von Andrea
Gleich vorweg, weil es im folgenden Text erstmal nicht danach aussehen wird: Der ZUT Basetrail 2019 war MEIN Lauf!
Ich weiß nicht, woran es lag, aber in den letzten Trainingswochen vor dem ZUT ließ die Motivation deutlich nach. Die Beine waren beim Training irgendwie nur noch schwer, die Durchschnittszeiten beim Intervalltraining immer langsamer, während ich gefühlt wirklich alles gab. Bis ich dann zuletzt ganz infrage stellte, ob Laufen überhaupt für mich der richtige Sport ist.
Den 15. Juni sehnte ich regelrecht herbei – weil ich wusste, dass die Quälerei danach endlich ein Ende haben würde. Ich würde nie wieder laufen, sondern vielleicht endlich mein Mountainbike einfahren oder wandern oder etwas ganz anderes machen – tanzen zum Beispiel!
Doch zuerst zum Lauf: Um 8 Uhr ging es los – und es war schon viel zu heiß. Ich, die ich bei Anstrengung maximal leicht transpiriere, war um 8:30 Uhr bereits durchgeschwitzt – sozusagen noch vor der ersten Steigung! Wie sollte das denn bitte funktionieren? Da sich während der letzten drei Wochen auch die Schmerzen im Oberarm wieder zurückgemeldet hatten (Ursache dafür ist eine Tendinitis vor ein paar Jahren), wollte ich den Einsatz der Stöcke möglichst lange hinauszögern. Dies wiederum bekam dem Rücken nicht so gut, der seit dem Hexenschuss im letzten Jahr ebenfalls etwas angeschlagen ist ... Pity-Party …
Ich muss wohl auch erwähnen, dass ich während der ersten Stunde eines längeren Laufes IMMER unerträglich bin … meine Frau weiß das und hat die richtige Dosis aus Verständnis und Nichtbeachtung nach vielen gemeinsamen Jahren mittlerweile ganz gut drauf. Trotzdem möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal in aller Form bei ihr entschuldigen und ihr für ihre Geduld danken!
Nachdem die erste Stunde überstanden war, lief es tatsächlich besser. Es wurde schattiger, der Aufstieg war machbar, die Verpflegung lecker und abwechslungsreich. Und klar, nach mehr als 1500 Höhenmetern knapp unter dem Gipfel ist es höchste Zeit für eine Unmutsäußerung!
Nach dem Gipfel wurde es erstmal schön „flowig“ und ich trabte locker los. Der erste Teil der Strecke war zwar breit, aber mit sehr viel grobem Schotter, so dass Sabine, die etwas vorsichtiger läuft, hinter mir zurückblieb.
Dann kam der Jägersteig. Sabine und Katrin hatte mich schon vorgewarnt – 1000 Höhenmeter Gefälle in zum Teil schwierigem Gelände. Der erste Teil lief super – natürlich hatten die beiden wieder gnadenlos übertrieben! Bergrunter bin ich wirklich gut – schnell, gelenkig – bis zu dieser Wurzel. Die ragte wie eine Falle aus dem Boden. Ich blieb mit dem Fuß hängen, schaffte es aber noch gerade, mich abzufangen, so dass es glücklicherweise nur ein Fast-Sturz wurde.
Immerhin war mir das eine Lehre und ich ging die weitere Strecke deutlich vorsichtiger an. Zweimal hatte ich noch Bodenkontakt, allerdings mit meinem gut gepolsterten Hinterteil, was nicht wirklich schmerzhaft war. Übrigens habe ich in Gedanken auch noch einige Male Abbitte an Sabine und Katrin geleistet – der Jägersteig hat es wirklich in sich!!
Doch auch ein Jägersteig ist irgendwann geschafft. Den letzten Kilometer entlang der Straße absolvierte ich als Run-Walk und freute mich auf die Zielgerade.
An die meisten meiner Läufe, z.B. den Karwendelmarsch, den Eiger E16 oder den Heidelberger Halbmarathon, habe ich leider keine so guten Erinnerungen. Für notwendige Verpflegungspausen hatte ich viel zu viele Hummeln im Hintern – schließlich wollte ich eine gute Zeit laufen. Hunger verspürte ich ohnehin nicht. In Folge nahm bei mir die Leistungsfähigkeit und Konzentration ab, so dass der Lauf keinen richtigen Spaß mehr machte.
Eigentlich sollte der Zieleinlauf der Höhepunkt von einem Lauf sein. Aber die meisten Zieleinläufe habe ich nicht wirklich genossen: Entweder bin ich kurz vorher noch gestürzt oder mein Kreislauf verließ mich oder beides. Beim Heidelberger Halbmarathon habe ich den Endspurt so früh angezogen, dass ich es schier nicht bis ins Ziel geschafft habe - für das Zielfoto und die spätere Erinnerung eher suboptimal ….
Für diesen Lauf hatte ich mir eigentlich nur eines vorgenommen: Den Zieleinlauf zu genießen und nicht gleich hinter der Ziellinie zusammenzubrechen. Und anscheinend hatte ich in den sechs Stunden davor einiges dafür getan: Meine Kräfte gut eingeteilt, mich an den Labestationen ausreichend verpflegt und, wenn es nicht mehr ging, eine kurzer Erholungspause eingelegt.
Ich finde, dass ich nach 25 km und 1600 Höhenmetern beim Zieleinlauf richtig glücklich aussehe 😊
Vom ZUT Basetrail 2019 bleibt mir das Gefühl in Erinnerung, wirklich alles richtig gemacht zu haben. Und das ist ein verdammt gutes Gefühl!
Ich werde wohl auch weiterhin laufen ;-) Ich bin so motiviert, dass ich Sabine noch auf der Rückfahrt gefragt habe, welche Läufe wir in diesem Jahr noch „machen“ könnten! ICH!!! Deren Kampf-Disziplinen eigentlich das Tapern und die Regeneration sind … See you on the trails!
Zu den anderen Berichten:
Gleich vorweg, weil es im folgenden Text erstmal nicht danach aussehen wird: Der ZUT Basetrail 2019 war MEIN Lauf!
Ich weiß nicht, woran es lag, aber in den letzten Trainingswochen vor dem ZUT ließ die Motivation deutlich nach. Die Beine waren beim Training irgendwie nur noch schwer, die Durchschnittszeiten beim Intervalltraining immer langsamer, während ich gefühlt wirklich alles gab. Bis ich dann zuletzt ganz infrage stellte, ob Laufen überhaupt für mich der richtige Sport ist.
Den 15. Juni sehnte ich regelrecht herbei – weil ich wusste, dass die Quälerei danach endlich ein Ende haben würde. Ich würde nie wieder laufen, sondern vielleicht endlich mein Mountainbike einfahren oder wandern oder etwas ganz anderes machen – tanzen zum Beispiel!
Doch zuerst zum Lauf: Um 8 Uhr ging es los – und es war schon viel zu heiß. Ich, die ich bei Anstrengung maximal leicht transpiriere, war um 8:30 Uhr bereits durchgeschwitzt – sozusagen noch vor der ersten Steigung! Wie sollte das denn bitte funktionieren? Da sich während der letzten drei Wochen auch die Schmerzen im Oberarm wieder zurückgemeldet hatten (Ursache dafür ist eine Tendinitis vor ein paar Jahren), wollte ich den Einsatz der Stöcke möglichst lange hinauszögern. Dies wiederum bekam dem Rücken nicht so gut, der seit dem Hexenschuss im letzten Jahr ebenfalls etwas angeschlagen ist ... Pity-Party …
Ich muss wohl auch erwähnen, dass ich während der ersten Stunde eines längeren Laufes IMMER unerträglich bin … meine Frau weiß das und hat die richtige Dosis aus Verständnis und Nichtbeachtung nach vielen gemeinsamen Jahren mittlerweile ganz gut drauf. Trotzdem möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal in aller Form bei ihr entschuldigen und ihr für ihre Geduld danken!
Nachdem die erste Stunde überstanden war, lief es tatsächlich besser. Es wurde schattiger, der Aufstieg war machbar, die Verpflegung lecker und abwechslungsreich. Und klar, nach mehr als 1500 Höhenmetern knapp unter dem Gipfel ist es höchste Zeit für eine Unmutsäußerung!
Nach dem Gipfel wurde es erstmal schön „flowig“ und ich trabte locker los. Der erste Teil der Strecke war zwar breit, aber mit sehr viel grobem Schotter, so dass Sabine, die etwas vorsichtiger läuft, hinter mir zurückblieb.
Dann kam der Jägersteig. Sabine und Katrin hatte mich schon vorgewarnt – 1000 Höhenmeter Gefälle in zum Teil schwierigem Gelände. Der erste Teil lief super – natürlich hatten die beiden wieder gnadenlos übertrieben! Bergrunter bin ich wirklich gut – schnell, gelenkig – bis zu dieser Wurzel. Die ragte wie eine Falle aus dem Boden. Ich blieb mit dem Fuß hängen, schaffte es aber noch gerade, mich abzufangen, so dass es glücklicherweise nur ein Fast-Sturz wurde.
Immerhin war mir das eine Lehre und ich ging die weitere Strecke deutlich vorsichtiger an. Zweimal hatte ich noch Bodenkontakt, allerdings mit meinem gut gepolsterten Hinterteil, was nicht wirklich schmerzhaft war. Übrigens habe ich in Gedanken auch noch einige Male Abbitte an Sabine und Katrin geleistet – der Jägersteig hat es wirklich in sich!!
Doch auch ein Jägersteig ist irgendwann geschafft. Den letzten Kilometer entlang der Straße absolvierte ich als Run-Walk und freute mich auf die Zielgerade.
An die meisten meiner Läufe, z.B. den Karwendelmarsch, den Eiger E16 oder den Heidelberger Halbmarathon, habe ich leider keine so guten Erinnerungen. Für notwendige Verpflegungspausen hatte ich viel zu viele Hummeln im Hintern – schließlich wollte ich eine gute Zeit laufen. Hunger verspürte ich ohnehin nicht. In Folge nahm bei mir die Leistungsfähigkeit und Konzentration ab, so dass der Lauf keinen richtigen Spaß mehr machte.
Eigentlich sollte der Zieleinlauf der Höhepunkt von einem Lauf sein. Aber die meisten Zieleinläufe habe ich nicht wirklich genossen: Entweder bin ich kurz vorher noch gestürzt oder mein Kreislauf verließ mich oder beides. Beim Heidelberger Halbmarathon habe ich den Endspurt so früh angezogen, dass ich es schier nicht bis ins Ziel geschafft habe - für das Zielfoto und die spätere Erinnerung eher suboptimal ….
Für diesen Lauf hatte ich mir eigentlich nur eines vorgenommen: Den Zieleinlauf zu genießen und nicht gleich hinter der Ziellinie zusammenzubrechen. Und anscheinend hatte ich in den sechs Stunden davor einiges dafür getan: Meine Kräfte gut eingeteilt, mich an den Labestationen ausreichend verpflegt und, wenn es nicht mehr ging, eine kurzer Erholungspause eingelegt.
Ich finde, dass ich nach 25 km und 1600 Höhenmetern beim Zieleinlauf richtig glücklich aussehe 😊
Vom ZUT Basetrail 2019 bleibt mir das Gefühl in Erinnerung, wirklich alles richtig gemacht zu haben. Und das ist ein verdammt gutes Gefühl!
Ich werde wohl auch weiterhin laufen ;-) Ich bin so motiviert, dass ich Sabine noch auf der Rückfahrt gefragt habe, welche Läufe wir in diesem Jahr noch „machen“ könnten! ICH!!! Deren Kampf-Disziplinen eigentlich das Tapern und die Regeneration sind … See you on the trails!
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