von Sabine
Rekordjagd! Man hat das Gefühl, dass derzeit gerne zur Jagd auf Bestzeiten geblasen wird. Vor zwei Jahren gab es das Projekt „Breaking 2“ mit Eliud Kipchoge, initiiert von Nike und mit einer großen Marketing-Aktion verbunden. Im Mai wurde angekündigt, dass die Jagd auf die 2-Stunden Schallgrenze im Herbst 2019 nochmal wiederholt werden soll, beim Projekt „1:59 Challenge“, initiiert und gesponsert vom Chemiekonzern INEOS. Auch hier wird wieder Eliud Kipchoge die Hauptfigur sein. Schon jetzt ist klar, dass eine eventuell dort aufgestellte Bestzeit nicht die Kriterien für einen Weltrekord erfüllen wird, weil zumindest das „Einwechseln“ von Pacern gegen die Statuten verstößt.
Auch im Ultrarunning haben Großsponsoren und Sportartikelhersteller die Rekordjagd entdeckt: Am 4. Mai fand in Kalifornien ein von Hoka initiiertes Event statt, das „Project Carbon X“ – bei diesem Projekt sollte versucht werden, den Weltrekord über 50 Meilen und 100km zu brechen. Schon der Name des Projekts verriet, dass hier Produktmarketing eine nicht unwesentliche Rolle spielen würde. Auch wenn mehrere Läufer des Sponsors Hoka bei diesem Rennen angetreten sind – alle Augen lagen auf Jim Walmsley. Und der schaffte es tatsächlich, die Bestzeit über 50 Meilen um 43 Sekunden zu unterbieten. Ein sehr alter Rekord! Der bisherige 50-Meilen Rekord (4:50:51) wurde vor 35 Jahren (!) von Bruce Fordyce aufgestellt, dem Läufer aus Südafrika, der zwischen 1981 und 1990 neun Mal den Comrades Marathon gewonnen und ihn insgesamt 30 Mal gefinisht hat. In einem offenen Brief an Walmsley gratulierte er ihm, schrieb aber auch: „We borrow records, but we keep titles“. Auf Deutsch: Rekorde sind nur geliehen, Titel bleiben für die Ewigkeit“.
Das ist sicherlich richtig. Mit jedem neuen Rekord verschwindet der bisherige Rekordhalter von den Listen und damit auch aus dem kollektiven Gedächtnis. Jeder Lauf hat dagegen seine „Liste der Champions“. Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Denn Rekorde können Türen aufstoßen, in Bereiche vordringen, die man vormals schlichtweg als unmöglich deklariert hat – und die danach scheinbar viel einfacher werden. Bestes Beispiel: Der im vergangenen Jahr verstorbene Sir Roger Bannister, der mit seinem Rekordlauf 1954 der Welt gezeigt hat, dass die Meile doch unter 4 Minuten gelaufen werden kann. Die noch schnelleren Rekordzeiten, die schon kurz danach folgten, bauten in gewisser Weise auf diesem Rekord von Bannister auf. Das ist besonders plastisch bei „runden Zeiten“ wie dem 2-Stunden Marathon oder der 4-Minuten Meile. Auch besonders eindrücklich, wenn uralt-Rekorde gebrochen werden. Und dennoch ist es bei allen Rekorden so: Sie zeigen, dass eine bestimmte Zeit möglich ist – auch entgegen möglicher negativer Vorhersagen – und reißen damit Denkbarrieren nieder.
Und im Trailrunning? Da machen globale Rekorde weniger Sinn, denn jede Strecke hat ihre Eigenheiten – und der schnellste Trail wäre wahrscheinlich eine asphaltierte Straße. Aber auch hier gibt es Rekorde: Zum einen in Form der immer beliebter werdenden FKTs. Die sind längst nicht mehr nur auf große Fernwanderwege wie Appalachian Trail oder Pacific Crest Trail beschränkt. Auch wenn es bei den FKTs keine Marketing-Events wie bei Breaking 2 oder beim Project Carbon X gibt – auch hier sind Firmen nicht ganz unbeteiligt ... man denke nur daran, mit welchem Tross an Läufern vom Team Salomon Francois d’Haene zu seinem FKT auf dem John Muir-Trail angetreten ist.
Mag es beim Trailrunning auch wenig sinnvoll sein, einen generellen 50 km -, 50 Meilen - oder 100 Meilen-Rekord zu dokumentieren, so gibt es immer noch die Streckenrekorde. Und die sind durchaus für Athleten von Bedeutung – siehe der Western States Rekord mit den zwei gescheiterten und dem geglückten Versuch eines neuen Streckenrekords durch Jim Walmsley. Allerdings ist eine Vergleichbarkeit von Laufzeiten nur gegeben, wenn man nicht ständig Veränderungen an der Strecke vornimmt. Sicher, solche Veränderungen müssen manchmal sein – sei es wegen widrigen Wetterbedingungen oder zur Erfüllung von gesetzlichen Vorgaben. Auch beim Western States musste man ab und zu die „Snow Route“ wählen oder wegen Waldbränden eine Umleitung in Kauf nehmen. Und doch kehrt man immer wieder zur Originalstrecke zurück. Auch bei Hardrock oder Leadville 100 gab es bislang nur unwesentliche (permanente) Streckenänderungen. Das ermöglicht einen Vergleich der Laufleistung über ganze Läufergenerationen. Und hiermit wird die Entwicklung dokumentiert, die unser Sport genommen hat.
Leider ist in Europa das Bewusstsein nicht sehr verbreitet, dass es schön wäre, wenn man eine Art „Referenzrennen“ hätte, bei denen Leistungen über Jahre und Jahrzehnte vergleichbar sind. Von Veranstaltern wird häufig an Strecken gefeilt, der Kurs wird verlängert oder technischer gemacht. Neue Wettkämpfe schießen aus dem Boden, alte verschwinden. Leider. Wie z.B. der Swissalpine K78. Der hatte seit seiner Umstellung von der Sertigroute auf die Route über Keschhütte und Scalettapass – mit Ausnahme der Schlechtwettervariante von 2011 – immerhin 20 Jahre auf einer konstanten Route „auf dem Buckel“, bevor er 2017 eingestellt wurde. Inzwischen ist der Karwendelmarsch das einzige größere Ultratrail-Rennen in Mitteleuropa, das mindestens 10 Jahre auf der gleichen Route unterwegs ist!
Gerade in den USA, wo ein Gebäude schon als uralt und historisch bezeichnet wird, wenn es gerade mal 100 Jahre alt ist, scheint man bei Trail- und Ultrarennen eine andere Beziehung zu Traditionsveranstaltungen zu haben als in Mitteleuropa. Bei uns in Mitteleuropa gibt es zur Zeit vor allem eine Richtung: Den Trail-Anteil bei Veranstaltungen zu erhöhen. Spricht man Läufer z.B. auf den Rennsteiglauf oder den Fidelitas Nachtlauf an, hört man oft: Zu wenig Trail, zu viel Waldautobahn, zu wenig spektakulär. Das gleiche wurde auch vom Swissalpine K78 gesagt – die Läufer blieben weg und schließlich hat ihn der Veranstalter aus dem Programm genommen. Es wäre schade, wenn sich das auch bei anderen Veranstaltungen wiederholen würde, denn so sehr viele Läufe mit langer Tradition haben wir hier in Mitteleuropa nicht. Schon gar nicht in Deutschland.
Madeira Island Ultra Trail (27.04.2019, Madeira, Portugal)
Der MIUT ist nach dem Transgrancanaria der zweite große Ultratrail des Jahres, der über eine Atlantikinsel führt. Und dennoch könnten die beiden Trails unterschiedlicher nicht sein. Anders als beim TGC ist der MIUT – vor allem auf der zweiten Hälfte – charakterisiert durch technisches Terrain, steile Anstiege, Treppen und enge Trails neben den für Madeira charakteristischen Bewässerungskanälen. Häufig spielt das Wetter eine Rolle – auf Madeira ist es bedeutend feuchter als auf den Kanaren. In diesem Jahr war aber das Wetter gutartig und bot allen Teilnehmern beste Bedingungen für einen regulären und guten Wettkampf.
Es hatten einige Läuferinnen und Läufer gemeldet, denen man beim MIUT viel zutrauen konnte: Bei den Frauen die Spanierin Maite Maiora, die Vorjahressiegerin des MIUT, Mimmi Kotka (SWE), die US-Amerikanerin Kaytlyn Gerbin (Zweite Western States 2018), die Französinnen Jocelyne Pauly (Dritte UTMB und Siegerin der Diagonale des Fous 2018) und Audrey Tanguy (Zweite MIUT 85k und Siegerin TDS 2018) sowie die US-Amerikanerinnen Katie Schide (Siegerin MIUT 85k und Zweite beim CCC 2018) und Courtney Dauwalter. Auch wenn das für Courtney Dauwalter das erste Rennen auf europäischem Boden war – sie war die klare Favoritin.
Und sie wurde dieser Favoritenrolle gerecht – denn schon nach wenigen Kilometern setzte sie sich an die Spitze. Anfangs versuchte Mimmi Kotka ihr noch zu folgen, doch dann musste sie Tempo herausnehmen und wurde nach hinten durchgereicht. Als nächstes machte sich Maite Maiora auf die Verfolgung von Courtney, doch als es dann zum Pico Ruivo, dem höchsten Punkt des Kurses ging, waren es Katie Schide und Audrey Tanguy, die Courtney Dauwalter am nächsten kamen. Bis dahin waren die beiden guten Freundinnen zusammen gelaufen, doch nach dem Pico Ruivo konnte sich Schide langsam von Tanguy absetzen. Und sie schaffte es tatsächlich, den Rückstand auf Courtney im technischen Terrain von 23 Minuten auf 14 Minuten bei km 100 zu verkürzen. Doch Courtney ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen – sie gewann das Rennen in 15:17:05. Katie Schide (15:43:46) wurde Zweite, Audrey Tanguy (16:11:00) Dritte.
Auch bei den Männern war das Elitefeld gut besetzt, und die meisten Läufer kannten sich gut von ihren diversen Auftritten bei UTMB, CCC und TDS: Tim Tollefson (USA), Robert Hajnal (ROM), Diego Pazos (SUI), Germain Grangier (FRA), Sebastien Camus (FRA), Andris Ronimoiss (LAT, Vorjahressieger beim MIUT) – und allen voran: Francois d’Haene, der MIUT-Sieger von 2017 und Streckenrekordhalter. Wie Courtney Dauwalter fackelte Francois d’Haene nicht lange und setzte sich schon früh an die Spitze – zusammen mit Tim Tollefson und Germain Grangier. Kurz vor dem Aufstieg zum Pico Ruivo fiel Tim Tollefson zurück – zunächst aufgrund eines längeren Stops in einer Verpflegungsstation, dann beim Aufstieg selbst. Mittlerweile hatte Diego Pazos Tollefson überholt und konnte sich einen Vorsprung auf ihn erlaufen – vor allem an den Anstiegen, wo Tollefson nicht mehr genügend Kraft hatte. Pazos hatte sich dagegen im ersten Streckendrittel zurückgehalten und konnte nun noch etwas zusetzen. An der Spitze lief das Duo d’Haene/Grangier über die höchsten Gipfel der Strecke, dann – bei km 80 – setzte sich d’Haene von Grangier ab und lief einem ab dort ungefährdeten Sieg in 13:49:36 entgegen. Grangier dagegen stürzte bei km 90 und musste kurz darauf verletzt aufgeben. So kam Diego Pazos nach einem strategisch gut geführten Rennen auf Platz 2 in 14:13:59, und Tim Tollefson hielt sich durch eine gute läuferische Leistung in den Downhill-Passagen die Verfolger Robert Hajnal und Lambert Santelli vom Leib und erreichte das Ziel in 14:36:18.
Ergebnisse
Transvulcania (11.05.2019, La Palma, Spanien)
Anders als 2018, wo die Trailrunning-WM auf den Penyagolosa Trails zum gleichen Zeitpunkt wie der Transvulcania stattfand, war der Transvulcania in diesem Jahr wieder gewohnt stark besetzt. Aber auch mit stark besetztem Feld konnte das Rennen die eine oder andere Überraschung bieten. Zum Beispiel die, dass der Schwede Petter Engdahl im ersten großen Anstieg munter vorweg lief. Dahinter eine Gruppe mit allen Favoriten, die aber im Aufstieg nach El Pilar zerbröselte. Der Vorjahresdritte Thibaut Garrivier (FRA) folgte Engdahl, dahinter der Zweite von 2018, Dmitry Mityaev. Und an seinen Fersen: Lukas Naegele! Ebenfalls in den Top 10: Hannes Namberger und Florian Reichert. Das sah schon mal gut aus ...
Im Aufstieg zum „Dach“ des Transvulcania, dem Roque de los Muchachos, konnte Engdahl die Führung auf bis zu 6 Minuten ausbauen, doch dann fingen die Verfolger Mityaev und Garrivier an, zusammenzuarbeiten und den Rückstand zu verkürzen. Dani Jung und Marco de Gasperi mussten das Rennen aufgeben, andere mussten dem Anfangstempo Tribut zollen und fielen zurück. So leider auch Lukas Naegele.
Der lange Abstieg nach Puerto de Tazacorte war dann von Stürzen geprägt. Zuerst zerlegte es Engdahl – er lief danach deutlich defensiver. Auch Mityaev und Garrivier hatten unfreiwilligen Bodenkontakt; beim Sturz von Mityaev konnte Garrivier eine kleine Lücke reißen, die er bis zum Puerto de Tazacorte weiter ausbaute. Und in den letzten, ansteigenden Kilometern konnte er den Vorsprung auf Mityaev halten und siegte schließlich in 7:11:04 – gut drei Minuten vor Mityaev. Petter Engdahl konnte den dritten Platz halten. Der sehr konstant laufende Florian Reichert war der beste Deutsche auf Platz 9, Hannes Namberger wurde trotz Krämpfen beim Aufstieg zum Roque de los Muchachos Zehnter. Und Lukas Naegele? Der war nach dem Aufstieg zum Roque de los Muchachos aus den Top 10 herausgefallen, und verlor den schon sicher geglaubten 11. Platz auf dem Downhill durch einen unfreiwilligen Umweg, nachdem er von der Strecke abgekommen war. Schließlich landete er auf Platz 14. In der Summe ein sehr gutes Ergebnis für die deutschen Läufer!
Bei den Frauen zeigte sich am Anfang die Französin Anne-Lise Rousset an der Spitze. Für sie ist der Transvulcania ein „alter Bekannter“ – sie war einmal Fünfte und schon zweimal Zweite. Anders als Engdahl schaffte sie es aber nicht, einen nennenswerten Vorsprung herauszulaufen. Ihre Verfolgung hatten Ragna Debats (NED) und Megan Kimmel (USA) aufgenommen – beide sind derzeit die wesentlichen Player bei den Skyrunner World Series. Beim Aufstieg zum Pico de la Nieve gingen Debats und Kimmel an Rousset vorbei, und im weiteren Anstieg in Richtung Roque de los Muchachos konnte Ragna Debats ihren Vorsprung auf die beiden Verfolgerinnen immer weiter ausbauen. Doch der Kampf um Platz 2 und 3 war noch nicht abgeschlossen: In den letzten Kilometern des langen Abstiegs nach Puerto de Tazacorte konnte Anne-Lise Rousset sich doch nochmal an Megan Kimmel vorbeischieben und erreicht schließlich gut 15 Minuten hinter Ragna Debats (8:09:25) das Ziel aus Zweite – ihr dritter Zweiter Platz beim Transvulcania. Megan Kimmel wurde Dritte in 8:35:07. Die folgenden Läuferinnen – Ekaterina Mityaeva (RUS) und Kristin Berglund (SWE/AUT) waren rund 20 Minuten langsamer als Kimmel. Die Deutsche Eva Sperger erreichte nach einem sehr konstanten Rennen Platz 9 in 9:19:37.
Ergebnisse
RENNSCHNIPSEL
Marathon des Sables (7.-13.4., Marokko)
Bei den Männern war in diesem Jahr kein Durchkommen gegen die starke Phalanx der Marokkaner: Wie in den vergangenen fünf Jahren konnte sich Rachid el Morabity durchsetzen vor seinem jüngeren Bruder Mohamed und seinen Landsmännern Abdelaziz Baghazza und Abdelkader el Mouaziz. Der Vorjahresdritte, Merile Robert (FRA) wurde in diesem Jahr "nur" Siebter.
Bei den Frauen gab es eine ganz klare Siegerin: Ragna Debats (NED), bislang vor allem aus dem Skyrunning bekannt, lief nach ihrem dritten Platz bei der Coastal Challenge im Februar jetzt auf den ersten Platz. Mit Ausnahme der finalen Charity Etappe gewann sie an jedem Tag und hatte so im Ziel einen Gesamtvorsprung von fast 3 Stunden vor der Marokkanerin Aziza Raji und der Britin Gemma Game. Die Siegerin von 2013, Meghan M. Hicks, belegte Platz 7.
Ergebnisse hier.
Race Videos: Etappe 1, Etappe 2, Etappe 3, Etappe 4, Etappe 5, Charity-Etappe
Lake Sonoma (13.4.2019, Healdsburg, CA, USA)
Immer häufiger versuchen sich internationale Läufer bei Wettkämpfen in den USA. So auch beim diesjährigen Lake Sonoma 50: Tom Evans (GBR) und Sébastien Spehler (FRA) machten von Anfang an Tempo - gemeinsam mit Coconino Cowboy Jared Hazen. Schließlich konnte sich Hazen doch noch absetzen und gewann in 6:08:31, ganze sieben Minuten vor Spehler (6:15:45) - der sich am Ende gerade noch gegen Tom Evans (6:16:26) durchsetzen konnte. Bei den Frauen war die größte Überraschung das frühe Ausscheiden von Camille Herron - nach eigenen Angaben war eine muskuläre Problematik am Oberschenkel Grund für ihr DNF bei Meile 25. Es gewann Anna Mae Flynn (7:25:14) im Endspurt vor Yiou Wang (7:24:31). Die im Vorfeld hoch gehandelte Kelly Wolf landete in 7:41:11 auf Platz 4, Magda Boulet (7.59:17) auf Platz 6 und Taylor Nowlin (8:01:00) auf Platz 7. Die Golden Tickets des vorletzten Rennens der Golden Ticket Races gehen an Jared Hazen, den viertplatzierten Stephen Kersh, Anna Mae Flynn und an die Drittplatzierte Addie Bracy (USA); Sébastien Spehler nahm das Ticket nicht an, Tom Evans hat bereits einen Startplatz über die UTWT, und Yiou Wang hatte bereits beim Black Canyon 100 ihr Ticket zum Western States gelöst.
Ergebnisse hier.
Mt. Awa Skyrace (21.04.2019, Sanjo, Japan)
Dieses Rennen bildete den Kick-off für die Skyrunner World Series. Wie in Europa hat man auch in Japan derzeit mit Schnee zu kämpfen, und so musste der Kurs verkürzt werden und büßte auch an Höhenmetern ein. Bei den Frauen war das Rennen äußerst eng – zwischen Platz 1 und Platz 5 lagen am Ende nicht einmal 3 Minuten! Nach einem Zweikampf zwischen Megan Kimmel (USA) und Elisa Desco* (ITA) konnte letztere schließlich davonziehen und gewann in 2:2:46, 41 Sekunden vor Kimmel. Dritte wurde die Japanerin Takako Takamura. Die Spanierin Sheila Alvilez und die US Amerikanerin Hillary Geradi landeten auf Platz 4 und 5 – beide können sich Hoffnungen auf eine gute Platzierung in der Gesamtwertung machen. Aber auch bei den Männern waren die Podiumsplätze sehr dicht beisammen. Ruy Ueda hat – für japanische Läufer nicht selbstverständlich – schon viel internationale Wettkampfluft geschnuppert. Und wie er dieses Rennen anging sah sehr routiniert aus. Auf den ersten Kilometern konnte er genügend Vorsprung auf seine Verfolger herauslaufen, um das Rennen von der Spitze zu kontrollieren und schließlich in 2:01:42 zu gewinnen – gerade mal 9 Sekunden vor dem Spanier Oriel Cardona. Jonathan Albon aus Großbritannien folgte nur 13 Sekunden später.
*) Elisa Desco wurde 2009 positiv auf EPO getestet und daraufhin zwei Jahre lang gesperrt.
Ergebnisse: Männer und Frauen
Ultra Trail Mount Fuji (26.04.2019, Präfektur Shizuoka, Japan)
Beim Ultra Trail Mount Fuji gab es schon häufiger Wetterkapriolen. Man hat mit unterschiedlichen Austragungszeitpunkten und Streckenführungen experimentiert. Vergeblich: Auch 2019 hat das Wetter zugeschlagen und für ein höchst kurioses Rennen gesorgt: Nur 82 Läufer und 9 Läuferinnen erreichten das Ziel - für weitere 1700 Starter war das Rennen dagegen vorzeitig zu Ende: Die Organisatoren entschieden sich wegen Schnee, Eis und Schlechtwetterfronten, die übrigen Läufer schon auf der Strecke aus dem Rennen zu nehmen und das Rennen zu canceln. Trotzdem gab es Sieger: Es gewann Xavier Thevenard (FRA) in 19:36:26 vor Jing Liang (CHN, 20:39:38) und Loren Newman (USA, 20:40:14). Bei den Frauen siegte die Chinesin Fuzhao Xiang (24:20:00) vor Lou Clifton (USA, 25:50:48) und Kaori Asahara (JPN, 25:55:53). Auch ein Deutscher war zeitweise in den Top 10: Janosch Kowalczyk hat alles gegeben, aber nach 126km war leider Schluss beim Verpflegungspunkt Yamanakako. Und das auf Platz 5! Aber es war auch sein erstes Rennen über mehr als 100km, und da muss man schon mal Lehrgeld bezahlen. Aber was soll‘s: Es war ein beherztes Rennen von ihm!
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Canyons 100k (27.04.2019, Forest Hill, CA, USA)
Canyons 100k ist eine gute Gelegenheit, schon mal einen Teil der Trails kennenzulernen, auf dem der Western States gelaufen wird. Es gab in diesem Jahr einen weiteren Grund, bei diesem Rennen dabei zu sein: Es war das fünfte und letzte Golden Ticket Race – Ersatz für den gecancelten Sean O’Brien. Und doch fand man unter den Startern nicht die ganz großen Namen – dazu ist das Rennen zeitlich dann doch etwas zu dicht am Western States. Die beiden Golden Tickets sicherten sich bei den Männern Jimmy Elam und Brian Condon (beide USA). Elam hatte im Vorjahr das ebenfalls in der Gegend des Western States stattfindende Broken Arrow Skyrace gewonnen, und auch Condon hat schon manch gute Platzierung beim Ice Age Trail, North Face Endurance Challenge und anderen Rennen eingefahren. Bei den Damen gingen die Golden Tickets an die beiden Kanadierinnen Kathryn Drew und Kim Magnus. Leer gingen dagegen die wenigen aus, die von weit hergereist waren, um sich ein Golden Ticket zu erlaufen – so zum Beispiel Kellie Emmerson (AUS, Platz 4) oder Damian Hall (GBR, Platz 11). Und dann gab es noch ein interessantes Ergebnis: Meghan Laws (früher Arbogast), die ganze zehn Mal in den Top 10 beim Western States war, und Luanne Park (mittlerweile 120 Ultra-Finishes) schafften es in einem gut besetzten Feld beide in die Top 10 … und das mit jeweils 58 Jahren. Respekt!
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Bizau Traillauf (04.05.2019, Bizau, Österreich)
Er ist noch recht unbekannt, der Bizau-Traillauf … obwohl er jetzt schon zum fünften Mal ausgetragen wird, und obwohl es kaum eine Trailveranstaltung gibt, die so früh in der Saison auf diese Distanz so viele Höhenmeter zusammenbekommt: 2900 Höhenmeter auf knapp 50 km. Das ist ein Wort! Und das ist wohl auch der Grund, weshalb hier nicht nur Hobbyläufer antreten. So war es Matthias Dippacher (GER), der sich in 5:09:37 deutlich von den beiden Lokalmatadoren Andreas Gehrer (5:15:18) und Amadeus Wild (5:15:25) absetzen konnte. Bei den Damen siegte die einheimische Andrea Feuerstein Rauch (5:58:57) vor Ildiko Wermscher (HUN/GER; 6:16:50) und Vanessa Schätzle (6:19:47).
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Innsbruck Alpine Trailrun Festival (04.05.2019, Innsbruck, Österreich)
Erstmals hatten es die Organisatoren des IATF in diesem Jahr geschafft: Wenige Tage vor dem Rennen meldete der IATF: Ausverkauft! Und das aus gutem Grund. Denn zu einer Zeit, in der die Lagen über 1500m häufig noch Schneereste vorzuweisen haben, schafft es das Team um Simon von Hubatius, große Runden bis 85km mit vielen Höhenmetern für die trailhungrigen Läufer anzubieten. Auf der längsten Runde, dem K85, zeigte sich schon früh Hallvard Schjølberg in der Nähe der Spitze. Hallvard who? Auch wenn er noch nicht so lange auf den Ultratrails unterwegs ist, ein ganz unbeschriebenes Blatt ist Hallvard nicht, hat er doch 2018 den vierten Platz beim UTMB belegt. Beim IATF holte er schon früh den anfangs führenden Jimmy Pellegrini (ITA) ein und dominierte dann das Rennen. Schließlich siegte er in 8:37:01 mit 13 Minuten Vorsprung vor Pellegrini. Benni Bublak war nur 1 ½ Minuten langsamer und landete auf einem hervorragenden 3. Platz. Auch sonst waren die Deutschen gut vertreten mit Matthias Krah auf Platz 4 und Florian Felch auf Platz 6. Bei den Damen lag lange Zeit Lokalmatadorin Sophia Schnabl in Führung, die schon im letzten Jahr beim K85 den zweiten Platz belegt hatte. Dann aber kam die Australierin Kirra Balmanno und schnappte ihr in 10:24:33 den Sieg weg. Auf den dritten Platz kam Denise Zimmermann (SUI).
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Yading Skyrace (04.05.2019, Yading, China)
Drei Frauen waren bei diesem Rennen klar favorisiert – und sie erfüllten auch ihre Favoritenrolle: Megan Kimmel (USA) – beim Start der Skyrunner Word Series zwei Wochen zuvor noch auf Platz 2 – dominierte das Rennen, ging früh in Führung und baute diese sukzessive aus. Sie siegte schließlich in 3:52:40, und landete damit in der Gesamtwertung auf Platz 6. Einen härteren Kampf lieferten sich zwei Läuferinnen um Platz 2: Zunächst sah es so aus, als habe Ruth Croft (NZL) gegenüber Ragna Debats (NED) die Nase vorn, dann aber konnte Ragna Debats den kleinen Vorsprung von Croft gutmachen und souverän in 4:27:06 auf Platz 2 laufen; zehn Minuten danach kam Ruth Croft ins Ziel. Es ist unglaublich, wie gut Ragna Debats ihre Teilnahme an zwei Etappenrennen in diesem Frühjahr (Coastal Challenge, Marathon des Sables) weggesteckt zu haben scheint. Bei den Männern siegte der Gewinner des letztjährigen OCC, Erenjia Jia (CHN), in 3:12:21 vor Oriol Cardona (ESP, 3:18:38). Bhim Gurung (NPL) lief anfangs in einer Dreiergruppe zusammen mit Oscar Casal (AND) und Marc Pinsach (ESP), konnte sich dann aber absetzen und kam in 3:28:09 auf den dritten Platz.
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Mountainman Trail.Run.Hike (11.05.2019, Nesselwang, Deutschland)
Die Mountainman-Serie, die im letzten Jahr in Reith im Winkl Premiere hatte, hat vorwiegend die „Genussläufer“ im Blick: Bei recht üppigen Cutoffs und hervorragender Verpflegung darf man hier gerne etwas länger auf der Strecke verweilen. Dass sich aber auch solche Veranstaltungen hervorragend für schnelle Läufer eignen, konnte man beim Mountainman in Nesselwang beobachten: Denn auf der XL-Strecke lieferten sich Matthias Reichart (Platz 1, 4:27:08) und Matthias Dippacher (Platz 2, 4:27:09) ein Kopf-an-Kopf Rennen. Dritter wurde der Liechtensteiner Josef Vogt (4:27:31). Und bei den Frauen siegte die schnelle Allgäuerin Susi Lell, die zurzeit praktisch jedes Rennen gewinnt, bei dem sie antritt. Sie war in 4:49:16 im Ziel und wurde damit im Gesamtklassement Fünfte. Ramona Falk (5:27:13) kam als Zweite ins Ziel, Dritte wurde Kerstin Petsch in 5:32:53.
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Stuibentrail (18.05.2019, Umhausen/Ötztal, Österreich)
Seriensiegerin und gelungenes Comeback: Beim Stuibentrail hatten die Organisatoren die Langstrecke um 9km auf 42km verlängert und mussten dann schneebedingt auf Alternativstrecken ausweichen - und auf dieser neuen Strecke kam es nach spannendem Rennen bei den Frauen um die Plätze 1 und 2 zu einer exakten Wiederholung des Rennens von 2018. Ganz oben auf dem Treppchen: Susi Lell, die seit ihrem Sieg beim Walser Trail 2017 praktisch jedes Rennen gewonnen hat, bei dem sie angetreten ist (Stuiben Trail 2018, Montafon Totale Trail, Neustift2Glacier beim Stubai Ultratrail, Walser Trail Challenge, Mountainman) - sie gilt mittlerweile als Expertin für technische Trails bis hin zur Marathondistanz. Anfangs liefen sie und die Österreicherin Marie-Luise Mühlhuber dicht zusammen; erst auf dem letzten Streckendrittel konnte sich Susi Lell etwas absetzen und siegte schließlich in 4:31:14 - gut zwei Minuten vor ihrer Kollegin aus Österreich - exakt wie vor einem Jahr. Auf Platz 3 - auch das war sehr erfreulich - lief Andrea Huser in ihrem Comeback Race nach einer langen Verletzungspause. Sie benötigte 4:40:53 für die Strecke und hatte im Ziel einen Vorsprung von über 25 Minuten auf ihre nächsten Verfolgerinnen herausgelaufen. Bei den Männern landeten die beiden Österreicher Marcus Burger und Christian Stern in 3:44:23 bzw. 3:46:15 nach engem Rennen auf den Plätzen 1 und 2, in deutlichem Abstand gefolgt von Basti Lexa (GER) in 4:08:43.
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Rennsteig Supermarathon (18.5.2019, Eisenach/Schmiedefeld, Deutschland)
Sieg im zweiten Anlauf: Im Vorjahr war der ehemalige Triathlet Steffen Justus nach einer furiosen ersten Hälfte eingebrochen und auf Platz 12 gelandet - in diesem Jahr hat er gezeigt, dass er aus dieser Erfahrung seine Lehre gezogen hat: Er siegte beim Supermarathon in 5:12:56 und war damit gut eine Minute schneller als Florian Neuschwander bei seinem Sieg 2018. Zweiter wurde Marcel Bräutigam, der sich auf der ersten Hälfte noch ein Battle mit Steffen Justus geliefert hatte. Der Thüringer hat eine Marathon-Bestzeit von 2:17:05 zu Buche stehen, hat zweimal den Halbmarathon und zweimal den Marathon am Rennsteig gewonnen, war bislang aber - mit Ausnahme seines Sieges beim internationalen 50km Lauf von Grünheide - noch nie auf der Ultrastrecke unterwegs. Sprich: Zweiter Platz bei seinem bislang mit Abstand weitestem Rennen. Das lässt in der Zukunft noch mehr erwarten. Dritter wurde der Ultra-Routinier Frank Merrbach von der LG Nord Berlin. Der Sieger von 2017 und Spezialist für flache und technisch wenig schwierige Ultradistanzen war bis zur Halbzeit noch in Schlagdistanz von Michael Arend, konnte sich dann aber sukzessive absetzen. Basilia Förster ist mittlerweile Stammgast beim Rennsteig-Supermarathon. Bei ihren bisherigen vier Starts sprang einmal Platz 4 und zweimal Platz 3 heraus. Dass es in diesem Jahr nicht zum Sieg reichte, lag an der erstklassigen Leistung von Juliane Totzke, die 2018 schon den Südthüringentrail und 2017 den Röntgenlauf gewonnen hat. Sie siegte in 6:03:27 vor Basilia Förster (6:30:13). Dritte wurde Sandra Schmid in 6:37:58.
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Dragon’s Back Race (20.-24.5.2019, Wales, Großbritannien)
Am Freitag, den 24. Mai, hieß es wieder mal: Der Drache ist besiegt! Beim diesjährigen Dragon‘s Back Race sind 251 der 402 gestarteten Läuferinnen und Läufer angekommen. Mit dabei die Deutschen Franz Meiser (Platz 77), Gabriele Kenkenberg (Platz 121), Jens Wackerhagen (Platz 159) und Sandra Mastropietro (Platz 247). Bei den Favoriten wurde es am letzten Tag des Rennens, das 315 km mit über 15000 Höhenmeter über den „Rücken des Drachens“ von Conwy im Norden von Wales bis nach Llandeilo im Süden führt, noch mal richtig spannend. Bei den Frauen lag zwischen Platz 1 (Lisa Watson, GBR) und Platz 2 (Sabrina Verjee, GBR, Zweite beim Dragon’s Back 2017) gerade mal eine gute Minute, weil Lisa Watson an Tag 4 in einem beherzten Rennen den Vorsprung von Sabrina Verjee aufgeholt und sie überholt hatte. Bei den Männern führte der in London lebende Kanadier Galen Reynolds (2018 Zweiter beim Tor des Geants) mit gut 42 Minuten vor Jim Mann (GBR), der bei der letzten Austragung des Dragon‘s Back den zweiten Platz belegt und in diesem Jahr den Spine Challenger gewonnen hat. Auch 42 Minuten sind aufzuholen – doch Galen Reynolds konnte den Vorsprung weiter ausbauen und siegte schließlich in 37:48:06 vor Jim Mann (38:43:38) und dem Briten Robert Barnes (39:42:38). Bei den Frauen hatte Lisa Watson (44:33:23) einen hervorragenden Tag – sie belegte auf der letzten Etappe sogar den 6. Gesamtplatz! Und so wurden aus einer Minute Vorsprung schließlich über 2 Stunden Vorsprung vor Sabrina Verjee (46:44:59), die wie bei der letzten Ausgabe des Dragon’s Back am Schluss des Rennens ihre gute Resultate der ersten Tage zunichte machte und letztlich auf dem zweiten Platz landete. Kerstin Rosenquist (SWE) wurde Dritte in 49:16:46.
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MaXi-Race (24.-26.5.2019, Annecy, Frankreich)
Das MaXi Race ist ein wahres Trail-Festival, so dass man eigentlich über viele verschiedene Wettkämpfe berichten könnte. Die Kurzstrecke über 16km zog vor allem Bergläufer an – kein Wunder, denn diese Strecke war der erste Wettkampf des WMRA World Cup – der Rennserie der Bergläufer. Bei den Damen gewann Lucy Wambui (KEN) mit zwei Minuten Vorsprung vor der Irin Sarah McCormack. Bei den Männern siegte Andrew Douglas (GBR) in neuem Streckenrekord mit knapp einer Minute Vorsprung von Andy Wacker (USA). Die Trailläufer versammelten sich dagegen auf den längeren Strecken, vor allem auf der Ultrastrecke (115 km). Hier hätte man auf Francois d’Haene gewettet – der aber zog sich nach nicht mal der Hälfte des Rennens eine Bänderverletzung am Knöchel zu und musste das Rennen aufgeben. Dies eröffnete neue Möglichkeiten für seine Verfolger, Unai Dorronsoro (ESP) und Jason Schlarb (USA), die sich ein hartes Battle lieferten. Wenige Kilometer vor dem Ziel zündete Dorronsoro den Turbo, lief zum Sieg in 13:47:32, und hatte letztlich 18 Minuten Vorsprung auf Schlarb, der Zweiter wurde. Bei den Damen dominierte Ildiko Wermescher (HUN/GER) und siegte deutlich in 17:34:51 vor Denise Zimmermann (SUI, 18:13:59) und Sandrine Beranger (FRA, 18:20:35). Die Langstrecke beim MaXi Race zeigte aber auch wieder, wie wenig in der Trailrunning-Nation Frankreich die Frauen vertreten sind: Auf der Ultra-Strecke kamen 618 Männer ins Ziel – jedoch nur 27 Frauen. Das ist eine Quote von gerade mal 4 Prozent!
Ergebnisse hier.
Donnersberg-Trail (25. Mai 2019, Imsbach, Deutschland)
Nach der erfolgreichen Auflage 2018 ging es in diesem Jahr auf der Ostseite des rheinland-pfälzischen Donnersbergs wieder auf die Trails. Der Donnersberg-Trail ist ein äußerst familiärer Lauf, aber trotzdem – oder vielleicht genau deshalb – wird er immer beliebter. In diesem Jahr wurde er zum Zweikampf zweier Spezialisten für Mittelgebirgstrails: Matthias Krah und Max Kirschbaum, dem Vorjahressieger. Beim Donnersberg-Trail wechseln Steigungs- und Gefällstrecken ständig. Die Stärken der beiden Spitzenläufer sind hierbei genau entgegengesetzt – während Krah bergab Tempo machte, war Kirschbaum in den Anstiegen nicht zu schlagen. Im letzten großen Aufstieg konnte Kirschbaum tatsächlich eine Lücke auf Krah reißen – und rettete über die folgende bergab-Passage schließlich 5 Minuten Vorsprung ins Ziel: 4:18:52. Matthias Krah wurde Zweiter in 4:23:39 – und hatte auf den Dritten, Andreas de Filippo, eine ganze Stunde Vorsprung! Siegerin und Gesamtfünfte wurde Pamela Veith in 5:27:01 vor Eva Katz aus Speyer (6:09:59). Für Max Kirschbaum war es übrigens „nur“ ein Vorbereitungslauf für die zwei Wochen später stattfindende Deutsche Meisterschaft auf dem Keufelskopf Ultra-Trail.
Ergebnisse hier.
Man merkt, dass der Winter vorbei ist, und der Focus wieder mehr auf dem Laufen als auf dem Produzieren von Filmen liegt. Aber ein paar Filme gibt es doch …
Traces on Dunes: Steffen Neupert macht sich auf den Weg nach Namibia zu einem 250 Kilometer langen Etappenrennen in der Namibwüste - zusammen mit anderen Läufern des "Little Desert Runners Club". Es wird bald zu einem Abenteuer seines Lebens: Mit Höhen und Tiefen, großer Kameradschaft und einer kargen Natur von außergewöhnlicher Schönheit.
Running North: Cape Wrath Ultra: Der Cape Wrath Ultra ist ein 8-tägiges Etappenrennen, das von Fort William durch die schottischen Highlands zum nordwestlichsten Punkt der britischen Inseln führt: Cape Wrath. Der Film zeigt die Emotionen, die Geschichte der Läufer und faszinierende Landschaften.
Underdog: 💲 Ein Kurzfilm über den britischen Journalisten, Vater, Teeliebhaber und Sportler Damian Hall bei seinem vierten UTMB. Nach den Plätzen 29, 19 und 12 will er in die Top 10 laufen. Seine Gegner: Profisportler, viele davon 10 Jahre jünger und meist noch ohne den Druck, für eine Familie zu sorgen. Damian Hall wird allen Mut und jedes Gramm Hartnäckigkeit brauchen, um am Ende tatsächlich die Top 10 zu knacken.
Endurance: 💲 Dokumentation des Montane Spine Race 2019. Beim diesjährigen Spine im Januar hat Jasmin Paris ein fantastisches Rennen geliefert, mit großem Abstand den Gesamtsieg erzielt und einen fantastischen neuen Streckenrekord aufgestellt. Das alles zeigt dieser Film – aber er dokumentiert nicht nur die Top-LäuferInnen, sondern auch die Läuferinnen und Läufer in der Mitte und am Ende des Felds. Und er zeigt, wie hart ein Rennen durch die Winterlandschaft Mittelenglands sein kann …
Nolan’s 14: Ultrarunner und Bergsteiger Joe Grant war auf der Suche nach einer Herausforderung. Es sollte etwas sein, was ihn an seine Grenzen bringen würde. Und er fand was er suchte: Nolan’s 14. Kein Weg, kein Pfad. „Einfach“ die Aneinanderreihung von 14 Gipfeln mit einer Höhe von mehr als 14000 Fuß (ca. 4260m). Ein Klassiker. Joe Grant stellt schließlich einen neue FKT (unsupported) auf …
Für Filme, die mit 💲 markiert sind, fallen Kosten an. Weitere Filme findet Ihr in unserem Archiv für Trail- und Ultrarunning Filme. Und falls Ihr Euren Lieblingsfilm dort nicht findet – schickt mir einfach eine e-mail. Das Archiv wird fortwährend aktualisiert und erweitert …
ZUM ANSCHAUEN:
29./30. Juni 2019: Western States Endurance Run. Statesmas! Lange ist es nicht mehr hin bis zum ersten Höhepunkt der Trail- und Ultrarunning Saison. Den Tag, an dem Western States stattfindet, verbringen viele begeisterte Trailrunner nicht weit von ihrem Computer oder Handy entfernt. Grund: Immer mal wieder nach den Updates schielen. Diese Updates liefern vor allem – wie seit Jahren – zuverlässig die Leute von irunfar – auch per Twitter. Wer auch über die Top 10 hinaus informiert sein will, schaut bei ultralive.net rein.
30. Juni 2019: Montblanc Marathon. Zweites Rennen in der Golden Trail Series. Wie im letzten Jahr sollte der Mont Blanc Marathon – angesichts der vielen Top-Läufer, die bei den Golden Trails teilnehmen – ein spannendes Rennen werden. Wie alle Rennen dieser Rennserie kann man den Montblanc Marathon auf der Facebook-Seite der Golden Trail Series oder im youtube-Kanal von Salomon TV verfolgen.
ZUM MITLAUFEN:
Gerade in der Hochsaison sind viele der „Großen Rennen“ schon ausgebucht. Aber auch Veranstaltungen, bei denen man sich vor ein paar Jahren noch am Tag des Rennens anmelden konnte, wie z.B. der Karwendelmarsch, sind mittlerweile innerhalb von wenigen Wochen ausgebucht. Und trotzdem gibt es sie noch, die Veranstaltungen, bei denen man sich noch kurz vor knapp anmelden kann. Und da ist mancher „Geheimtipp“ dabei …
8.6.2019: Keufelskopf Ultra Trail. Als Eric Tuerlings 2009 den ersten Keufelskopf Ultra Trail als reinen Einladungslauf mit 42 Teilnehmern startete, hat er wahrscheinlich nicht daran gedacht, wie groß und bekannt dieses Event innerhalb von wenigen Jahren werden würde. Aber dieser Lauf deckte ein Segment ab, das es zu diesem Zeitpunkt in Deutschland nicht gab: Einen richtig harten Ultratrail im Mittelgebirge in teilweiser Autonomie. Das heißt: An den wenigen Verpflegungspunkten gibt es nur Getränke – Essen und bestimmte Ausrüstungsgegenstände müssen die Läufer selbst mitnehmen. Zum fünften Geburtstag, im Jahr 2014, wurde auf dem KUT die Deutsche Meisterschaft im Ultra Trail ausgetragen. Auch 2019 ist der KUT der „Laufsteg“ für die Deutsche Meisterschaft. Für die volle Strecke muss man 78km und 3000 Höhenmeter unter die Laufschuhe nehmen. Wer sich das nicht zutraut, der kann aus einer der 3 kürzeren Strecken zwischen 44 und 12 km wählen. Auch wenn auf der Strecke verpflegungstechnisch nichts geboten wird: Die Lyonerpfanne, die jeder Ultraläufer nach erfolgreichem Finish bekommt, ist legendär.
8.-10.6.2019: Hartfüßler’s Halden Mohikaner. Dieser Lauf vom Format „Last Human Standing“ findet auf der Bergehalde Göttelborn statt. Eine Runde hat 6,25km und 174 Höhenmeter. Zeit pro Runde: Maximal eine Stunde (erste Runde zusätzlich 10 Minuten, um die Strecke kennenzulernen). Jede Stunde erfolgt ein neuer Start. Maximal geht das 55 Stunden so weiter. Sollten nach 55 Stunden noch mehrere LäuferInnen unterwegs sein, gewinnt derjenige oder diejenige, die auf der Schlussrunde am schnellsten ist.
15.6.2019: Montafon Totale Trail. Steil! Steil!! Steil!!! Das könnte das Motto des Montafon Totale Trail sein. Denn kaum ein Trail bringt auf überschaubarer Länge so viele Höhenmeter unter. Man kann zwischen 3 Strecken zwischen 10 und 47km wählen – bei der 47km Strecke müssen ganze 4200 Höhenmeter bewältigt werden; auch die 33km mit ihren 3300 Höhenmetern sind nicht von schlechten Eltern. Wer steile, anspruchsvolle Trails in wunderschöner Landschaft liebt, ist hier genau richtig.
15.6.2019: Lüneburger Heide Ultramarathon. Ein 100km-Lauf, der auch als Staffel absolviert werden kann. Für all die, die es nicht zu aufregend oder zu bergig mögen. Auf unterschiedlichem Untergrund von Asphalt bis Waldweg geht es in einer großen Schleife durch die Lüneburger Heide.
19.-23.6.2019: WiBoLT. Es ist immer schwierig mit Superlativen – zumal sich im Bereich der Ultratrails derzeit ständig was tut. Die Veranstalter des WiBoLT jedenfalls nennen ihren Lauf den „längsten Non-Stop Lauf Deutschlands“. Der WiBoLT verläuft über den kompletten Rheinsteig von Wiesbaden nach Bonn – daher auch der Namen. Der komplette Rheinsteig bedeutet: 320km, fast 12000 Höhenmeter – wofür man insgesamt 90 Stunden Zeit hat. Das ist eine harte Nummer, und so gibt es noch immer freie Startplätze für erfahrene Ultraläufer.
20.-23.6.2019: Bienwald Backyard Ultra. Auch dies ist ein Rennen nach dem Motto „Last Human Standing“. Start im Bienwaldstadion, dann auf Trails und Waldwegen im Bienwald. Ab 19:40 Uhr Rundkurs auf Asphalt. Eine Runde hat 6,67km, Zeit pro Runde: Maximal eine Stunde. Jede Stunde erfolgt ein neuer Start. Maximal 75 Stunden. Besonderes Schmankerl: Dem Sieger/der Siegerin winkt ein Golden Ticket für den Big’s Backyard Ultra – also für das Original!
22.6.2019: Mountainman Großarltal. Eine Veranstaltung vor allem für Trailrunner, für die ein Wettbewerb auch Genuss ist. Das Konzept: Sehr schöne Strecken, regionale Verpflegung vom Feinsten und komfortable Cutoffs. Im letzten Jahr war Premiere in Reith im Winkl, in diesem Mai gab es schon eine (leider verregnete) Veranstaltung in Nesselwang. Im Juni ist nun die Premiere im österreichischen Großarltal. Drei Strecken gibt es dort zur Auswahl – die längste (XL) hat 50km und 2560 Höhenmeter, auf der kürzesten (M) läuft man 15km mit 900 Höhenmetern. Es darf übrigens auch gewandert werden. Und: Hunde sind gerne gesehen.
22.6.2019: Mayerhofen Zillertal Ultraks. Der Ultraks am Standort Mayerhofen ist neu in der „Familie“ der Ultraks-Läufe, die es auch in St. Moritz und in Zermatt gibt. Es werden drei Distanzen zwischen 14 und 54 km angeboten – bei der langen Distanz sind satte 3800 Höhenmeter zu bewältigen. Es geht auf technischen Trails bis hinauf zum Rastkogel, dem „Aussichtsgipfel“ des Zillertals. Und zum Ziel hin gilt es einen neu gebauten Downhill-Kurs zu absolvieren. Klingt spannend …
6.7.2019: Brixen Marathon. Der Brixen Marathon wird 2019 10 Jahre alt! Da kann man gut und gerne von einer Traditionsveranstaltung sprechen. Und zu diesem Jubliäum stellt sich der Brixen Marathon breiter auf. Es gibt in diesem Jahr nicht nur den traditionellen Bergmarathon, der auf die Plose führt und bei dem fast 2500 Höhenmeter zurückzulegen sind. Parallel dazu finden zwei Trailveranstaltungen statt: Der 28km lange Ladina-Trail mit knackigen 1800 Höhenmetern und der 81km lange Ultratrail mit 4700 Höhenmetern. Sollte man mal ausprobieren … Aber Achtung: schnell sein lohnt sich! Die Veranstalter haben nämlich wegen des großen Ansturms an Interessenten ein Teilnehmerlimit festgelegt.
13. Juli 2019: Maintail Ultratrail. Im Jahr 2014 wurde dieses Event erstmals veranstaltet, im letzten Jahr richtete man hier die Deutsche Meisterschaft im Ultratrail aus – und in diesem Jahr wird auf der Mittelstrecke (30 km) die Bayrische Meisterschaft ausgetragen. Es gibt aber auch die Ultratrail-Strecke (64,5 km, 1700 Höhenmeter). Die Anstiege sind moderat, die Strecke bietet jedoch vollen Trailgenuss und viel Abwechslung: Es geht durch Wälder, Wiesentäler und Weinberge hoch über dem Maintal nordwestlich von Würzburg. Wem die 64,5 km lange Ultrastecke und die „Halbe“ (30 km) zu lang sind, kann auch die Kurzstrecke (13 km) unter die Sohlen nehmen …
13. Juli 2019: Mountainman. Letztes Jahr gab es hier die Premiere. Die Veranstalter verfolgen dabei ein Konzept, das auch die etwas langsameren Trailrunner begeistern sollte und diejenigen, die auch was von der Natur mitbekommen wollen, durch die sie „flitzen“. Alles zusammen ausgedrückt in: „Trail. Run. Hike.“ Neben der Kategorie TrailRUNNING (mit Zeitmessung und Wertung) gibt es bei dieser Veranstaltung auch TrailHIKING – mit Zeitmessung, aber ohne Wertung. Es gibt vier Strecken von kurz (S, 10km und 140 Höhenmeter) bis ultralang (XL, 54km und 2230 Höhenmeter). Bei der Verpflegung sind keine Zeltstädte geplant, die aus dem Boden gestampft werden, sondern es werden die Almen eingebunden, an denen die Route vorbeiführt. Das lässt einiges erwarten. Wer also bei Trailläufen nicht nur den süßen Klibberkram von Gels und Riegeln in sich reindrücken will, ist beim Mountainman Reit im Winkl richtig. Richtig sind hier auch die Läufer und Läuferinnen, die ihre Vierbeiner mit auf die Strecke nehmen wollen – auch das ist hier möglich, sofern die Hunde angeleint sind. Wer mal ein Trailwettkampf mitmachen will, bei dem es sogar Kaiserschmarrn gibt, für den ist der Mountainman in Reith im Winkl die passende Veranstaltung!
19.-20.07.2019: Silvrettarun 3000. Eines ist klar: Es geht von Ischgl nach Galltür. Aber wie? Man kann zwischen drei Varianten wählen, von „Small“ mit 11 km und 300 Höhenmetern über „Medium“ mit 30km und 1500 Höhenmetern bis hin zur Königsvariante: „Large“ - das ist ein Marathon mit 1800 Höhenmetern. Es geht dabei über das Kronenjoch (2976m) - daher auch der Name … man hat die 2976 großzügig auf 3000 aufgerundet. Die Strecken sind nicht nur schön, es gibt auch was zu gewinnen: insgesamt sind Preisgelder in der Höhe von 12000 Euro ausgelobt ...
19.-20.07.2019: Schinder Trail Grauer Kopf. Der Schinder Trail geht in seiner Sommervariante zwar erst in die zweite Runde, aber es ist jetzt schon klar, dass sich da mitten in Deutschland ein ganz besonderes Event etabliert: Organisiert mit viel Herzblut, und daher bei Läufern auch sehr beliebt. Der in diesem Jahr erstmals veranstaltete Schinder Trail Extended (125km, 4000 Höhenmeter) ist bereits ausgebucht, allerdings gibt es für den Schinder Trail (66km, 1900 Höhenmeter) noch einige wenige Startplätze. Wenn auch die ausgebucht sind, bleiben noch die „halbe Portion“ (33km, 800 Höhenmeter) und der „Teufelspakt“ (die vollen 66km, allerdings als Zweierstaffel).
26.-28.07.2019: Südtiroler Ultra-Skyrace. Beworben als extremster Ultratrail der Alpen. Solche Superlative sind immer schwierig. Aber was man mit Sicherheit sagen kann ist: Das Rennen findet an einem sehr schönen Fleckchen in den Alpen statt – und dazu auf einer Strecke, die nicht sehr bekannt ist: Die Sarner Hufeisenrunde. Es gibt vier verschiedene Strecken, vom Skytrail (27km, 1000 Höhenmeter) über den Sky-Marathon (42 km, 2900 Höhenmeter), das Skyrace (69 km, 3900 Höhenmeter) bis hin zum Ultra Skyrace (121 km, 7500 Höhenmeter). Für letzteres hat man 40 Stunden Zeit. Und auch wenn sich das nach viel anhört: So üppig ist das nicht! Denn diese 121 km haben es tatsächlich in sich. Das zeigen nicht nur die vielen DNFs, die es Jahr für Jahr gibt. Wie schwierig das Rennen ist sieht man auch im Vergleich zum Lavaredo Ultra Trail (vergleichbare Streckenlänge), bei dem der Streckenrekord etwa 5 Stunden schneller ist als beim Südtiroler Ultra Skyrace. Zumindest für die große Runde sollte man unbedingt über Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verfügen.
27.7.2019: Stockhorn Halbmarathon. Es ist „nur“ ein Halbmarathon – aber der hat es in sich. Denn beim Aufstieg aus dem Simmental auf das 2190 Meter hohe Stockhorn gilt es 1714 Höhenmeter zu bewältigen – und das ist alles andere als trivial. Die Anstiege sind so steil und lang, dass man sie gut und gerne mit denen des bekannteren und chronisch ausgebuchten Sierre-Zinal vergleichen kann. Es lohnt sich also, auch einmal für eine kurze und „knackige“ Einheit einen Abstecher in die Schweiz zu machen.
27.-28. Juli 2019: Walser Trail Challenge. Mit der zunehmenden Kommerzialisierung beim Trailrunning sollten vielleicht die Wettkämpfe etwas mehr in den Fokus rücken, die von Vereinen oder kleinen Veranstaltern organisiert werden und daher ein deutlich familiäreres Flair aufweisen als die Veranstaltungen der großen Trail-„Konzerne“. Die Walser Trail Challenge ist eine solche Veranstaltung: Sie wird vom Tri-Team Kleinwalsertal organisiert. Und wie man immer wieder hört: Perfekt organisiert! Es gibt an diesem Wochenende 3 Läufe – am Samstag den Widderstein Trail (15km, 980 Höhenmeter) quasi zum „Einrollen“ – und dann kann man am Sonntag zwischen Walser Trail (29km, 1900 Höhenmeter) und Walser Ultra Trail (65 km, 4200 Höhenmeter) wählen. Ergibt zusammen mit dem Widderstein Trail die Walser Trail Challenge Classic oder Walser Trail Challenge Pro. Schnell sein lohnt sich – denn es gibt kaum noch Startplätze! Der Widderstein-Trail ist schon jetzt ausgebucht!
2.-4. August 2019: Chiemgauer 100. Ein Klassiker! Der Chiemgauer 100 wurde zum ersten mal durchgeführt, als man in Deutschland das Wort "Trailrunning" noch nicht aussprechen konnte: Im Jahr 2005. Das Beste: Seitdem wurde kaum etwas geändert. Die Strecke ist nahezu die, auf der schon 2005 die Ultraläufer unterwegs waren. Das heißt: Wer sich zu diesem Rennen anmeldet weiß, dass die Organisatoren ihr Handwerk verstehen. Wer große, laute "Events" mag, ist hier falsch: Die ganze Veranstaltung ist familiär und überschaubar. Kein Wunder, dass es hier viele "Wiederholungstäter" gibt. Übrigens steht die "100" für "100km", die Hauptstrecke des Wettbewerbs - es gibt aber auch ein Rennen über 100 Meilen. Und in diesem Jahr - zum ersten mal - ein Rennen über 75km (3900 Höhenmeter, 14:30 Stunden Zeitlimit). Wer sich also nicht gleich auf die beiden großen Runden traut, der sollte sich für die 75km anmelden. Ein naturnahes Lauferlebnis ist garantiert! Wer sich bis zum 30.6. anmeldet, kann sogar noch Geld sparen.
3. August 2019: Immenstädter Gebirgsmarathon. Er heißt “Marathon”, ohne ein echter Marathon zu sein, denn er misst “nur” 31 km. Aber er ist äußerst fordernd, dieser Lauf über die Nagelfluhkette bei Immenstadt. “Urgestein” Willi Hiemer hatte 1990 die Idee zu diesem Lauf, der damit einer der ältesten Trailläufe in Deutschland ist. Familie Hiemer musste aus persönlichen Gründen die Organisation dieses Laufs aufgeben – und damit stand der Gebirgsmarathon vor dem Aus. Vor zwei Jahren haben zwei Trailrunner, Marc Dürr und Stefan Lang, sich des Gebirgsmarathons angenommen und ihn damit wiederbelebt. Es geht von der Talstation der Mittagsbahn in Richtung Stuiben und dann – immer über den Grat – bis zur Bergstation auf dem Hochgrat. Dort ist dann der Wendepunkt, und der Rückweg erfolgt dann über den Grat der kompletten Nagelfluhkette. Dabei gibt es auch die eine oder andere ausgesetzte Stelle. Vor allem aber kann es auch mal eng werden, wenn sich schnelle Läufer auf dem Rückweg und langsame Läufer auf dem Hinweg begegnen. Es ist sicher kein Lauf, um eine persönliche Bestzeit aufzustellen, sondern ein Erlebnislauf. Genauso wird er auch auf der Internetseite des Veranstalters beworben. Noch sind die stark limitierten Startplätze zu haben – maximal 100 Läufer und Läuferinnen dürfen zum Gebirgsmarathon antreten. Neben dem Gebirgsmarathon gibt es auch den 15,5 km langen „Gebirgstrail“. Und übrigens: Der Immenstädter Gebirgsmarathon gehört zu den Klassikern des Traillaufs: Er feiert in diesem Jahr 30. Geburtstag!
10.-11. August 2019: Gondo Marathon. Nein, diese Veranstaltung ist mit Sicherheit kein Massenabfertigungs-Event. Und auch wenn „Marathon“ drauf steht - es ist kein einfacher Marathon, sondern ein Doppelmarathon, den es hier zu laufen gilt. Früher hieß die Veranstaltung „Gondo Event“ und wurde zum Gedenken an die Opfer des Bergrutschs im Jahr 2000 ins Leben gerufen. Die Veranstaltung 2019 ist schon die 18. Austragung. Die Strecken entlang und in der Umgebung des alten Stockalperwegs sind sehr schön, sind größtenteils Single-Trails, und die Veranstaltung ist sehr familiär gehalten. Zum Familiären gehört, dass man sich immer noch anmelden kann. Details findet man auf der Homepage des Gondo Marathons.
11.08.2019: Allgäu Panorama Ultramarathon. Eigentlich gibts hier für jeden was: vom Kids Run über den 5km Lauf, einen relativ flachen Halbmarathon, den Hörnerlauf, mit 18km und 1100 Höhenmetern etwas für Berg- und Trailfans, und schließlich den Marathon und den Ultramarathon. Letzterer verläuft über 69,7 km und 3050 Höhenmeter über die Bergketten rechts und links der Iller, macht sogar einen Abstecher ins Skisprungstadion von Oberstdorf. Man fragt sich, warum dieser perfekt organisierte Lauf nicht noch mehr Läuferinnen und Läufer anzieht. Ist es die Ferienzeit? Ist es die Hitze, die oft Mitte August herrscht? Der Ultratrail wird in diesem Jahr zum 11. Mal ausgetragen. Fast schon ein Klassiker, bei dem man mindestens ein Mal gewesen sein sollte ...
Double Paddy Buckley Round: Nicky Spinks beendet erfolgreich ihre “Double”-Serie
Unglaubliche Leistung: Nicky Spinks, die 51-jährige Fellrunning Legende, hat eine FKT – oder besser gesagt: eine OKT (only known time) - auf der Double Paddy Buckley Round aufgestellt. Die Paddy Buckley Round führt über insgesamt 47 Peaks in Nordwest-Wales und ist eine der drei großen Fellrunning Rounds (Charles Ramsay Round, Bob Graham Round, Paddy Buckley Round) in Großbritannien. Wie schwierig schon die “einfache” Paddy Buckley Round ist, durften im letzten Herbst fünf deutsche Athleten um Benni Bublak erfahren – das Trail Magazin berichtete. Und die Double Paddy Buckley Round ist … naja: zwei Mal die Paddy Buckley Round. Das heißt: 94 Peaks, etwa 208 km, gut 17000 Höhenmeter. Sie brauchte dafür 57 Stunden, 26 Minuten und 5 Sekunden. Nicky Spinks hält damit den FKT bei allen drei „Doubles“ – und sie ist die einzige Person, die alle drei Doubles jemals gelaufen ist. Über die Double Bob Graham Round von Nikky gibt es einen sehenswerten Film: Run Forever.
Die 51-Jährige, in ihrem Hauptberuf Bäuerin in Yorkshire, hatte in ihrem Leben schon mit mehr zu kämpfen als mit Fells und Peaks: 2005 wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert, 2012 musste sie sich einer Mastektomie unterziehen. Aber all das konnte sie nicht bremsen – im Gegenteil!
Dreimal FKT: Wicklow Round
Was ist eigentlich zur Zeit los auf der Wicklow Round? Hier gab es innerhalb von einem guten Monat drei neue FKTs!
Die Wicklow Round ist das irische Pendant von der Bob Graham-, Charles Ramsay- und Paddy Buckley Round in Großbritannien. Sie ist gut 100 km lang und führt über 26 Peaks, die vorwiegend im Wicklow Mountains Nationalpark im Osten von Irland liegen. Die gesamte Höhendifferenz: 6000 Höhenmeter. Der höchste dieser Berge ist Lugnaquilla mit 925 Metern. Klingt nach nicht viel, ist aber wie die britischen Pendants mit unablässigen Auf- und Abstiegen über teilweise unwegsames Gelände verbunden.
Die Wicklow Round gelangte erstmals im letzten Jahr in den Fokus des Interesses, als Joe “Stringbean” McConaughy den neun Jahre alten FKT von Eoin Keith auf 17 Stunden, 9 Minuten und 44 Sekunden verbesserte. Dann kam der in San Franciso lebende Ire Paddy O’Leary und verbesserte am 13. April 2019 den FKT auf 16 Stunden, 27 Minuten und 20 Sekunden. Er konnte sich gerade mal eine Woche über den FKT freuen – bis sich der Orienteering-Spezialist Shane Lynch (IRL) auf die Runde machte – und den Rekord um 4 Minuten verbesserte (16 Stunden, 23 Minuten, 32 Sekunden). Dass auch diese Zeit noch weit von der Grenze des Machbaren entfernt ist, zeigte der irische Bergläufer Gavin Byrne: Am 18. Mai unterbot er die Bestzeit von Lynch um über eine Stunde! Die neue Bestmarke liegt jetzt bei 15 Stunden, 4 Minuten und 30 Sekunden.
UTMB
Man ist es schon gewohnt: Von Zeit zu Zeit ändert der UTMB seine Regeln für den Zugang zu den begehrten Rennen UTMB, CCC, TDS und OCC: Da wurden schon mal die benötigten ITRA-Punkte erhöht, die Zahl der Rennen verringert, in denen diese Punkte erreicht werden müssen, dann wurde an den ITRA-Punkten selbst herumgeschraubt.
Die neuste Änderung der Statuten ist aber wohl die größte Veränderung, die es seit Bestehen des Rennens gegeben hat. Und wenn man angesichts der ungebrochenen Beliebtheit des Rennens damit gerechnet hatte, dass dies eine weitere Verschärfung der Qualifikationsanforderungen bedeuten würde, sah man sich getäuscht. Im Gegenteil: Die Zahl der benötigten ITRA-Punkte wird heruntergesetzt. Dies wird mit Sicherheit die Chancen des Einzelnen bei der Lotterie weiter verringern. Parallel dazu bietet der UTMB ab 2021 eine erleichterte Qualifikation mit Umgehung der Lotterie – wenn man an einem der “by UTMB” Rennen teilnimmt, oder wenn die Punkte in der UTWT-Serie sammelt. Diese Punkte heißen dann “Running Stones” und helfen dem Läufer zu einem garantierten Startplatz beim UTMB, und helfen gleichzeitig den Veranstaltern des UTMB, ihre internationalen Rennen bzw. die Rennen der UTWT “vollzubekommen”. Garantiert ist aber jetzt schon eines: Der Ärger bei vielen Läufern, aber auch bei vielen Rennveranstaltern, die bislang als ITRA-Punktelieferant auch immer die Steigbügelhalter des UTMB waren. Die neuen Regeln und ein Kommentar dazu sind in dem Blogbeitrag UTMB: Von Punkten, Steinen und Profit nachzulesen.
Trailrunning: Was tun bei medizinischen Notfällen
Bei den meisten alpinen Trailwettkämpfen gibt es inzwischen eine Pflichtausrüstung, die auch Gegenstände und Hilfsmittel für die Erste Hilfe beinhaltet. Bei solchen Rennen ist die Bergwacht meist omnipräsent. Aber wie ist das, wenn man fern von Wettkampfveranstaltungen auf den Trails unterwegs ist? Wenn man jemanden findet, der nicht durch kleine Maßnahmen schnell zu verpflegen ist. Oder wenn man sich selbst so verletzt, dass an ein weiterhumpeln nicht mehr zu denken ist. Dann Handy raus und - was dann? Ein Online-Artikel auf der Seite des Trail-Magazins fasst die wichtigsten Hinweise zu Notfallmeldungen zusammen. Sollte jeder mal gelesen haben!
Regeneration
Eines ist inzwischen unbestritten: Für ein effizientes Lauftraining ist es notwendig, die Regenerationsphasen so intensiv und gleichzeitig so kurz zu gestalten wie möglich. Aber wie kann man die Erholung effektiver machen, damit man schnell wieder ans Lauftraining gehen kann?
Für diesen Zweck gibt es inzwischen jede Menge von Devices und Verfahren: Unterschiedlichste Massagen, Kompressionsstrümpfe, Faszienrollen, TENS-Geräte, Kryotherapie, Eisbäder etc.
Corrine Malcolm ist eine Ultraläuferin – und keine schlechte! Sie wurde Neunte beim letztjährigen Western States sowie Vierte beim TDS 2018. Nun hat sie sich in einem Artikel, der bei IRunFar veröffentlicht wurde, mit den verschiedensten Recovery-Verfahren auseinandergesetzt: Was sind die zugrundeliegenden Prinzipien? Was sagt die Wissenschaft dazu?
Interessant ist: All die hochgepriesenen und teuren Verfahren scheinen maximal eine psychologische Wirkung zu haben. Es gibt nur ein Verfahren, dessen Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen ist: Aktive Regeneration / Cool-down / Auslaufen. Und das beste dabei: Dieses Verfahren ist absolut kostenlos …
Hinweis: Gerne können Themen/Berichte dieses Trailtickers von anderen aufgegriffen und verwendet werden - sei es in Blogs/Internetseiten oder Printmedien. Die Fairness gebietet es aber, dass in solchen Fällen TrailrunningHD erwähnt bzw. die Quelle verlinkt wird. Danke!
Foto: MIUT / Paolo Abreu |
Auch im Ultrarunning haben Großsponsoren und Sportartikelhersteller die Rekordjagd entdeckt: Am 4. Mai fand in Kalifornien ein von Hoka initiiertes Event statt, das „Project Carbon X“ – bei diesem Projekt sollte versucht werden, den Weltrekord über 50 Meilen und 100km zu brechen. Schon der Name des Projekts verriet, dass hier Produktmarketing eine nicht unwesentliche Rolle spielen würde. Auch wenn mehrere Läufer des Sponsors Hoka bei diesem Rennen angetreten sind – alle Augen lagen auf Jim Walmsley. Und der schaffte es tatsächlich, die Bestzeit über 50 Meilen um 43 Sekunden zu unterbieten. Ein sehr alter Rekord! Der bisherige 50-Meilen Rekord (4:50:51) wurde vor 35 Jahren (!) von Bruce Fordyce aufgestellt, dem Läufer aus Südafrika, der zwischen 1981 und 1990 neun Mal den Comrades Marathon gewonnen und ihn insgesamt 30 Mal gefinisht hat. In einem offenen Brief an Walmsley gratulierte er ihm, schrieb aber auch: „We borrow records, but we keep titles“. Auf Deutsch: Rekorde sind nur geliehen, Titel bleiben für die Ewigkeit“.
Das ist sicherlich richtig. Mit jedem neuen Rekord verschwindet der bisherige Rekordhalter von den Listen und damit auch aus dem kollektiven Gedächtnis. Jeder Lauf hat dagegen seine „Liste der Champions“. Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Denn Rekorde können Türen aufstoßen, in Bereiche vordringen, die man vormals schlichtweg als unmöglich deklariert hat – und die danach scheinbar viel einfacher werden. Bestes Beispiel: Der im vergangenen Jahr verstorbene Sir Roger Bannister, der mit seinem Rekordlauf 1954 der Welt gezeigt hat, dass die Meile doch unter 4 Minuten gelaufen werden kann. Die noch schnelleren Rekordzeiten, die schon kurz danach folgten, bauten in gewisser Weise auf diesem Rekord von Bannister auf. Das ist besonders plastisch bei „runden Zeiten“ wie dem 2-Stunden Marathon oder der 4-Minuten Meile. Auch besonders eindrücklich, wenn uralt-Rekorde gebrochen werden. Und dennoch ist es bei allen Rekorden so: Sie zeigen, dass eine bestimmte Zeit möglich ist – auch entgegen möglicher negativer Vorhersagen – und reißen damit Denkbarrieren nieder.
Und im Trailrunning? Da machen globale Rekorde weniger Sinn, denn jede Strecke hat ihre Eigenheiten – und der schnellste Trail wäre wahrscheinlich eine asphaltierte Straße. Aber auch hier gibt es Rekorde: Zum einen in Form der immer beliebter werdenden FKTs. Die sind längst nicht mehr nur auf große Fernwanderwege wie Appalachian Trail oder Pacific Crest Trail beschränkt. Auch wenn es bei den FKTs keine Marketing-Events wie bei Breaking 2 oder beim Project Carbon X gibt – auch hier sind Firmen nicht ganz unbeteiligt ... man denke nur daran, mit welchem Tross an Läufern vom Team Salomon Francois d’Haene zu seinem FKT auf dem John Muir-Trail angetreten ist.
Mag es beim Trailrunning auch wenig sinnvoll sein, einen generellen 50 km -, 50 Meilen - oder 100 Meilen-Rekord zu dokumentieren, so gibt es immer noch die Streckenrekorde. Und die sind durchaus für Athleten von Bedeutung – siehe der Western States Rekord mit den zwei gescheiterten und dem geglückten Versuch eines neuen Streckenrekords durch Jim Walmsley. Allerdings ist eine Vergleichbarkeit von Laufzeiten nur gegeben, wenn man nicht ständig Veränderungen an der Strecke vornimmt. Sicher, solche Veränderungen müssen manchmal sein – sei es wegen widrigen Wetterbedingungen oder zur Erfüllung von gesetzlichen Vorgaben. Auch beim Western States musste man ab und zu die „Snow Route“ wählen oder wegen Waldbränden eine Umleitung in Kauf nehmen. Und doch kehrt man immer wieder zur Originalstrecke zurück. Auch bei Hardrock oder Leadville 100 gab es bislang nur unwesentliche (permanente) Streckenänderungen. Das ermöglicht einen Vergleich der Laufleistung über ganze Läufergenerationen. Und hiermit wird die Entwicklung dokumentiert, die unser Sport genommen hat.
Leider ist in Europa das Bewusstsein nicht sehr verbreitet, dass es schön wäre, wenn man eine Art „Referenzrennen“ hätte, bei denen Leistungen über Jahre und Jahrzehnte vergleichbar sind. Von Veranstaltern wird häufig an Strecken gefeilt, der Kurs wird verlängert oder technischer gemacht. Neue Wettkämpfe schießen aus dem Boden, alte verschwinden. Leider. Wie z.B. der Swissalpine K78. Der hatte seit seiner Umstellung von der Sertigroute auf die Route über Keschhütte und Scalettapass – mit Ausnahme der Schlechtwettervariante von 2011 – immerhin 20 Jahre auf einer konstanten Route „auf dem Buckel“, bevor er 2017 eingestellt wurde. Inzwischen ist der Karwendelmarsch das einzige größere Ultratrail-Rennen in Mitteleuropa, das mindestens 10 Jahre auf der gleichen Route unterwegs ist!
Gerade in den USA, wo ein Gebäude schon als uralt und historisch bezeichnet wird, wenn es gerade mal 100 Jahre alt ist, scheint man bei Trail- und Ultrarennen eine andere Beziehung zu Traditionsveranstaltungen zu haben als in Mitteleuropa. Bei uns in Mitteleuropa gibt es zur Zeit vor allem eine Richtung: Den Trail-Anteil bei Veranstaltungen zu erhöhen. Spricht man Läufer z.B. auf den Rennsteiglauf oder den Fidelitas Nachtlauf an, hört man oft: Zu wenig Trail, zu viel Waldautobahn, zu wenig spektakulär. Das gleiche wurde auch vom Swissalpine K78 gesagt – die Läufer blieben weg und schließlich hat ihn der Veranstalter aus dem Programm genommen. Es wäre schade, wenn sich das auch bei anderen Veranstaltungen wiederholen würde, denn so sehr viele Läufe mit langer Tradition haben wir hier in Mitteleuropa nicht. Schon gar nicht in Deutschland.
Madeira Island Ultra Trail (27.04.2019, Madeira, Portugal)
Der MIUT ist nach dem Transgrancanaria der zweite große Ultratrail des Jahres, der über eine Atlantikinsel führt. Und dennoch könnten die beiden Trails unterschiedlicher nicht sein. Anders als beim TGC ist der MIUT – vor allem auf der zweiten Hälfte – charakterisiert durch technisches Terrain, steile Anstiege, Treppen und enge Trails neben den für Madeira charakteristischen Bewässerungskanälen. Häufig spielt das Wetter eine Rolle – auf Madeira ist es bedeutend feuchter als auf den Kanaren. In diesem Jahr war aber das Wetter gutartig und bot allen Teilnehmern beste Bedingungen für einen regulären und guten Wettkampf.
Es hatten einige Läuferinnen und Läufer gemeldet, denen man beim MIUT viel zutrauen konnte: Bei den Frauen die Spanierin Maite Maiora, die Vorjahressiegerin des MIUT, Mimmi Kotka (SWE), die US-Amerikanerin Kaytlyn Gerbin (Zweite Western States 2018), die Französinnen Jocelyne Pauly (Dritte UTMB und Siegerin der Diagonale des Fous 2018) und Audrey Tanguy (Zweite MIUT 85k und Siegerin TDS 2018) sowie die US-Amerikanerinnen Katie Schide (Siegerin MIUT 85k und Zweite beim CCC 2018) und Courtney Dauwalter. Auch wenn das für Courtney Dauwalter das erste Rennen auf europäischem Boden war – sie war die klare Favoritin.
Und sie wurde dieser Favoritenrolle gerecht – denn schon nach wenigen Kilometern setzte sie sich an die Spitze. Anfangs versuchte Mimmi Kotka ihr noch zu folgen, doch dann musste sie Tempo herausnehmen und wurde nach hinten durchgereicht. Als nächstes machte sich Maite Maiora auf die Verfolgung von Courtney, doch als es dann zum Pico Ruivo, dem höchsten Punkt des Kurses ging, waren es Katie Schide und Audrey Tanguy, die Courtney Dauwalter am nächsten kamen. Bis dahin waren die beiden guten Freundinnen zusammen gelaufen, doch nach dem Pico Ruivo konnte sich Schide langsam von Tanguy absetzen. Und sie schaffte es tatsächlich, den Rückstand auf Courtney im technischen Terrain von 23 Minuten auf 14 Minuten bei km 100 zu verkürzen. Doch Courtney ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen – sie gewann das Rennen in 15:17:05. Katie Schide (15:43:46) wurde Zweite, Audrey Tanguy (16:11:00) Dritte.
Auch bei den Männern war das Elitefeld gut besetzt, und die meisten Läufer kannten sich gut von ihren diversen Auftritten bei UTMB, CCC und TDS: Tim Tollefson (USA), Robert Hajnal (ROM), Diego Pazos (SUI), Germain Grangier (FRA), Sebastien Camus (FRA), Andris Ronimoiss (LAT, Vorjahressieger beim MIUT) – und allen voran: Francois d’Haene, der MIUT-Sieger von 2017 und Streckenrekordhalter. Wie Courtney Dauwalter fackelte Francois d’Haene nicht lange und setzte sich schon früh an die Spitze – zusammen mit Tim Tollefson und Germain Grangier. Kurz vor dem Aufstieg zum Pico Ruivo fiel Tim Tollefson zurück – zunächst aufgrund eines längeren Stops in einer Verpflegungsstation, dann beim Aufstieg selbst. Mittlerweile hatte Diego Pazos Tollefson überholt und konnte sich einen Vorsprung auf ihn erlaufen – vor allem an den Anstiegen, wo Tollefson nicht mehr genügend Kraft hatte. Pazos hatte sich dagegen im ersten Streckendrittel zurückgehalten und konnte nun noch etwas zusetzen. An der Spitze lief das Duo d’Haene/Grangier über die höchsten Gipfel der Strecke, dann – bei km 80 – setzte sich d’Haene von Grangier ab und lief einem ab dort ungefährdeten Sieg in 13:49:36 entgegen. Grangier dagegen stürzte bei km 90 und musste kurz darauf verletzt aufgeben. So kam Diego Pazos nach einem strategisch gut geführten Rennen auf Platz 2 in 14:13:59, und Tim Tollefson hielt sich durch eine gute läuferische Leistung in den Downhill-Passagen die Verfolger Robert Hajnal und Lambert Santelli vom Leib und erreichte das Ziel in 14:36:18.
Ergebnisse
- Francois d’Haene (FRA) 13:49:36
- Diego Pazos (SUI) 14:13:59
- Tim Tollefson (USA) 14:36:19
- Courtney Dauwalter (USA) 15:17:05
- Katie Schide (USA) 15:43:46
- Audrey Tanguy (FRA) 16:11:00
Transvulcania (11.05.2019, La Palma, Spanien)
Anders als 2018, wo die Trailrunning-WM auf den Penyagolosa Trails zum gleichen Zeitpunkt wie der Transvulcania stattfand, war der Transvulcania in diesem Jahr wieder gewohnt stark besetzt. Aber auch mit stark besetztem Feld konnte das Rennen die eine oder andere Überraschung bieten. Zum Beispiel die, dass der Schwede Petter Engdahl im ersten großen Anstieg munter vorweg lief. Dahinter eine Gruppe mit allen Favoriten, die aber im Aufstieg nach El Pilar zerbröselte. Der Vorjahresdritte Thibaut Garrivier (FRA) folgte Engdahl, dahinter der Zweite von 2018, Dmitry Mityaev. Und an seinen Fersen: Lukas Naegele! Ebenfalls in den Top 10: Hannes Namberger und Florian Reichert. Das sah schon mal gut aus ...
Im Aufstieg zum „Dach“ des Transvulcania, dem Roque de los Muchachos, konnte Engdahl die Führung auf bis zu 6 Minuten ausbauen, doch dann fingen die Verfolger Mityaev und Garrivier an, zusammenzuarbeiten und den Rückstand zu verkürzen. Dani Jung und Marco de Gasperi mussten das Rennen aufgeben, andere mussten dem Anfangstempo Tribut zollen und fielen zurück. So leider auch Lukas Naegele.
Der lange Abstieg nach Puerto de Tazacorte war dann von Stürzen geprägt. Zuerst zerlegte es Engdahl – er lief danach deutlich defensiver. Auch Mityaev und Garrivier hatten unfreiwilligen Bodenkontakt; beim Sturz von Mityaev konnte Garrivier eine kleine Lücke reißen, die er bis zum Puerto de Tazacorte weiter ausbaute. Und in den letzten, ansteigenden Kilometern konnte er den Vorsprung auf Mityaev halten und siegte schließlich in 7:11:04 – gut drei Minuten vor Mityaev. Petter Engdahl konnte den dritten Platz halten. Der sehr konstant laufende Florian Reichert war der beste Deutsche auf Platz 9, Hannes Namberger wurde trotz Krämpfen beim Aufstieg zum Roque de los Muchachos Zehnter. Und Lukas Naegele? Der war nach dem Aufstieg zum Roque de los Muchachos aus den Top 10 herausgefallen, und verlor den schon sicher geglaubten 11. Platz auf dem Downhill durch einen unfreiwilligen Umweg, nachdem er von der Strecke abgekommen war. Schließlich landete er auf Platz 14. In der Summe ein sehr gutes Ergebnis für die deutschen Läufer!
Bei den Frauen zeigte sich am Anfang die Französin Anne-Lise Rousset an der Spitze. Für sie ist der Transvulcania ein „alter Bekannter“ – sie war einmal Fünfte und schon zweimal Zweite. Anders als Engdahl schaffte sie es aber nicht, einen nennenswerten Vorsprung herauszulaufen. Ihre Verfolgung hatten Ragna Debats (NED) und Megan Kimmel (USA) aufgenommen – beide sind derzeit die wesentlichen Player bei den Skyrunner World Series. Beim Aufstieg zum Pico de la Nieve gingen Debats und Kimmel an Rousset vorbei, und im weiteren Anstieg in Richtung Roque de los Muchachos konnte Ragna Debats ihren Vorsprung auf die beiden Verfolgerinnen immer weiter ausbauen. Doch der Kampf um Platz 2 und 3 war noch nicht abgeschlossen: In den letzten Kilometern des langen Abstiegs nach Puerto de Tazacorte konnte Anne-Lise Rousset sich doch nochmal an Megan Kimmel vorbeischieben und erreicht schließlich gut 15 Minuten hinter Ragna Debats (8:09:25) das Ziel aus Zweite – ihr dritter Zweiter Platz beim Transvulcania. Megan Kimmel wurde Dritte in 8:35:07. Die folgenden Läuferinnen – Ekaterina Mityaeva (RUS) und Kristin Berglund (SWE/AUT) waren rund 20 Minuten langsamer als Kimmel. Die Deutsche Eva Sperger erreichte nach einem sehr konstanten Rennen Platz 9 in 9:19:37.
Ergebnisse
- Ragna Debats (NED) 8:09:25
- Anne-Lise Rousset (FRA) 8:25:11
- Megan Kimmel (USA) 8:35:07
- Thibaut Garrivier (FRA) 7:11:04
- Dmitry Mityaev (RUS) 7:14:23
- Petter Engdahl (SWE) 7:21:28
RENNSCHNIPSEL
Marathon des Sables (7.-13.4., Marokko)
Bei den Männern war in diesem Jahr kein Durchkommen gegen die starke Phalanx der Marokkaner: Wie in den vergangenen fünf Jahren konnte sich Rachid el Morabity durchsetzen vor seinem jüngeren Bruder Mohamed und seinen Landsmännern Abdelaziz Baghazza und Abdelkader el Mouaziz. Der Vorjahresdritte, Merile Robert (FRA) wurde in diesem Jahr "nur" Siebter.
Bei den Frauen gab es eine ganz klare Siegerin: Ragna Debats (NED), bislang vor allem aus dem Skyrunning bekannt, lief nach ihrem dritten Platz bei der Coastal Challenge im Februar jetzt auf den ersten Platz. Mit Ausnahme der finalen Charity Etappe gewann sie an jedem Tag und hatte so im Ziel einen Gesamtvorsprung von fast 3 Stunden vor der Marokkanerin Aziza Raji und der Britin Gemma Game. Die Siegerin von 2013, Meghan M. Hicks, belegte Platz 7.
Ergebnisse hier.
Race Videos: Etappe 1, Etappe 2, Etappe 3, Etappe 4, Etappe 5, Charity-Etappe
Lake Sonoma (13.4.2019, Healdsburg, CA, USA)
Immer häufiger versuchen sich internationale Läufer bei Wettkämpfen in den USA. So auch beim diesjährigen Lake Sonoma 50: Tom Evans (GBR) und Sébastien Spehler (FRA) machten von Anfang an Tempo - gemeinsam mit Coconino Cowboy Jared Hazen. Schließlich konnte sich Hazen doch noch absetzen und gewann in 6:08:31, ganze sieben Minuten vor Spehler (6:15:45) - der sich am Ende gerade noch gegen Tom Evans (6:16:26) durchsetzen konnte. Bei den Frauen war die größte Überraschung das frühe Ausscheiden von Camille Herron - nach eigenen Angaben war eine muskuläre Problematik am Oberschenkel Grund für ihr DNF bei Meile 25. Es gewann Anna Mae Flynn (7:25:14) im Endspurt vor Yiou Wang (7:24:31). Die im Vorfeld hoch gehandelte Kelly Wolf landete in 7:41:11 auf Platz 4, Magda Boulet (7.59:17) auf Platz 6 und Taylor Nowlin (8:01:00) auf Platz 7. Die Golden Tickets des vorletzten Rennens der Golden Ticket Races gehen an Jared Hazen, den viertplatzierten Stephen Kersh, Anna Mae Flynn und an die Drittplatzierte Addie Bracy (USA); Sébastien Spehler nahm das Ticket nicht an, Tom Evans hat bereits einen Startplatz über die UTWT, und Yiou Wang hatte bereits beim Black Canyon 100 ihr Ticket zum Western States gelöst.
Ergebnisse hier.
Mt. Awa Skyrace (21.04.2019, Sanjo, Japan)
Dieses Rennen bildete den Kick-off für die Skyrunner World Series. Wie in Europa hat man auch in Japan derzeit mit Schnee zu kämpfen, und so musste der Kurs verkürzt werden und büßte auch an Höhenmetern ein. Bei den Frauen war das Rennen äußerst eng – zwischen Platz 1 und Platz 5 lagen am Ende nicht einmal 3 Minuten! Nach einem Zweikampf zwischen Megan Kimmel (USA) und Elisa Desco* (ITA) konnte letztere schließlich davonziehen und gewann in 2:2:46, 41 Sekunden vor Kimmel. Dritte wurde die Japanerin Takako Takamura. Die Spanierin Sheila Alvilez und die US Amerikanerin Hillary Geradi landeten auf Platz 4 und 5 – beide können sich Hoffnungen auf eine gute Platzierung in der Gesamtwertung machen. Aber auch bei den Männern waren die Podiumsplätze sehr dicht beisammen. Ruy Ueda hat – für japanische Läufer nicht selbstverständlich – schon viel internationale Wettkampfluft geschnuppert. Und wie er dieses Rennen anging sah sehr routiniert aus. Auf den ersten Kilometern konnte er genügend Vorsprung auf seine Verfolger herauslaufen, um das Rennen von der Spitze zu kontrollieren und schließlich in 2:01:42 zu gewinnen – gerade mal 9 Sekunden vor dem Spanier Oriel Cardona. Jonathan Albon aus Großbritannien folgte nur 13 Sekunden später.
*) Elisa Desco wurde 2009 positiv auf EPO getestet und daraufhin zwei Jahre lang gesperrt.
Ergebnisse: Männer und Frauen
Ultra Trail Mount Fuji (26.04.2019, Präfektur Shizuoka, Japan)
Beim Ultra Trail Mount Fuji gab es schon häufiger Wetterkapriolen. Man hat mit unterschiedlichen Austragungszeitpunkten und Streckenführungen experimentiert. Vergeblich: Auch 2019 hat das Wetter zugeschlagen und für ein höchst kurioses Rennen gesorgt: Nur 82 Läufer und 9 Läuferinnen erreichten das Ziel - für weitere 1700 Starter war das Rennen dagegen vorzeitig zu Ende: Die Organisatoren entschieden sich wegen Schnee, Eis und Schlechtwetterfronten, die übrigen Läufer schon auf der Strecke aus dem Rennen zu nehmen und das Rennen zu canceln. Trotzdem gab es Sieger: Es gewann Xavier Thevenard (FRA) in 19:36:26 vor Jing Liang (CHN, 20:39:38) und Loren Newman (USA, 20:40:14). Bei den Frauen siegte die Chinesin Fuzhao Xiang (24:20:00) vor Lou Clifton (USA, 25:50:48) und Kaori Asahara (JPN, 25:55:53). Auch ein Deutscher war zeitweise in den Top 10: Janosch Kowalczyk hat alles gegeben, aber nach 126km war leider Schluss beim Verpflegungspunkt Yamanakako. Und das auf Platz 5! Aber es war auch sein erstes Rennen über mehr als 100km, und da muss man schon mal Lehrgeld bezahlen. Aber was soll‘s: Es war ein beherztes Rennen von ihm!
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Canyons 100k (27.04.2019, Forest Hill, CA, USA)
Canyons 100k ist eine gute Gelegenheit, schon mal einen Teil der Trails kennenzulernen, auf dem der Western States gelaufen wird. Es gab in diesem Jahr einen weiteren Grund, bei diesem Rennen dabei zu sein: Es war das fünfte und letzte Golden Ticket Race – Ersatz für den gecancelten Sean O’Brien. Und doch fand man unter den Startern nicht die ganz großen Namen – dazu ist das Rennen zeitlich dann doch etwas zu dicht am Western States. Die beiden Golden Tickets sicherten sich bei den Männern Jimmy Elam und Brian Condon (beide USA). Elam hatte im Vorjahr das ebenfalls in der Gegend des Western States stattfindende Broken Arrow Skyrace gewonnen, und auch Condon hat schon manch gute Platzierung beim Ice Age Trail, North Face Endurance Challenge und anderen Rennen eingefahren. Bei den Damen gingen die Golden Tickets an die beiden Kanadierinnen Kathryn Drew und Kim Magnus. Leer gingen dagegen die wenigen aus, die von weit hergereist waren, um sich ein Golden Ticket zu erlaufen – so zum Beispiel Kellie Emmerson (AUS, Platz 4) oder Damian Hall (GBR, Platz 11). Und dann gab es noch ein interessantes Ergebnis: Meghan Laws (früher Arbogast), die ganze zehn Mal in den Top 10 beim Western States war, und Luanne Park (mittlerweile 120 Ultra-Finishes) schafften es in einem gut besetzten Feld beide in die Top 10 … und das mit jeweils 58 Jahren. Respekt!
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Bizau Traillauf (04.05.2019, Bizau, Österreich)
Er ist noch recht unbekannt, der Bizau-Traillauf … obwohl er jetzt schon zum fünften Mal ausgetragen wird, und obwohl es kaum eine Trailveranstaltung gibt, die so früh in der Saison auf diese Distanz so viele Höhenmeter zusammenbekommt: 2900 Höhenmeter auf knapp 50 km. Das ist ein Wort! Und das ist wohl auch der Grund, weshalb hier nicht nur Hobbyläufer antreten. So war es Matthias Dippacher (GER), der sich in 5:09:37 deutlich von den beiden Lokalmatadoren Andreas Gehrer (5:15:18) und Amadeus Wild (5:15:25) absetzen konnte. Bei den Damen siegte die einheimische Andrea Feuerstein Rauch (5:58:57) vor Ildiko Wermscher (HUN/GER; 6:16:50) und Vanessa Schätzle (6:19:47).
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Innsbruck Alpine Trailrun Festival (04.05.2019, Innsbruck, Österreich)
Erstmals hatten es die Organisatoren des IATF in diesem Jahr geschafft: Wenige Tage vor dem Rennen meldete der IATF: Ausverkauft! Und das aus gutem Grund. Denn zu einer Zeit, in der die Lagen über 1500m häufig noch Schneereste vorzuweisen haben, schafft es das Team um Simon von Hubatius, große Runden bis 85km mit vielen Höhenmetern für die trailhungrigen Läufer anzubieten. Auf der längsten Runde, dem K85, zeigte sich schon früh Hallvard Schjølberg in der Nähe der Spitze. Hallvard who? Auch wenn er noch nicht so lange auf den Ultratrails unterwegs ist, ein ganz unbeschriebenes Blatt ist Hallvard nicht, hat er doch 2018 den vierten Platz beim UTMB belegt. Beim IATF holte er schon früh den anfangs führenden Jimmy Pellegrini (ITA) ein und dominierte dann das Rennen. Schließlich siegte er in 8:37:01 mit 13 Minuten Vorsprung vor Pellegrini. Benni Bublak war nur 1 ½ Minuten langsamer und landete auf einem hervorragenden 3. Platz. Auch sonst waren die Deutschen gut vertreten mit Matthias Krah auf Platz 4 und Florian Felch auf Platz 6. Bei den Damen lag lange Zeit Lokalmatadorin Sophia Schnabl in Führung, die schon im letzten Jahr beim K85 den zweiten Platz belegt hatte. Dann aber kam die Australierin Kirra Balmanno und schnappte ihr in 10:24:33 den Sieg weg. Auf den dritten Platz kam Denise Zimmermann (SUI).
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Yading Skyrace (04.05.2019, Yading, China)
Drei Frauen waren bei diesem Rennen klar favorisiert – und sie erfüllten auch ihre Favoritenrolle: Megan Kimmel (USA) – beim Start der Skyrunner Word Series zwei Wochen zuvor noch auf Platz 2 – dominierte das Rennen, ging früh in Führung und baute diese sukzessive aus. Sie siegte schließlich in 3:52:40, und landete damit in der Gesamtwertung auf Platz 6. Einen härteren Kampf lieferten sich zwei Läuferinnen um Platz 2: Zunächst sah es so aus, als habe Ruth Croft (NZL) gegenüber Ragna Debats (NED) die Nase vorn, dann aber konnte Ragna Debats den kleinen Vorsprung von Croft gutmachen und souverän in 4:27:06 auf Platz 2 laufen; zehn Minuten danach kam Ruth Croft ins Ziel. Es ist unglaublich, wie gut Ragna Debats ihre Teilnahme an zwei Etappenrennen in diesem Frühjahr (Coastal Challenge, Marathon des Sables) weggesteckt zu haben scheint. Bei den Männern siegte der Gewinner des letztjährigen OCC, Erenjia Jia (CHN), in 3:12:21 vor Oriol Cardona (ESP, 3:18:38). Bhim Gurung (NPL) lief anfangs in einer Dreiergruppe zusammen mit Oscar Casal (AND) und Marc Pinsach (ESP), konnte sich dann aber absetzen und kam in 3:28:09 auf den dritten Platz.
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Mountainman Trail.Run.Hike (11.05.2019, Nesselwang, Deutschland)
Die Mountainman-Serie, die im letzten Jahr in Reith im Winkl Premiere hatte, hat vorwiegend die „Genussläufer“ im Blick: Bei recht üppigen Cutoffs und hervorragender Verpflegung darf man hier gerne etwas länger auf der Strecke verweilen. Dass sich aber auch solche Veranstaltungen hervorragend für schnelle Läufer eignen, konnte man beim Mountainman in Nesselwang beobachten: Denn auf der XL-Strecke lieferten sich Matthias Reichart (Platz 1, 4:27:08) und Matthias Dippacher (Platz 2, 4:27:09) ein Kopf-an-Kopf Rennen. Dritter wurde der Liechtensteiner Josef Vogt (4:27:31). Und bei den Frauen siegte die schnelle Allgäuerin Susi Lell, die zurzeit praktisch jedes Rennen gewinnt, bei dem sie antritt. Sie war in 4:49:16 im Ziel und wurde damit im Gesamtklassement Fünfte. Ramona Falk (5:27:13) kam als Zweite ins Ziel, Dritte wurde Kerstin Petsch in 5:32:53.
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Stuibentrail (18.05.2019, Umhausen/Ötztal, Österreich)
Seriensiegerin und gelungenes Comeback: Beim Stuibentrail hatten die Organisatoren die Langstrecke um 9km auf 42km verlängert und mussten dann schneebedingt auf Alternativstrecken ausweichen - und auf dieser neuen Strecke kam es nach spannendem Rennen bei den Frauen um die Plätze 1 und 2 zu einer exakten Wiederholung des Rennens von 2018. Ganz oben auf dem Treppchen: Susi Lell, die seit ihrem Sieg beim Walser Trail 2017 praktisch jedes Rennen gewonnen hat, bei dem sie angetreten ist (Stuiben Trail 2018, Montafon Totale Trail, Neustift2Glacier beim Stubai Ultratrail, Walser Trail Challenge, Mountainman) - sie gilt mittlerweile als Expertin für technische Trails bis hin zur Marathondistanz. Anfangs liefen sie und die Österreicherin Marie-Luise Mühlhuber dicht zusammen; erst auf dem letzten Streckendrittel konnte sich Susi Lell etwas absetzen und siegte schließlich in 4:31:14 - gut zwei Minuten vor ihrer Kollegin aus Österreich - exakt wie vor einem Jahr. Auf Platz 3 - auch das war sehr erfreulich - lief Andrea Huser in ihrem Comeback Race nach einer langen Verletzungspause. Sie benötigte 4:40:53 für die Strecke und hatte im Ziel einen Vorsprung von über 25 Minuten auf ihre nächsten Verfolgerinnen herausgelaufen. Bei den Männern landeten die beiden Österreicher Marcus Burger und Christian Stern in 3:44:23 bzw. 3:46:15 nach engem Rennen auf den Plätzen 1 und 2, in deutlichem Abstand gefolgt von Basti Lexa (GER) in 4:08:43.
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Rennsteig Supermarathon (18.5.2019, Eisenach/Schmiedefeld, Deutschland)
Sieg im zweiten Anlauf: Im Vorjahr war der ehemalige Triathlet Steffen Justus nach einer furiosen ersten Hälfte eingebrochen und auf Platz 12 gelandet - in diesem Jahr hat er gezeigt, dass er aus dieser Erfahrung seine Lehre gezogen hat: Er siegte beim Supermarathon in 5:12:56 und war damit gut eine Minute schneller als Florian Neuschwander bei seinem Sieg 2018. Zweiter wurde Marcel Bräutigam, der sich auf der ersten Hälfte noch ein Battle mit Steffen Justus geliefert hatte. Der Thüringer hat eine Marathon-Bestzeit von 2:17:05 zu Buche stehen, hat zweimal den Halbmarathon und zweimal den Marathon am Rennsteig gewonnen, war bislang aber - mit Ausnahme seines Sieges beim internationalen 50km Lauf von Grünheide - noch nie auf der Ultrastrecke unterwegs. Sprich: Zweiter Platz bei seinem bislang mit Abstand weitestem Rennen. Das lässt in der Zukunft noch mehr erwarten. Dritter wurde der Ultra-Routinier Frank Merrbach von der LG Nord Berlin. Der Sieger von 2017 und Spezialist für flache und technisch wenig schwierige Ultradistanzen war bis zur Halbzeit noch in Schlagdistanz von Michael Arend, konnte sich dann aber sukzessive absetzen. Basilia Förster ist mittlerweile Stammgast beim Rennsteig-Supermarathon. Bei ihren bisherigen vier Starts sprang einmal Platz 4 und zweimal Platz 3 heraus. Dass es in diesem Jahr nicht zum Sieg reichte, lag an der erstklassigen Leistung von Juliane Totzke, die 2018 schon den Südthüringentrail und 2017 den Röntgenlauf gewonnen hat. Sie siegte in 6:03:27 vor Basilia Förster (6:30:13). Dritte wurde Sandra Schmid in 6:37:58.
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Dragon’s Back Race (20.-24.5.2019, Wales, Großbritannien)
Am Freitag, den 24. Mai, hieß es wieder mal: Der Drache ist besiegt! Beim diesjährigen Dragon‘s Back Race sind 251 der 402 gestarteten Läuferinnen und Läufer angekommen. Mit dabei die Deutschen Franz Meiser (Platz 77), Gabriele Kenkenberg (Platz 121), Jens Wackerhagen (Platz 159) und Sandra Mastropietro (Platz 247). Bei den Favoriten wurde es am letzten Tag des Rennens, das 315 km mit über 15000 Höhenmeter über den „Rücken des Drachens“ von Conwy im Norden von Wales bis nach Llandeilo im Süden führt, noch mal richtig spannend. Bei den Frauen lag zwischen Platz 1 (Lisa Watson, GBR) und Platz 2 (Sabrina Verjee, GBR, Zweite beim Dragon’s Back 2017) gerade mal eine gute Minute, weil Lisa Watson an Tag 4 in einem beherzten Rennen den Vorsprung von Sabrina Verjee aufgeholt und sie überholt hatte. Bei den Männern führte der in London lebende Kanadier Galen Reynolds (2018 Zweiter beim Tor des Geants) mit gut 42 Minuten vor Jim Mann (GBR), der bei der letzten Austragung des Dragon‘s Back den zweiten Platz belegt und in diesem Jahr den Spine Challenger gewonnen hat. Auch 42 Minuten sind aufzuholen – doch Galen Reynolds konnte den Vorsprung weiter ausbauen und siegte schließlich in 37:48:06 vor Jim Mann (38:43:38) und dem Briten Robert Barnes (39:42:38). Bei den Frauen hatte Lisa Watson (44:33:23) einen hervorragenden Tag – sie belegte auf der letzten Etappe sogar den 6. Gesamtplatz! Und so wurden aus einer Minute Vorsprung schließlich über 2 Stunden Vorsprung vor Sabrina Verjee (46:44:59), die wie bei der letzten Ausgabe des Dragon’s Back am Schluss des Rennens ihre gute Resultate der ersten Tage zunichte machte und letztlich auf dem zweiten Platz landete. Kerstin Rosenquist (SWE) wurde Dritte in 49:16:46.
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MaXi-Race (24.-26.5.2019, Annecy, Frankreich)
Das MaXi Race ist ein wahres Trail-Festival, so dass man eigentlich über viele verschiedene Wettkämpfe berichten könnte. Die Kurzstrecke über 16km zog vor allem Bergläufer an – kein Wunder, denn diese Strecke war der erste Wettkampf des WMRA World Cup – der Rennserie der Bergläufer. Bei den Damen gewann Lucy Wambui (KEN) mit zwei Minuten Vorsprung vor der Irin Sarah McCormack. Bei den Männern siegte Andrew Douglas (GBR) in neuem Streckenrekord mit knapp einer Minute Vorsprung von Andy Wacker (USA). Die Trailläufer versammelten sich dagegen auf den längeren Strecken, vor allem auf der Ultrastrecke (115 km). Hier hätte man auf Francois d’Haene gewettet – der aber zog sich nach nicht mal der Hälfte des Rennens eine Bänderverletzung am Knöchel zu und musste das Rennen aufgeben. Dies eröffnete neue Möglichkeiten für seine Verfolger, Unai Dorronsoro (ESP) und Jason Schlarb (USA), die sich ein hartes Battle lieferten. Wenige Kilometer vor dem Ziel zündete Dorronsoro den Turbo, lief zum Sieg in 13:47:32, und hatte letztlich 18 Minuten Vorsprung auf Schlarb, der Zweiter wurde. Bei den Damen dominierte Ildiko Wermescher (HUN/GER) und siegte deutlich in 17:34:51 vor Denise Zimmermann (SUI, 18:13:59) und Sandrine Beranger (FRA, 18:20:35). Die Langstrecke beim MaXi Race zeigte aber auch wieder, wie wenig in der Trailrunning-Nation Frankreich die Frauen vertreten sind: Auf der Ultra-Strecke kamen 618 Männer ins Ziel – jedoch nur 27 Frauen. Das ist eine Quote von gerade mal 4 Prozent!
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Donnersberg-Trail (25. Mai 2019, Imsbach, Deutschland)
Nach der erfolgreichen Auflage 2018 ging es in diesem Jahr auf der Ostseite des rheinland-pfälzischen Donnersbergs wieder auf die Trails. Der Donnersberg-Trail ist ein äußerst familiärer Lauf, aber trotzdem – oder vielleicht genau deshalb – wird er immer beliebter. In diesem Jahr wurde er zum Zweikampf zweier Spezialisten für Mittelgebirgstrails: Matthias Krah und Max Kirschbaum, dem Vorjahressieger. Beim Donnersberg-Trail wechseln Steigungs- und Gefällstrecken ständig. Die Stärken der beiden Spitzenläufer sind hierbei genau entgegengesetzt – während Krah bergab Tempo machte, war Kirschbaum in den Anstiegen nicht zu schlagen. Im letzten großen Aufstieg konnte Kirschbaum tatsächlich eine Lücke auf Krah reißen – und rettete über die folgende bergab-Passage schließlich 5 Minuten Vorsprung ins Ziel: 4:18:52. Matthias Krah wurde Zweiter in 4:23:39 – und hatte auf den Dritten, Andreas de Filippo, eine ganze Stunde Vorsprung! Siegerin und Gesamtfünfte wurde Pamela Veith in 5:27:01 vor Eva Katz aus Speyer (6:09:59). Für Max Kirschbaum war es übrigens „nur“ ein Vorbereitungslauf für die zwei Wochen später stattfindende Deutsche Meisterschaft auf dem Keufelskopf Ultra-Trail.
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Man merkt, dass der Winter vorbei ist, und der Focus wieder mehr auf dem Laufen als auf dem Produzieren von Filmen liegt. Aber ein paar Filme gibt es doch …
Traces on Dunes: Steffen Neupert macht sich auf den Weg nach Namibia zu einem 250 Kilometer langen Etappenrennen in der Namibwüste - zusammen mit anderen Läufern des "Little Desert Runners Club". Es wird bald zu einem Abenteuer seines Lebens: Mit Höhen und Tiefen, großer Kameradschaft und einer kargen Natur von außergewöhnlicher Schönheit.
Running North: Cape Wrath Ultra: Der Cape Wrath Ultra ist ein 8-tägiges Etappenrennen, das von Fort William durch die schottischen Highlands zum nordwestlichsten Punkt der britischen Inseln führt: Cape Wrath. Der Film zeigt die Emotionen, die Geschichte der Läufer und faszinierende Landschaften.
Underdog: 💲 Ein Kurzfilm über den britischen Journalisten, Vater, Teeliebhaber und Sportler Damian Hall bei seinem vierten UTMB. Nach den Plätzen 29, 19 und 12 will er in die Top 10 laufen. Seine Gegner: Profisportler, viele davon 10 Jahre jünger und meist noch ohne den Druck, für eine Familie zu sorgen. Damian Hall wird allen Mut und jedes Gramm Hartnäckigkeit brauchen, um am Ende tatsächlich die Top 10 zu knacken.
Endurance: 💲 Dokumentation des Montane Spine Race 2019. Beim diesjährigen Spine im Januar hat Jasmin Paris ein fantastisches Rennen geliefert, mit großem Abstand den Gesamtsieg erzielt und einen fantastischen neuen Streckenrekord aufgestellt. Das alles zeigt dieser Film – aber er dokumentiert nicht nur die Top-LäuferInnen, sondern auch die Läuferinnen und Läufer in der Mitte und am Ende des Felds. Und er zeigt, wie hart ein Rennen durch die Winterlandschaft Mittelenglands sein kann …
Nolan’s 14: Ultrarunner und Bergsteiger Joe Grant war auf der Suche nach einer Herausforderung. Es sollte etwas sein, was ihn an seine Grenzen bringen würde. Und er fand was er suchte: Nolan’s 14. Kein Weg, kein Pfad. „Einfach“ die Aneinanderreihung von 14 Gipfeln mit einer Höhe von mehr als 14000 Fuß (ca. 4260m). Ein Klassiker. Joe Grant stellt schließlich einen neue FKT (unsupported) auf …
Für Filme, die mit 💲 markiert sind, fallen Kosten an. Weitere Filme findet Ihr in unserem Archiv für Trail- und Ultrarunning Filme. Und falls Ihr Euren Lieblingsfilm dort nicht findet – schickt mir einfach eine e-mail. Das Archiv wird fortwährend aktualisiert und erweitert …
ZUM ANSCHAUEN:
29./30. Juni 2019: Western States Endurance Run. Statesmas! Lange ist es nicht mehr hin bis zum ersten Höhepunkt der Trail- und Ultrarunning Saison. Den Tag, an dem Western States stattfindet, verbringen viele begeisterte Trailrunner nicht weit von ihrem Computer oder Handy entfernt. Grund: Immer mal wieder nach den Updates schielen. Diese Updates liefern vor allem – wie seit Jahren – zuverlässig die Leute von irunfar – auch per Twitter. Wer auch über die Top 10 hinaus informiert sein will, schaut bei ultralive.net rein.
30. Juni 2019: Montblanc Marathon. Zweites Rennen in der Golden Trail Series. Wie im letzten Jahr sollte der Mont Blanc Marathon – angesichts der vielen Top-Läufer, die bei den Golden Trails teilnehmen – ein spannendes Rennen werden. Wie alle Rennen dieser Rennserie kann man den Montblanc Marathon auf der Facebook-Seite der Golden Trail Series oder im youtube-Kanal von Salomon TV verfolgen.
ZUM MITLAUFEN:
Gerade in der Hochsaison sind viele der „Großen Rennen“ schon ausgebucht. Aber auch Veranstaltungen, bei denen man sich vor ein paar Jahren noch am Tag des Rennens anmelden konnte, wie z.B. der Karwendelmarsch, sind mittlerweile innerhalb von wenigen Wochen ausgebucht. Und trotzdem gibt es sie noch, die Veranstaltungen, bei denen man sich noch kurz vor knapp anmelden kann. Und da ist mancher „Geheimtipp“ dabei …
8.6.2019: Keufelskopf Ultra Trail. Als Eric Tuerlings 2009 den ersten Keufelskopf Ultra Trail als reinen Einladungslauf mit 42 Teilnehmern startete, hat er wahrscheinlich nicht daran gedacht, wie groß und bekannt dieses Event innerhalb von wenigen Jahren werden würde. Aber dieser Lauf deckte ein Segment ab, das es zu diesem Zeitpunkt in Deutschland nicht gab: Einen richtig harten Ultratrail im Mittelgebirge in teilweiser Autonomie. Das heißt: An den wenigen Verpflegungspunkten gibt es nur Getränke – Essen und bestimmte Ausrüstungsgegenstände müssen die Läufer selbst mitnehmen. Zum fünften Geburtstag, im Jahr 2014, wurde auf dem KUT die Deutsche Meisterschaft im Ultra Trail ausgetragen. Auch 2019 ist der KUT der „Laufsteg“ für die Deutsche Meisterschaft. Für die volle Strecke muss man 78km und 3000 Höhenmeter unter die Laufschuhe nehmen. Wer sich das nicht zutraut, der kann aus einer der 3 kürzeren Strecken zwischen 44 und 12 km wählen. Auch wenn auf der Strecke verpflegungstechnisch nichts geboten wird: Die Lyonerpfanne, die jeder Ultraläufer nach erfolgreichem Finish bekommt, ist legendär.
8.-10.6.2019: Hartfüßler’s Halden Mohikaner. Dieser Lauf vom Format „Last Human Standing“ findet auf der Bergehalde Göttelborn statt. Eine Runde hat 6,25km und 174 Höhenmeter. Zeit pro Runde: Maximal eine Stunde (erste Runde zusätzlich 10 Minuten, um die Strecke kennenzulernen). Jede Stunde erfolgt ein neuer Start. Maximal geht das 55 Stunden so weiter. Sollten nach 55 Stunden noch mehrere LäuferInnen unterwegs sein, gewinnt derjenige oder diejenige, die auf der Schlussrunde am schnellsten ist.
15.6.2019: Montafon Totale Trail. Steil! Steil!! Steil!!! Das könnte das Motto des Montafon Totale Trail sein. Denn kaum ein Trail bringt auf überschaubarer Länge so viele Höhenmeter unter. Man kann zwischen 3 Strecken zwischen 10 und 47km wählen – bei der 47km Strecke müssen ganze 4200 Höhenmeter bewältigt werden; auch die 33km mit ihren 3300 Höhenmetern sind nicht von schlechten Eltern. Wer steile, anspruchsvolle Trails in wunderschöner Landschaft liebt, ist hier genau richtig.
15.6.2019: Lüneburger Heide Ultramarathon. Ein 100km-Lauf, der auch als Staffel absolviert werden kann. Für all die, die es nicht zu aufregend oder zu bergig mögen. Auf unterschiedlichem Untergrund von Asphalt bis Waldweg geht es in einer großen Schleife durch die Lüneburger Heide.
19.-23.6.2019: WiBoLT. Es ist immer schwierig mit Superlativen – zumal sich im Bereich der Ultratrails derzeit ständig was tut. Die Veranstalter des WiBoLT jedenfalls nennen ihren Lauf den „längsten Non-Stop Lauf Deutschlands“. Der WiBoLT verläuft über den kompletten Rheinsteig von Wiesbaden nach Bonn – daher auch der Namen. Der komplette Rheinsteig bedeutet: 320km, fast 12000 Höhenmeter – wofür man insgesamt 90 Stunden Zeit hat. Das ist eine harte Nummer, und so gibt es noch immer freie Startplätze für erfahrene Ultraläufer.
20.-23.6.2019: Bienwald Backyard Ultra. Auch dies ist ein Rennen nach dem Motto „Last Human Standing“. Start im Bienwaldstadion, dann auf Trails und Waldwegen im Bienwald. Ab 19:40 Uhr Rundkurs auf Asphalt. Eine Runde hat 6,67km, Zeit pro Runde: Maximal eine Stunde. Jede Stunde erfolgt ein neuer Start. Maximal 75 Stunden. Besonderes Schmankerl: Dem Sieger/der Siegerin winkt ein Golden Ticket für den Big’s Backyard Ultra – also für das Original!
22.6.2019: Mountainman Großarltal. Eine Veranstaltung vor allem für Trailrunner, für die ein Wettbewerb auch Genuss ist. Das Konzept: Sehr schöne Strecken, regionale Verpflegung vom Feinsten und komfortable Cutoffs. Im letzten Jahr war Premiere in Reith im Winkl, in diesem Mai gab es schon eine (leider verregnete) Veranstaltung in Nesselwang. Im Juni ist nun die Premiere im österreichischen Großarltal. Drei Strecken gibt es dort zur Auswahl – die längste (XL) hat 50km und 2560 Höhenmeter, auf der kürzesten (M) läuft man 15km mit 900 Höhenmetern. Es darf übrigens auch gewandert werden. Und: Hunde sind gerne gesehen.
22.6.2019: Mayerhofen Zillertal Ultraks. Der Ultraks am Standort Mayerhofen ist neu in der „Familie“ der Ultraks-Läufe, die es auch in St. Moritz und in Zermatt gibt. Es werden drei Distanzen zwischen 14 und 54 km angeboten – bei der langen Distanz sind satte 3800 Höhenmeter zu bewältigen. Es geht auf technischen Trails bis hinauf zum Rastkogel, dem „Aussichtsgipfel“ des Zillertals. Und zum Ziel hin gilt es einen neu gebauten Downhill-Kurs zu absolvieren. Klingt spannend …
6.7.2019: Brixen Marathon. Der Brixen Marathon wird 2019 10 Jahre alt! Da kann man gut und gerne von einer Traditionsveranstaltung sprechen. Und zu diesem Jubliäum stellt sich der Brixen Marathon breiter auf. Es gibt in diesem Jahr nicht nur den traditionellen Bergmarathon, der auf die Plose führt und bei dem fast 2500 Höhenmeter zurückzulegen sind. Parallel dazu finden zwei Trailveranstaltungen statt: Der 28km lange Ladina-Trail mit knackigen 1800 Höhenmetern und der 81km lange Ultratrail mit 4700 Höhenmetern. Sollte man mal ausprobieren … Aber Achtung: schnell sein lohnt sich! Die Veranstalter haben nämlich wegen des großen Ansturms an Interessenten ein Teilnehmerlimit festgelegt.
13. Juli 2019: Maintail Ultratrail. Im Jahr 2014 wurde dieses Event erstmals veranstaltet, im letzten Jahr richtete man hier die Deutsche Meisterschaft im Ultratrail aus – und in diesem Jahr wird auf der Mittelstrecke (30 km) die Bayrische Meisterschaft ausgetragen. Es gibt aber auch die Ultratrail-Strecke (64,5 km, 1700 Höhenmeter). Die Anstiege sind moderat, die Strecke bietet jedoch vollen Trailgenuss und viel Abwechslung: Es geht durch Wälder, Wiesentäler und Weinberge hoch über dem Maintal nordwestlich von Würzburg. Wem die 64,5 km lange Ultrastecke und die „Halbe“ (30 km) zu lang sind, kann auch die Kurzstrecke (13 km) unter die Sohlen nehmen …
13. Juli 2019: Mountainman. Letztes Jahr gab es hier die Premiere. Die Veranstalter verfolgen dabei ein Konzept, das auch die etwas langsameren Trailrunner begeistern sollte und diejenigen, die auch was von der Natur mitbekommen wollen, durch die sie „flitzen“. Alles zusammen ausgedrückt in: „Trail. Run. Hike.“ Neben der Kategorie TrailRUNNING (mit Zeitmessung und Wertung) gibt es bei dieser Veranstaltung auch TrailHIKING – mit Zeitmessung, aber ohne Wertung. Es gibt vier Strecken von kurz (S, 10km und 140 Höhenmeter) bis ultralang (XL, 54km und 2230 Höhenmeter). Bei der Verpflegung sind keine Zeltstädte geplant, die aus dem Boden gestampft werden, sondern es werden die Almen eingebunden, an denen die Route vorbeiführt. Das lässt einiges erwarten. Wer also bei Trailläufen nicht nur den süßen Klibberkram von Gels und Riegeln in sich reindrücken will, ist beim Mountainman Reit im Winkl richtig. Richtig sind hier auch die Läufer und Läuferinnen, die ihre Vierbeiner mit auf die Strecke nehmen wollen – auch das ist hier möglich, sofern die Hunde angeleint sind. Wer mal ein Trailwettkampf mitmachen will, bei dem es sogar Kaiserschmarrn gibt, für den ist der Mountainman in Reith im Winkl die passende Veranstaltung!
19.-20.07.2019: Silvrettarun 3000. Eines ist klar: Es geht von Ischgl nach Galltür. Aber wie? Man kann zwischen drei Varianten wählen, von „Small“ mit 11 km und 300 Höhenmetern über „Medium“ mit 30km und 1500 Höhenmetern bis hin zur Königsvariante: „Large“ - das ist ein Marathon mit 1800 Höhenmetern. Es geht dabei über das Kronenjoch (2976m) - daher auch der Name … man hat die 2976 großzügig auf 3000 aufgerundet. Die Strecken sind nicht nur schön, es gibt auch was zu gewinnen: insgesamt sind Preisgelder in der Höhe von 12000 Euro ausgelobt ...
19.-20.07.2019: Schinder Trail Grauer Kopf. Der Schinder Trail geht in seiner Sommervariante zwar erst in die zweite Runde, aber es ist jetzt schon klar, dass sich da mitten in Deutschland ein ganz besonderes Event etabliert: Organisiert mit viel Herzblut, und daher bei Läufern auch sehr beliebt. Der in diesem Jahr erstmals veranstaltete Schinder Trail Extended (125km, 4000 Höhenmeter) ist bereits ausgebucht, allerdings gibt es für den Schinder Trail (66km, 1900 Höhenmeter) noch einige wenige Startplätze. Wenn auch die ausgebucht sind, bleiben noch die „halbe Portion“ (33km, 800 Höhenmeter) und der „Teufelspakt“ (die vollen 66km, allerdings als Zweierstaffel).
26.-28.07.2019: Südtiroler Ultra-Skyrace. Beworben als extremster Ultratrail der Alpen. Solche Superlative sind immer schwierig. Aber was man mit Sicherheit sagen kann ist: Das Rennen findet an einem sehr schönen Fleckchen in den Alpen statt – und dazu auf einer Strecke, die nicht sehr bekannt ist: Die Sarner Hufeisenrunde. Es gibt vier verschiedene Strecken, vom Skytrail (27km, 1000 Höhenmeter) über den Sky-Marathon (42 km, 2900 Höhenmeter), das Skyrace (69 km, 3900 Höhenmeter) bis hin zum Ultra Skyrace (121 km, 7500 Höhenmeter). Für letzteres hat man 40 Stunden Zeit. Und auch wenn sich das nach viel anhört: So üppig ist das nicht! Denn diese 121 km haben es tatsächlich in sich. Das zeigen nicht nur die vielen DNFs, die es Jahr für Jahr gibt. Wie schwierig das Rennen ist sieht man auch im Vergleich zum Lavaredo Ultra Trail (vergleichbare Streckenlänge), bei dem der Streckenrekord etwa 5 Stunden schneller ist als beim Südtiroler Ultra Skyrace. Zumindest für die große Runde sollte man unbedingt über Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verfügen.
27.7.2019: Stockhorn Halbmarathon. Es ist „nur“ ein Halbmarathon – aber der hat es in sich. Denn beim Aufstieg aus dem Simmental auf das 2190 Meter hohe Stockhorn gilt es 1714 Höhenmeter zu bewältigen – und das ist alles andere als trivial. Die Anstiege sind so steil und lang, dass man sie gut und gerne mit denen des bekannteren und chronisch ausgebuchten Sierre-Zinal vergleichen kann. Es lohnt sich also, auch einmal für eine kurze und „knackige“ Einheit einen Abstecher in die Schweiz zu machen.
27.-28. Juli 2019: Walser Trail Challenge. Mit der zunehmenden Kommerzialisierung beim Trailrunning sollten vielleicht die Wettkämpfe etwas mehr in den Fokus rücken, die von Vereinen oder kleinen Veranstaltern organisiert werden und daher ein deutlich familiäreres Flair aufweisen als die Veranstaltungen der großen Trail-„Konzerne“. Die Walser Trail Challenge ist eine solche Veranstaltung: Sie wird vom Tri-Team Kleinwalsertal organisiert. Und wie man immer wieder hört: Perfekt organisiert! Es gibt an diesem Wochenende 3 Läufe – am Samstag den Widderstein Trail (15km, 980 Höhenmeter) quasi zum „Einrollen“ – und dann kann man am Sonntag zwischen Walser Trail (29km, 1900 Höhenmeter) und Walser Ultra Trail (65 km, 4200 Höhenmeter) wählen. Ergibt zusammen mit dem Widderstein Trail die Walser Trail Challenge Classic oder Walser Trail Challenge Pro. Schnell sein lohnt sich – denn es gibt kaum noch Startplätze! Der Widderstein-Trail ist schon jetzt ausgebucht!
2.-4. August 2019: Chiemgauer 100. Ein Klassiker! Der Chiemgauer 100 wurde zum ersten mal durchgeführt, als man in Deutschland das Wort "Trailrunning" noch nicht aussprechen konnte: Im Jahr 2005. Das Beste: Seitdem wurde kaum etwas geändert. Die Strecke ist nahezu die, auf der schon 2005 die Ultraläufer unterwegs waren. Das heißt: Wer sich zu diesem Rennen anmeldet weiß, dass die Organisatoren ihr Handwerk verstehen. Wer große, laute "Events" mag, ist hier falsch: Die ganze Veranstaltung ist familiär und überschaubar. Kein Wunder, dass es hier viele "Wiederholungstäter" gibt. Übrigens steht die "100" für "100km", die Hauptstrecke des Wettbewerbs - es gibt aber auch ein Rennen über 100 Meilen. Und in diesem Jahr - zum ersten mal - ein Rennen über 75km (3900 Höhenmeter, 14:30 Stunden Zeitlimit). Wer sich also nicht gleich auf die beiden großen Runden traut, der sollte sich für die 75km anmelden. Ein naturnahes Lauferlebnis ist garantiert! Wer sich bis zum 30.6. anmeldet, kann sogar noch Geld sparen.
3. August 2019: Immenstädter Gebirgsmarathon. Er heißt “Marathon”, ohne ein echter Marathon zu sein, denn er misst “nur” 31 km. Aber er ist äußerst fordernd, dieser Lauf über die Nagelfluhkette bei Immenstadt. “Urgestein” Willi Hiemer hatte 1990 die Idee zu diesem Lauf, der damit einer der ältesten Trailläufe in Deutschland ist. Familie Hiemer musste aus persönlichen Gründen die Organisation dieses Laufs aufgeben – und damit stand der Gebirgsmarathon vor dem Aus. Vor zwei Jahren haben zwei Trailrunner, Marc Dürr und Stefan Lang, sich des Gebirgsmarathons angenommen und ihn damit wiederbelebt. Es geht von der Talstation der Mittagsbahn in Richtung Stuiben und dann – immer über den Grat – bis zur Bergstation auf dem Hochgrat. Dort ist dann der Wendepunkt, und der Rückweg erfolgt dann über den Grat der kompletten Nagelfluhkette. Dabei gibt es auch die eine oder andere ausgesetzte Stelle. Vor allem aber kann es auch mal eng werden, wenn sich schnelle Läufer auf dem Rückweg und langsame Läufer auf dem Hinweg begegnen. Es ist sicher kein Lauf, um eine persönliche Bestzeit aufzustellen, sondern ein Erlebnislauf. Genauso wird er auch auf der Internetseite des Veranstalters beworben. Noch sind die stark limitierten Startplätze zu haben – maximal 100 Läufer und Läuferinnen dürfen zum Gebirgsmarathon antreten. Neben dem Gebirgsmarathon gibt es auch den 15,5 km langen „Gebirgstrail“. Und übrigens: Der Immenstädter Gebirgsmarathon gehört zu den Klassikern des Traillaufs: Er feiert in diesem Jahr 30. Geburtstag!
10.-11. August 2019: Gondo Marathon. Nein, diese Veranstaltung ist mit Sicherheit kein Massenabfertigungs-Event. Und auch wenn „Marathon“ drauf steht - es ist kein einfacher Marathon, sondern ein Doppelmarathon, den es hier zu laufen gilt. Früher hieß die Veranstaltung „Gondo Event“ und wurde zum Gedenken an die Opfer des Bergrutschs im Jahr 2000 ins Leben gerufen. Die Veranstaltung 2019 ist schon die 18. Austragung. Die Strecken entlang und in der Umgebung des alten Stockalperwegs sind sehr schön, sind größtenteils Single-Trails, und die Veranstaltung ist sehr familiär gehalten. Zum Familiären gehört, dass man sich immer noch anmelden kann. Details findet man auf der Homepage des Gondo Marathons.
11.08.2019: Allgäu Panorama Ultramarathon. Eigentlich gibts hier für jeden was: vom Kids Run über den 5km Lauf, einen relativ flachen Halbmarathon, den Hörnerlauf, mit 18km und 1100 Höhenmetern etwas für Berg- und Trailfans, und schließlich den Marathon und den Ultramarathon. Letzterer verläuft über 69,7 km und 3050 Höhenmeter über die Bergketten rechts und links der Iller, macht sogar einen Abstecher ins Skisprungstadion von Oberstdorf. Man fragt sich, warum dieser perfekt organisierte Lauf nicht noch mehr Läuferinnen und Läufer anzieht. Ist es die Ferienzeit? Ist es die Hitze, die oft Mitte August herrscht? Der Ultratrail wird in diesem Jahr zum 11. Mal ausgetragen. Fast schon ein Klassiker, bei dem man mindestens ein Mal gewesen sein sollte ...
Double Paddy Buckley Round: Nicky Spinks beendet erfolgreich ihre “Double”-Serie
Unglaubliche Leistung: Nicky Spinks, die 51-jährige Fellrunning Legende, hat eine FKT – oder besser gesagt: eine OKT (only known time) - auf der Double Paddy Buckley Round aufgestellt. Die Paddy Buckley Round führt über insgesamt 47 Peaks in Nordwest-Wales und ist eine der drei großen Fellrunning Rounds (Charles Ramsay Round, Bob Graham Round, Paddy Buckley Round) in Großbritannien. Wie schwierig schon die “einfache” Paddy Buckley Round ist, durften im letzten Herbst fünf deutsche Athleten um Benni Bublak erfahren – das Trail Magazin berichtete. Und die Double Paddy Buckley Round ist … naja: zwei Mal die Paddy Buckley Round. Das heißt: 94 Peaks, etwa 208 km, gut 17000 Höhenmeter. Sie brauchte dafür 57 Stunden, 26 Minuten und 5 Sekunden. Nicky Spinks hält damit den FKT bei allen drei „Doubles“ – und sie ist die einzige Person, die alle drei Doubles jemals gelaufen ist. Über die Double Bob Graham Round von Nikky gibt es einen sehenswerten Film: Run Forever.
Die 51-Jährige, in ihrem Hauptberuf Bäuerin in Yorkshire, hatte in ihrem Leben schon mit mehr zu kämpfen als mit Fells und Peaks: 2005 wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert, 2012 musste sie sich einer Mastektomie unterziehen. Aber all das konnte sie nicht bremsen – im Gegenteil!
Dreimal FKT: Wicklow Round
Was ist eigentlich zur Zeit los auf der Wicklow Round? Hier gab es innerhalb von einem guten Monat drei neue FKTs!
Die Wicklow Round ist das irische Pendant von der Bob Graham-, Charles Ramsay- und Paddy Buckley Round in Großbritannien. Sie ist gut 100 km lang und führt über 26 Peaks, die vorwiegend im Wicklow Mountains Nationalpark im Osten von Irland liegen. Die gesamte Höhendifferenz: 6000 Höhenmeter. Der höchste dieser Berge ist Lugnaquilla mit 925 Metern. Klingt nach nicht viel, ist aber wie die britischen Pendants mit unablässigen Auf- und Abstiegen über teilweise unwegsames Gelände verbunden.
Die Wicklow Round gelangte erstmals im letzten Jahr in den Fokus des Interesses, als Joe “Stringbean” McConaughy den neun Jahre alten FKT von Eoin Keith auf 17 Stunden, 9 Minuten und 44 Sekunden verbesserte. Dann kam der in San Franciso lebende Ire Paddy O’Leary und verbesserte am 13. April 2019 den FKT auf 16 Stunden, 27 Minuten und 20 Sekunden. Er konnte sich gerade mal eine Woche über den FKT freuen – bis sich der Orienteering-Spezialist Shane Lynch (IRL) auf die Runde machte – und den Rekord um 4 Minuten verbesserte (16 Stunden, 23 Minuten, 32 Sekunden). Dass auch diese Zeit noch weit von der Grenze des Machbaren entfernt ist, zeigte der irische Bergläufer Gavin Byrne: Am 18. Mai unterbot er die Bestzeit von Lynch um über eine Stunde! Die neue Bestmarke liegt jetzt bei 15 Stunden, 4 Minuten und 30 Sekunden.
UTMB
Man ist es schon gewohnt: Von Zeit zu Zeit ändert der UTMB seine Regeln für den Zugang zu den begehrten Rennen UTMB, CCC, TDS und OCC: Da wurden schon mal die benötigten ITRA-Punkte erhöht, die Zahl der Rennen verringert, in denen diese Punkte erreicht werden müssen, dann wurde an den ITRA-Punkten selbst herumgeschraubt.
Die neuste Änderung der Statuten ist aber wohl die größte Veränderung, die es seit Bestehen des Rennens gegeben hat. Und wenn man angesichts der ungebrochenen Beliebtheit des Rennens damit gerechnet hatte, dass dies eine weitere Verschärfung der Qualifikationsanforderungen bedeuten würde, sah man sich getäuscht. Im Gegenteil: Die Zahl der benötigten ITRA-Punkte wird heruntergesetzt. Dies wird mit Sicherheit die Chancen des Einzelnen bei der Lotterie weiter verringern. Parallel dazu bietet der UTMB ab 2021 eine erleichterte Qualifikation mit Umgehung der Lotterie – wenn man an einem der “by UTMB” Rennen teilnimmt, oder wenn die Punkte in der UTWT-Serie sammelt. Diese Punkte heißen dann “Running Stones” und helfen dem Läufer zu einem garantierten Startplatz beim UTMB, und helfen gleichzeitig den Veranstaltern des UTMB, ihre internationalen Rennen bzw. die Rennen der UTWT “vollzubekommen”. Garantiert ist aber jetzt schon eines: Der Ärger bei vielen Läufern, aber auch bei vielen Rennveranstaltern, die bislang als ITRA-Punktelieferant auch immer die Steigbügelhalter des UTMB waren. Die neuen Regeln und ein Kommentar dazu sind in dem Blogbeitrag UTMB: Von Punkten, Steinen und Profit nachzulesen.
Trailrunning: Was tun bei medizinischen Notfällen
Bei den meisten alpinen Trailwettkämpfen gibt es inzwischen eine Pflichtausrüstung, die auch Gegenstände und Hilfsmittel für die Erste Hilfe beinhaltet. Bei solchen Rennen ist die Bergwacht meist omnipräsent. Aber wie ist das, wenn man fern von Wettkampfveranstaltungen auf den Trails unterwegs ist? Wenn man jemanden findet, der nicht durch kleine Maßnahmen schnell zu verpflegen ist. Oder wenn man sich selbst so verletzt, dass an ein weiterhumpeln nicht mehr zu denken ist. Dann Handy raus und - was dann? Ein Online-Artikel auf der Seite des Trail-Magazins fasst die wichtigsten Hinweise zu Notfallmeldungen zusammen. Sollte jeder mal gelesen haben!
Regeneration
Eines ist inzwischen unbestritten: Für ein effizientes Lauftraining ist es notwendig, die Regenerationsphasen so intensiv und gleichzeitig so kurz zu gestalten wie möglich. Aber wie kann man die Erholung effektiver machen, damit man schnell wieder ans Lauftraining gehen kann?
Für diesen Zweck gibt es inzwischen jede Menge von Devices und Verfahren: Unterschiedlichste Massagen, Kompressionsstrümpfe, Faszienrollen, TENS-Geräte, Kryotherapie, Eisbäder etc.
Corrine Malcolm ist eine Ultraläuferin – und keine schlechte! Sie wurde Neunte beim letztjährigen Western States sowie Vierte beim TDS 2018. Nun hat sie sich in einem Artikel, der bei IRunFar veröffentlicht wurde, mit den verschiedensten Recovery-Verfahren auseinandergesetzt: Was sind die zugrundeliegenden Prinzipien? Was sagt die Wissenschaft dazu?
Interessant ist: All die hochgepriesenen und teuren Verfahren scheinen maximal eine psychologische Wirkung zu haben. Es gibt nur ein Verfahren, dessen Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen ist: Aktive Regeneration / Cool-down / Auslaufen. Und das beste dabei: Dieses Verfahren ist absolut kostenlos …
Hinweis: Gerne können Themen/Berichte dieses Trailtickers von anderen aufgegriffen und verwendet werden - sei es in Blogs/Internetseiten oder Printmedien. Die Fairness gebietet es aber, dass in solchen Fällen TrailrunningHD erwähnt bzw. die Quelle verlinkt wird. Danke!
In eurem Blog bedauert ihr, dass es keine Referenzrennen gibt, die über mehrere Jahre auf der gleichen Strecke durchgeführt werden. Den Chiemgauer100 (www.chiemgauer100.de) am 3. August gibt es schon seit 15 Jahren auf fast der selben Strecke, in euren Trail-Terminen weiter unter erwähnt ihr ihn aber nicht einmal. Woran liegt's?
AntwortenLöschenZuerst mal zum zweiten Teil Deiner Frage: Warum haben wir den Chiemgau 100 nicht bei den Trailterminen erwähnt? Ganz einfach: Der ist mir durchgegangen. Vor allem deshalb, weil ich mir vorher immer die Meldelisten anschaue (es werden nur die Rennen aufgeführt, wo es noch Startplätze gibt) - und da beim Chiemgauer immer noch "altmodisch" per Papier angemeldet wird und keine Meldelisten einsehbar sind, hatte ich ihn für die Trailtermine nicht auf dem Radar. Habe jetzt aber mal angefragt, ob noch Startplätze frei sind und würde ihn dann auch mit rein nehmen - denn eigentlich gehört er auf diese Liste: Low key, familiär, sehr gut organisiert, naturnah.
LöschenZum ersten Punkt: Es ist völlig richtig, dass der Chiemgauer mit seinen 15 Jahren, die er jetzt auf dem Buckel hat, ein Traditionsrennen ist. Der Chiemgauer wurde zum ersten mal durchgeführt, als man in Deutschland das Wort "Trailrunning" noch nicht aussprechen konnte. Und tatsächlich gab es bislang keine dramatische Streckenänderung. Aber taugt er als "Referenzrennen" (vor dem Hintergrund Rekorde / Leistungsentwicklung im Trailrunning)? Das sehe ich eher kritisch, denn bei seinen bisherigen 14 Austragungen gab es gerade mal 523 Finisher beim Hauptlauf, davon sogar nur 57 Läuferinnen. Außerdem: etwa 80% der Teilnehmer kommen aus Deutschland, der internationale Bekanntheitsgrad des Rennens ist nicht allzu hoch. Auch die nationalen/internationalen Spitzenläufer machen sich eher rar - vielleicht gerade deshalb, weil es hier wenig an medialer Aufmerksamkeit gibt, die für die Sponsoren von Belang ist.
Also: Auf jeden Fall ist der Chiemgau 100 ein Klassiker, aber als Referenzrennen taugt er m.E. nicht. Und gleichzeitig: Wer nicht den großen Rummel sucht, der ist beim Chiemgau 100 auf jeden Fall richtig ...