TRAILTICKER 08 - 2018

von Sabine

Run Rabbit Run 100 im Indian Summer. Foto: Paul Nelson






ÜBERRASCHUNG! Unter dieses Motto könnte man einige Ergebnisse und Ereignisse aus der Trailrunning-Welt in diesem Sommer stellen. Da ist man sich ganz sicher, dass bei einer extrem hohen Leistungsdichte in den TOP 10 des UTMB kaum Überraschungen auftreten werden – und plötzlich scheidet ein Top-Läufer nach dem nächsten aus. Dann landen plötzlich Läufer in den TOP 10, die wirklich niemand auf der Rechnung hatte. Wie z.B. Hallvard Schjølberg aus Norwegen, der beim UTMB den 4. Platz belegte. Hallvard who? Der hatte sogar gute Ergebnisse zu Buche stehen, nur sind die vorwiegend in Norwegen gelaufen, bei Rennen, die hierzulande niemand verfolgt. Und Hallvard Schjølberg ist kein Einzelfall. Gerade aus Nord- und Osteuropa kommen vermehrt Trailrunner, die bei starker nationaler Konkurrenz in heimischen Rennen reifen. Und wenn sie dann vor die Haustür treten und zum ersten mal bei internationalen Rennen melden, sorgen sie für handfeste Überraschungen. Es ist einfach eine Frage der Wahrnehmung … wir schauen zu wenig über den Tellerrand!

Und dann sind da noch die „Quereinsteiger“ aus anderen Sportarten wie SkiMo oder Orientierungslauf. Da gewinnt beim „Ring of Steall“ eine norwegische Orientierungsläuferin das Rennen und ein fachkundiger und extrem gut vernetzter Bryon Powell (IRunFar) muss zunächst mal per Twitter darum bitten, dass jemand den Kontakt zu ihr herstellt. Ein völlig neues Gesicht …


Dann ist da noch die „Invasion“ der chinesischen Trailrunner: Plötzlich kommen bei den prestigeträchtigen Veranstaltungen chinesische Trailrunner aus allen Löchern. Und das sind nicht die „Touristen“, die man weiter hinten im Feld häufiger mal sieht. Nein, diese Läufer landen auf dem Podium, tragen hier und da den Sieg davon. Fast unbemerkt ist in China eine Trailrunning-Szene entstanden, mit Dutzenden von anspruchsvollen Rennen und Abertausenden Läufern. Und das in einem Land, in dem man mit der Natur eher, naja, ruppig umgeht. Oder nachlässig.

Aber Trailläufern ist es nicht egal, wie das Drumherum aussieht, durch das sie laufen. So ist z.B. in den USA die Trailrunning-Community ganz wesentlich an Bau, Pflege und Erhaltung der Trails beteiligt. In China gibt es Laufgruppen, die Müll auf den Trails einsammeln. Nein, dabei geht es nicht um achtlos weggeworfene Gelpäckchen, sondern um Müll, den andere auf dem Trail hinterlassen haben.

Trailrunner als Naturschützer. Ein guter „Nebeneffekt“. Da kann man sich nur wünschen, dass die Trailrunning-Bewegung noch globaler wird.






Ganz klar stand im Hochsommer eine Rennveranstaltung im Mittelpunkt: Der UTMB mit den „Schwesterrennen“ CCC, TDS und OCC. Der UTMB zieht nicht nur sehr viel mediale Aufmerksamkeit auf sich, sondern versammelt so viele Eliteläufer, dass in der Zeit unmittelbar vor und nach der Veranstaltung die Rennen eher „dünn“ besetzt sind. Vielleicht mit Ausnahme des Transalpine Run und der Skyraces, die sowieso einen anderen Läufertypus anziehen.



TDS/OCC/CCC/UTMB (28.8.-2.9.2018, Chamonix, FRA)

Der TDS, das erste der „großen“ Rennen in der UTMB-Rennwoche, hatte es gleich in sich. Während er in den vergangenen Jahren im Vergleich zum CCC ein eher stiefmütterliches Dasein fristete, hatte in diesem Jahr das Elitefeld bei dem Rennen über 121 Kilometer und 7500 Höhenmeter beträchtliche Ausmaße angenommen. Mit dabei unter anderem Megan Kimmel (USA), Kathrin Götz (SUI), Rory Bosio (USA), Marie McNaughton (NZL), Alissa St. Laurent (CAN), Hayden Hawks (USA), Dmitry Mityaev (RUS), Tom Owens (GBR), Dylan Bowman (USA), Ludovic Pommeret (FRA), Tofol Castanyer (ESP), Marcin Swierc (POL) und Diego Pazos (SUI).

Bei den Frauen schieden mit Kathrin Götz und Marie McNaughton zwei Mitfavoritinnen aus, und für Megan Kimmel war die Strecke dann doch zu lang und die Erholung von ihrem Rekordlauf beim Pikes Peak Marathon nicht hinreichend – sie sollte am Ende auf Platz 20 landen. An der Spitze des Feldes wechselten sich Rory Bosio und die Französin Audrey Tanguy mit der Führungsarbeit ab – bis Tanguy sich nach Bourg St. Maurice von Rory Bosio absetzen konnte. Schließlich brachte Tanguy eine Führung von 15 Minuten auf Bosio ins Ziel und krönte damit ihre hervorragende Saison nach zweiten Plätzen beim MIUT und Mont Blanc Marathon. Dritte wurde die Französin Caroline Benoit, allerdings mit fast einer Stunde Rückstand auf Bosio.

Echtes Drama bot das Rennen bei den Männern.  Während Hayden Hawks wegen einer Entzündung des Musculus gluteus medius in Bourg St. Maurice aufgeben musste (der erste DNF seiner Karriere!) hatten sich nach etwa einem Drittel der Strecke Pablo Villa Gonzalez (ESP) und Dylan Bowman vom Feld abgesetzt; schließlich übernahm am Col du Joly Bowman alleine die Führung. Seine Freude darüber währte aber nicht lange, denn kurz danach, bei Notre Dame de la Gorge, führte ihn der Fahrer des Lead-Bikes in die Irre und von der TDS-Strecke weg. Nach etwa 2 km wurde sich Bowman seines Irrtums bewusst und drehte um, sammelte dabei Pablo Villa ein, der ihm ebenfalls auf dem falschen Weg gefolgt war und lief zur Strecke zurück. Profitiert von diesem unfreiwilligen Umweg hatte Dmitri Mityaev, der somit in Les Contamines das Feld anführte. Hier musste Pablo Villa wegen Magenproblemen aus dem Rennen aussteigen. Der TDS wurde nun zu einem Kopf-an-Kopf Rennen von Mityaev und Bowman. Dahinter hatte sich von einem anfänglichen Platz 29 der Pole Marcin Swierc „herangeschlichen“. Bowman ließ die letzte Verpflegungsstation aus, aber kurz danach zog Swierc an ihm vorbei. Dennoch ließ Bowman nicht locker und konnte einen Kilometer vorm Ziel noch Mityaev überholen. An dem war Swierc aber auch schon vorbei, und er siegte in 13:24:00, eine Minute und zwei Sekunden vor Bowman, der wiederum 41 Sekunden schneller war als Mityaev. Wahnsinn! Nach 125 km und 7500 Höhenmeter trennten die ersten drei Läufer gerade mal 1 Minute und 43 Sekunden! Das war wohl das Ultrarennen mit dem knappsten Ergebnis. In deutlichem Abstand von den drei Führenden folgten Tofol Castanyer und Diego Pazos.

Ergebnis:
  1. Audrey Tanguy (FRA) 16:05:22
  2. Rory Bosio (USA) 16:19:36
  3. Caroline Benoit (FRA) 17:18:02
  1. Marcin Swierc (POL) 13:24:00
  2. Dylan Bowman (USA) 13:25:02
  3. Dmitri Mityaev (RUS) 13:25:43
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Der OCC war bei seiner fünften Austragung in diesem Jahr nach den Absagen von Kelly Wolf, Andrea Huser, Amandine Ferrato, Eugeni Gil und Ruy Ueda vielleicht etwas weniger prominent besetzt als im Vorjahr, aber trotzdem war die Leistungsdichte groß.

Bei den Damen ließ Ruth Croft von Anfang an nichts anbrennen, setzten sich in Führung und lief so einem Start-Ziel Sieg entgegen. Ebenso ungefährdet war der zweite Platz von Eli Gordon Rodriguez, der Gewinnerin des OCC von 2017. Nachdem lange Zeit mit Nancy Jiang eine Chinesin auf Platz 3 lag, setzte sich schließlich Mónica Vives Vila (ESP) durch und wurde mit nur 35 Sekunden Vorsprung vor Lucie Jamsin (FRA), aber einem deutlichen, 40 minütigen Rückstand auf Gordon Rodriguez Dritte.

Bei den Herren gab es einen Tag der Überraschungen. Denn weder der Gewinner von 2014, Nicolas Martin (Platz 7), noch der Zweite aus 2017, Thibaut Baronian (ausgeschieden) oder Tim Freriks (Platz 40) oder Nick Coury (Platz 33) konnten sich durchsetzen, sondern es war der Chinese Erenjia Jia, der letztlich dominierte. Er hatte bislang zwar schon einige Ultratrails in China gewonnen, z.B. den Jading Kora Ultra 2018, aber der OCC war sein erstes Rennen auf internationalem Parkett. Beim Zweiten, dem Spanier Santiago Mezquita Fernandez, standen bislang nur zwei Ultrarennen zu Buche, immerhin aber ein elfter Platz beim letztjährigen OCC. Den größten Track Record der Herren auf dem Podium hat der auf Platz 3 klassierte Franzose Kevin Vermeulen. Er hatte in den vergangenen Jahren immer wieder bei Ultratrail-Rennen zwischen Marathondistanz und 70km sehr gut abgeschnitten, so 2017 bei der 47km Distanz der L’Echappee Belle (2. Platz) und bei den 63km beim Festival des Templiers (1. Platz).

Ergebnis:
  1. Ruth Croft (NZL) 5:53:09
  2. Eli Gordon Rodriguez (ESP) 6:00:40
  3. Monica Vives Vila (ESP) 6:40:30
  1. Erenjia Jia (CHN) 5:28:44
  2. Santiago Mezquita Fernandez (ESP) 5:34:11
  3. Kevin Vermeulen (FRA) 5:35:54
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Beim CCC war in der Favoritengruppe nicht nur ein Chinese, sondern gleich ein Pärchen zu finden: Min Qi und seine Freundin Miao Yao. Die sind zwar schon einige Jahre im Trailrunning-Zirkus unterwegs, aber bis Ende letzten Jahres ausschließlich bei lokalen – chinesischen – Rennen. Zu mehr Bekanntheit kamen sie im Januar, als sie beide beim Hong Kong 100 die Damen- bzw. Herrenwertung gewannen. Dann betraten sie beim Lavaredo Ultra Trail erstmals europäische Trails. Lange sah es auch dort nach einem Doppelerfolg aus – bis Qi 25 km vor dem Ziel aufgeben und sich Miao Yao nach langer Führung der US Amerikanerin Kelly Wolf beugen musste.

Nun traten sie beim CCC wieder gemeinsam an. Und hier hätte sich – fast – das Lavaredo-Erlebnis wiederholt. Zumindest für Min Qi. Denn der ging verdammt schnell an und ließ die anderen Favoriten wie Pau Capell (ESP), Thomas Evans (GBR), Marco de Gasperi (ITA) und Andris Ronimoiss (LIT) förmlich stehen. Aber auch dieses mal musste er auf dem letzten Streckenabschnitt seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Doch es war nicht – wie im Vorfeld erwartet – der Spanier Capell, der als erstes auf Qi auflief, sondern Thomas Evans. Der fliegt trotz seines 3. Platzes beim letztjährigen Marathon des Sables und bei der diesjährigen Trail WM auf den Penyagolosa Trails, dem 4. Platz beim CCC 2017 und dem Sieg beim Coastal Challenge 2018 immer noch unterhalb des Radars. Zu Unrecht, wie er in diesem Jahr zeigte. Denn mit überzeugender Konsequenz überholte er in der letzten Verpflegungsstation Min Qi und nahm ihm auf den letzten Kilometern sogar noch 6 Minuten ab. Sein Lohn: Platz 1 beim CCC – und endlich mal die verdiente Aufmerksamkeit für den ehemaligen Welsh Guard. Min Qi konnte gerade noch Platz 2 retten vor dem von hinten anstürmenden Pau Capell, der zwei Minuten nach Qi ins Ziel kam. Der „Oldie“ Marco de Gasperi landete mit deutlichem Abstand auf Platz 4.

Bei den Damen war es nicht wie von vielen erwartet Ida Nilsson, die dem Rennen den Stempel aufdrückte. Die Schwedin startete überraschend langsam und konnte sich erst nach Champex auf Platz 3 zurückkämpfen – einen Platz, den sie dann bis ins Ziel verteidigte. An der Spitze aber machte Miao Yao das Tempo. Und sie legte mit jedem Kilometer mehr Abstand zwischen sich und die US Amerikanerin Katie Schide. Und so schaffte es Yao, sich zum zweiten mal in diesem Jahr bei einem großen internationalen Rennen einen Sieg zu sichern. Und wir können schlussfolgern: Mit den Chinesen muss ab sofort gerechnet werden. Vielleicht sollten wir etwas häufiger mal den Blick über die vielen Trailrennen in China schweifen lassen, denn dort scheint es einige begabte Trailrunner zu gebe. Aus deutscher Sicht konnte beim CCC nur Gitti Schiebel überzeugen – sie landete auf Platz 12 und erreichte in ihrer Altersklasse sogar Platz 2.

Ergebnis:
  1. Miao Yao (CHN) 11:57:46
  2. Katie Schide (USA) 12:28:42
  3. Ida Nilsson (SWE) 12:41:37
  1. Thomas Evans (GBR) 10:44:32
  2. Min Qi (CHN) 10:50:07
  3. Pau Capell (ESP) 10:52:26
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Der diesjährige UTMB erinnerte doch stark an das Kinderlied „Zehn kleine Negerlein“: Bei fast jeder Verpflegungsstation schied mindestens ein Favorit oder eine Favoritin aus. Den Start machten Mimmi Kotka und Gediminas Grinius nach 30km, ihnen folgten Alex Nichols und Ryan Sandes nach 50km, Magda Boulet und Amy Sproston nach 65km, Sylvain Court, Luis Alberto Hernando und Clare Gallagher nach 80km in Courmayeur. Aber auch wenn das Favoritensterben bis dort schon recht hoch war, mochte man denken: O.k., jetzt hat sich das Feld bereinigt, und jetzt sehen wir die Auseinandersetzung der verbleibenden Favoriten. Und diese Favoriten gab es tatsächlich noch: Zach Miller und Kilian Jornet waren dicht zusammen, dahinter hatte sich Xavier Thevenard von einem initialen 6. Platz Stück für Stück nach vorn gearbeitet, und Tim Tollefson lag auf Platz 4, obwohl er sich früh im Rennen bei einem Sturz eine tiefe und schmerzende Oberschenkelwunde zugezogen hatte. Bei dem auf den ersten 30 km führenden Jim Walmsley war dagegen schon in Courmayeur abzusehen, dass es in diesem Jahr mit einem guten Finish nichts werden würde – er fiel Platz um Platz zurück und gab schließlich in La Fouly das Rennen auf.

Bei den Damen war zur Halbzeit überraschenderweise Caroline Chaverot in Führung – eine Überraschung deshalb, da sie wegen der Therapie der lange unentdeckt gebliebenen Borreliose kaum trainieren konnte. In etwas Abstand folgte die Italienerin Katia Fori, Uxue Fraile (ESP), die noch recht unbekannte Jocelyne Pauly (FRA) und Francesca Canepa. Die hatte sich von ganz weit hinten erst kurz vor Courmayeur in die Top 10 der Damen gekämpft. Dann war am Grand Col Ferret doch Schluss für Chaverot, und Katia Fori übernahm die Führung. Doch von hinten schob sich Francesca Canepa heran und setzte sich schließlich an die Spitze, während Katia Fori Platz um Platz zurückfiel. Anders als bei ihren früheren Teilnahmen beim UTMB hatte Francesca Canepa in diesem Jahr alles richtig gemacht. Sie hatte sogar noch die Kraft, sich auf den letzten Kilometern der Spanierin Uxue Fraile zu erwehren, die schließlich auf Rang 2 landete. Dritte wurde – für sie selbst und die Zuschauer sehr überraschend – die Französin Jocelyne Pauly. Einen tollen Erfolg verbuchen konnte auch Ildiko Wermescher (GER/HUN), die in diesem Jahr auf Platz 7 landete. Und nun noch etwas zur Statistik: Interessanterweise betrug der Zeitabstand zwischen Platz 1 und Platz 6 bei den Frauen gerade mal 45 Minuten – so viel zum Thema „fehlende Leistungsdichte bei Trailläuferinnen“ …

Und was tat sich bei den Männern nach Courmayeur? Was bis auf wenige Insider kaum jemand wusste: Kilian Jornet hatte sich kurz vor dem Rennen einen Bienenstich im Fuß eingefangen. Das ist schmerzhaft. Aber Kilian hat ein besonderes Problem: Er ist allergisch. Medikamente halfen ihm zunächst einmal, auf der ersten Hälfte des Rennens ohne Probleme durchzukommen – aber kurz nach dem Aufstieg von Courmayeur zum Rifugio Bertone bekam er wieder Schwierigkeiten, konnte kaum mehr atmen und musste beim Rifugio Bonatti das Rennen aufgeben. Damit blieb noch eine Zweiergruppe aus Xavier Thevenard und Zach Miller, dahinter Tim Tollefson mit etwas Abstand. Am Grand Col Ferret kam es dann zum Showdown zwischen Thevenard und Miller. Miller beschleunigte immer wieder in der ihm eigenen Art und versuchte, seinen Gegner abzuschütteln. Aber Thevenard blieb ganz locker dran. In La Fouly sah Miller dann gar nicht mehr gut aus, während Thevenard locker davonziehen konnte. Zunächst wollte Miller nicht aufgeben, aber in Champex Lac schwankte er nur noch aus dem Verpflegungsposten und kehrte kurz darauf zurück – DNF!  Tim Tollefson kämpfte sich noch eine Verpflegungsstation weiter, bis nach La Giete. Dort war aber endgültig Schluss, denn die 6cm lange Oberschenkelwunde machte ihm immer mehr Probleme. Er wurde ausgeflogen und genäht.

Damit waren die unmittelbaren Verfolger von Xavier Thevenard alle aus dem Rennen, und ganz andere rückten in die Nähe der Podiumsplätze. Der rumänische Soldat Robert Hajnal hatte nach einem verhaltenen Start Platz um Platz gutgemacht und lag ab La Giete auf Platz 2. Hinter ihm: Jordi Gamito Baus, der im letzten Jahr überraschend Zehnter geworden war und sich nun Platz 3 schnappte. Aufgrund des Favoritensterbens waren in den Top 10 Läufer zu finden, mit denen man niemals gerechnet hätte. So z.B. Hallvard Schjølberg (NOR) auf Platz 4. Insgesamt waren in den Top 10 acht unterschiedliche Nationen vertreten.

Der Verweis auf das Favoritensterben soll aber nicht die Leistung derjenigen Läufer und Läuferinnen schmälern, die auf dem Podium gelandet sind. Schon gar nicht soll sie die Leistung von Xavier Thevenard kleinreden. Er hatte ja noch 90 Meilen und viel Frust in den Knochen. Denn er war gut einen Monat vorher beim Hardrock disqualifiziert worden, weil er außerhalb der Aid Stations einen Schluck aus einer Wasserflasche nahm. Und so ist sein besonderer Zieleinlauf quasi als Stinkefinger gegenüber den Hardrock-Organisatoren zu verstehen: Wenige Meter vor dem Ziel hält er an, hebt den Zeigefinger, nimmt seine Softflask aus der Tasche, nimmt einen Schluck, gießt sich den Rest über den Kopf – und rennt die letzten Schritte ins Ziel. Von Meghan Hicks (iRunFar) befragt, ob das ein Fingerzeig in Richtung Hardrock war, antwortete er: „Ja, nur ein Schluck Wasser. Es ist nicht so, dass das den Unterschied in einem Rennen ausmachen würde - nur ein wenig Wasser.“

Ergebnis:
  1. Francesca Canepa (ITA) 26:03:48
  2. Uxue Fraile (ESP) 26:08:07
  3. Jocelyne Pauly (FRA) 26:15:11
  1. Xavier Thevenard (FRA) 20:44:16
  2. Robert Hajnal (ROM) 21:31:37
  3. Jordi Gamito Baus (ESP) 21:57:01   
Vollständige Ergebnisse hier.







RENNSCHNIPSEL

Trofeo Kima (26.8.2018, Valmasino, Italien)
Das muss man erst mal bringen: Kilian Jornet trat 5 Tage vor seinem Start beim UTMB bei diesem technisch extrem schweren Rennen an – 4200 Höhenmeter auf 52 km, gespickt mit Kletterstellen, Eisenketten und sonstigen Versicherungen. Inverted Tapering? Dieses nur alle zwei Jahre ausgetragene Rennen scheint eine der Lieblingsveranstaltungen von Kilian zu sein. Und auch in diesem Jahr dominierte Kilian das Feld, siegte in 6:09:19 – und verbesserte damit auch noch den Kursrekord. Alexis Sevennec (FRA) kam nur 2 Minuten nach ihm ins Ziel; auf Platz 3 landete Pere Aurell (FRA). Bei den Damen setzte sich wieder einmal Hillary Geradi (USA) durch - im Ziel war sie 2 Minuten vor Robyn Owen (RSA), welche wiederum ebenfalls einen Abstand von 2 Minuten auf die Nepalesin Mira Rai hatte. Ergebnisse hier.



The Rut (1.9.2018, Big Sky, MT, USA)
Es ist das einzige Skyrace auf dem amerikanischen Kontinent. Charakteristisch: schier endlose Geröll- und Schotterfelder im Anstieg zum Lone Peak. In diesem Jahr fand das Rennen zeitgleich mit dem UTMB statt – dennoch hatten sich auch einige europäische Läufer auf den Weg nach Big Sky in Montana gemacht. Bei den Damen siegte Holly Page (GBR) deutlich mit 18 Minuten Vorsprung vor Dani Moreno (USA) und Emily Hawgood (USA). Bei den Herren war es deutlich knapper, und dennoch setzte sich der Erste am Gipfel von Lone Peak, Pascal Egli (SUI), auch im Downhill durch und siegte in 3:06:52. Gut 3 Minuten später kam Oscar Casal Mir (AND) ins Ziel, weitere 2 ½ Minuten später Marc Pinsach (ESP). Ergebnisse hier



Transalpine Run (31.8.-7.9.2018, Garmisch-Partenkirchen/Brixen, GER/AUT/ITA)
Zwei gänzlich unterschiedliche Rennen - je nachdem, ob man sich das Damen- oder Herrenrennen anschaut. Bei den Damen war von Etappe 1 an alles klar – das schwedische Zwillingspaar Sana und Lina El Kott Helander entwickeln sich immer mehr zu Expertinnen für Etappenläufe. Sie siegten deutlich – und zwar mit über 10 Stunden (!) Vorsprung vor den beiden Österreicherinnen Ina Forchthammer und Sarah Doerschlag. Die El Kott Sisters belegten damit in der Gesamtwertung Rang 10 – und das gerade mal 2 Wochen, nachdem sie die Damen-Teamwertung der Transrockies gewonnen hatten.
Bei den Männern war es ganz anders. Hier gab es von Anfang an mehrere Favoritenpaare, die Aussichten auf den Sieg hatten. Dazu gehörten das österreichische Duo Thomas Farbmacher/David Wallmann ebenso wie die Bergläufer Lukas Naegele/Sebastian Hallmann, Hannes Namberger/Markus Mingo, Marcus und Matthias Baur sowie Moritz auf der Heide/Nils Riegel (eingesprungen für Florian Neuschwander). Letztendlich waren es Naegele/Hallmann und Namberger/Mingo, die das Rennen unter sich ausmachten. Schon der erste Tag des Rennens sollte zum Schicksalstag werden: Lange führen Naegele/Hallmann, doch dann zieht es Lukas Naegele 13 km vorm Ziel in Nassereith den Stecker. Die Konsequenz: Im Ziel haben Naegele/Hallmann über 15 Minuten Rückstand auf Namberger/Mingo. Ganz blöd, wenn ein solcher Aussetzer in der ersten Etappe passiert – denn danach ist das Rennen eine reine Aufholjagd. Auch hier entwickelt es sich so. Nagele/Hallmann gewinnen die Etappen 2 und 3, können wieder 6 Minuten rausholen. Dann geht es an Tag 4 über das „Dach“ des TAR, den Übergang zwischen Pitztal und Ötztal. Die Beine on Naegele/Hallmann wollen nicht ganz so, und sie verlieren wieder 6 Minuten auf Namberger/Mingo. Damit sind die Mühen von Tag 2 und 3 wieder zunichte gemacht. Aber Naegele und Hallman geben nicht auf, fahren 3 weitere Siege ein, davon am letzten Tag mit deutlichem Vorsprung. Dennoch fehlen ihnen im Ziel in Brixen 6 ½ Minuten auf Namberger und Mingo, die in diesem Jahr den TAR gewinnen. Dritte werden die Franzosen Guillaume Peretti/Vincent Viet.
Die Mixed-Wertung gewinnen die US Amerikaner Amanda Basham und Zac Marion.
Ergebnisse hier.



Tahoe 200 (7.-11.9.2018, Homewood, CA, USA)
Stellen wir gleich mal richtig: Der Tahoe 200 ist in Wirklichkeit knapp 206 Meilen lang. Race Director Candice Burt hat eine Neigung zur Untertreibung. Davon abgesehen waren die Spitzenläufer in diesem Jahr ungewöhnlich schnell unterwegs. Zwar verlief der Kurs bei seiner fünften Austragung in umgekehrte Richtung, also im Uhrzeigersinn um den glasklaren See zwischen Kalifornien und Nevada. Aber das allein kann nicht erklären, warum die Streckenrekorde nur so purzelten. Über den größten Bereich der Strecke liefen Kyle Courtin und Courtney Dauwalter zusammen – im Ziel hatte Courtin schließlich eine halbe Stunde Vorsprung auf Dauwalter. Aber das ist ein Wimpernschlag, wenn man bedenkt, dass beide mehr als 10 Stunden schneller waren als die gesamte Konkurrenz. Außerdem unterbot Courtin den bisherigen Kursrekord um gut 9 Stunden, Courtney Dauwalter sogar um über 18 Stunden! Das ist ein völlig neuer Leistungslevel auf dieser Strecke! Courtney Dauwalter setzt damit ihre Erfolgsserie fort nach Sean O’Brien (1.), Black Canyons (2.), UTMF (1.), Western States (1.) und Squamish (1.). Next Stop: Big Backyard Ultra – Last Man Standing. Ergebnisser hier.

Tor des Geants (9.-16.9.2018, Courmayeur, ITA)
Ein unglaublich langes Rennen – nur der Moab 240 ist länger. Dafür weist der TDG mit über 27000 Höhenmetern fast den dreifachen Höhenunterschied auf. Man kann also mit Berechtigung sagen, dass es sich beim Tor um eines der schwersten Rennen handelt, die derzeit ausgetragen werden. Und dennoch: 534 Läufer und Läuferinnen haben den Tor in diesem Jahr gefinished. Die schnellsten: Franco Collé, der 2016 den TDS und 2014 schon den TDG gewonnen hat, sowie Silvia Trigueros, 2015 Vierte beim UTMB. Und auch ein Deutscher schaffte es in die Top 10: Jens Lukas aus Karlsruhe, 2004 und 2005 Sieger beim Spartathlon, lief in 80:05:49 auf einen fantastischen sechsten Platz. Ergebnisse hier.

Salomon Skyline Scotland (13.-16.9.2018, Kinlocheven, Schottland)
Race Director Shane Ohly, der auch die Mehrtagesrennen Dragon‘s Back Race und Cape Wrath Ultra veranstaltet, hatte in diesem Jahr beim Salomon Skyline Scotland gleich mehrere Rennserien und Weltmeisterschaften versammelt. Mehr geht eigentlich nicht. Bei den Rennen „Marmores VK“, „Ben Nevis Ultra“ und „Ring of Steall Skyrace“ wurde die Weltmeisterschaft der International Skyrunning Federation ausgetragen. Gleichzeitig war das „Ring of Steall Skyrace“ Bestandteil und vorletztes Rennen der Salomon Golden Trail Series, und das „Glen Coe Skyline“ Race war Bestandteil der Sky Extra Series. Entsprechend groß auch der Auflauf der Eliteläufer.
Den Auftakt bildete der „Marmores VK“. Hier verbesserte Laura Orgué (ESP) ihren eigenen Streckenrekord um zwei Minuten auf 0:51:35 und siegte vor Lina El Kott und Hillary Geradi. Bei den Männern gewann Remi Bonnet (SUI) mit zwei Minuten Vorsprung auf die beiden Norweger Thorbjørn Ludvigsen und Stian Angermund-Vik, die im Ziel gerade mal eine Sekunde voneinander getrennt waren. Ergebnisse hier.
Der „Ben Nevis Ultra“ musste in diesem Jahr auf einem „kastrierten“ Kurs ausgetragen werden – schlechtes Wetter ließ nichts anderes zu. Dabei war der Kurs sowieso schon beschnitten worden, damit er die Kriterien der Skyrunning WM erfüllte. Letztendlich war er mit 47 km nur wenig kürzer als die offizielle Strecke von 52km, aber die Höhenunterschiede waren nur die Hälfte von dem, was eigentlich auf dieser Strecke beabsichtigt war. So entfiel z.B. auch der Gipfel des namensgebenden Ben Nevis, des höchsten Bergs von Schottland und Großbritannien. Sieger wurden mit Ragna Debats (NED) und Jonathan Albon (GBR) die beiden klaren Favoriten. Ergebnisse hier.
Beim „Ring of Steall Skyrace“ purzelten nur so die Rekorde. Interessanterweise gewann bei den Damen keine der vorher hochgelobten Favoritinnen, keine der Top-Läuferinnen aus der Golden Trail-Wertung. Es war die Orientierungsläuferin Tove Alexandersson (NOR), die mit 3:46:28 ganze 20 Minuten schneller als der bisherige Kursrekord war und vor Victoria Wilkinson (GBR) und Holly Page (GBR) siegte. Bei den Männern setzte Kilian Jornet mit 3:04:34 ebenfalls einen neuen Rekord. Der Zweite, Nadir Maguet (ITA), war eine ebenso große Überraschung wie der Sieg von Tove Alexandersson bei den Damen. Auf Platz 3 kam Stian Angermund-Vik (NOR). Ergebnisse hier.
Auch beim „Glen Coe Skyline“ war das Wetter so schlecht, dass der Kurs verkürzt werden musste. Es gab aber noch jede Menge Kletterstellen ... und die wurden durch das schlechte Wetter nicht gerade einfacher. Hier zeigte Kilian Jornet, dass er nicht nur zweimal innerhalb einer Woche auf den Mount Everest steigen, sondern auch zwei Skyraces innerhalb von 24 Stunden gewinnen kann. Er siegte vor dem Schweden André Jonsson und vor Daniel Jung (ITA). Bei den Damen lieferten sich Hillary Geradi (USA) und Jasmin Paris (GBR) ein fantastisches Kopf-an-Kopf Rennen – und einen Zielsprint, den Geradi 7 Sekunden vor Paris gewann. Dritte wurde Brittany Peterson (USA). Ergebnisse hier.



Run Rabbit Run 100 Mile (14./15.9.2018, Steamboat Springs, CO, USA)
Man kann nicht ganz verstehen, warum es nicht mehr internationale Läufer und Läuferinnen zum RRR100 nach Steamboat Springs zieht. Sicher, da ist die terminliche Nähe zum UTMB. Man kann nur einen der Wettkämpfe laufen. Aber was beim RRR100 an Preisgeldern geboten wird, ist nicht von schlechten Eltern. 13.500 $ für den Sieger und die Siegerin, insgesamt Preisgelder in Höhe von 65.000$. Dazu in diesem Jahr perfektes Wetter und Indian Summer mit goldgelb verfärbten Espen. Bei den Frauen hält Michelle Yates den Kursrekord – vor 2 Jahren wurde ihr vorhergesagt, dass sie wegen Hüftproblemen nie wieder laufen könne. Sie hat mittlerweile ein künstliches Hüftgelenk – und hat beim diesjährigen RRR100 das Comeback versucht. Erfolgreich! Sie siegte vor Emma Roca (ESP) und Kerrie Bruxvoort (USA). Den Sieg und damit das höchste Preisgeld bei den Herren holte sich Jason Schlarb (USA), der nach seinem 2. Platz beim Eiger Ultra in in bestechender Form präsentierte. Zweiter wurde – schon zum dritten mal nach 2016 und 2017 – Mark Hammond. Und den dritten Platz belegte kein geringerer als Jeff „Bronco Billy“ Browning – eine riesige Leistung nach Platz 5 beim Western States und seinem Sieg beim Hardrock. Ergebnisse hier.

Gelita Trailmarathon Heidelberg (16.9.2018, Heidelberg, Deutschland)
Während Eliud Kipchoge durch die Straßen von Berlin fegte und einen neuen Marathon-Weltrekord aufstellte, versuchten in Heidelberg die Teilnehmer des Trailmarathons, gut über die Berge des südlichen Odenwalds zu kommen. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen zeichnete sich ein Zweikampf ab: Würde Aiofe Quigly ihren vierten Sieg erzielen können, oder war die Griechin Dioni Gorla nach dem dritten Platz beim Münster Marathon schon ausgeruht genug, um Aiofe Quigly zu gefährden? Und wer würde bei den Männern die Nase vorn haben? Moritz auf der Heide oder Steffen Justus? Steffen Justus war vor allem in den Aufwärtspassagen schnell und nahm  Moritz auf der Heide, der zwei Wochen zuvor noch beim Transalpine aktiv war, ein paar Sekunden ab. Dann aber kam der rasante Downhill vom Königstuhl in die Stadt – Moritz auf der Heide flog an Steffen Justus vorbei und kam schließlich mit 22 Sekunden Vorsprung im Ziel am Karlsplatz an. Bei den Damen zeigte Dioni Gorla keine Müdigkeit und ließ der Titelverteidigerin Quigly nicht den Hauch einer Chance – im Ziel hatte Gorla 9 Minuten Vorsprung auf Quigly. Der Heidelberger Trail Marathon, der eigentlich das interessante Konzept „Stadt&Trail“ verfolgt, hat sich bei seiner sechsten Auflage weiteren Änderungen unterzogen: Start und Ziel sind nun nicht mehr im Schlossgarten, sondern in der Altstadt – und auf Aktionen wie „Kunstschnee auf dem Königstuhl“ verzichtet man seit längerem. Das ist auch gut so, denn durch solche Aktionen war der landschaftlich eigentlich attraktive Traillauf zu einem Spektakel abgeglitten – und bis heute kommt die Veranstaltung bei den Heidelbergern nicht annähernd an die Beliebtheit des alljährlich im Frühjahr ausgetragenen Halbmarathons heran. Ergebnisse hier.

Ultra Tour Monte Rosa (5.-8.9.2018, Grächen, Schweiz)
Nur wenige Kilometer liegt die UTMR von der Strecke des UTMB entfernt – und dennoch könnte das von Lizzy Hawker organisierte Rennen kaum unterschiedlicher sein. Low key, kein Medientross, keine Horden von Eliteläufern. Und dennoch werden in diesem technischen Geländer hervorragende Leistungen gebracht. In diesem Jahr siegten Matthieu Girard (SUI) und die britische Fell-Runnerin Nikky Spinks. Ergebnisse hier.

Arberland UltraTrail (22.9.2018, Bodenmais, Deutschland)
Ganz weit im Osten an der Tschechischen Grenze fand dieses Trailrennen nun schon zum dritten mal statt. Es siegten Stefan Lämmle, der in diesem Jahr auch schon den Allgäu Panorama Marathon gewonnen hat, vor Sebastian Kraus und Markus Mingo. Bei den Damen siegte Carola Dörries. Ergebnisse hier.







Während wir immer noch auf die Dokus über Kilian Jornet’s Everest-Besteigungen und den Western States von Florian Neuschwander warten müssen, gab es in diesem Monat einige Kurzfilme, meist Kurzdokus der einschlägigen Ausrüster.

PaoBu: Dieser Salomon Film greift den chinesischen Trailrunning-Boom auf. Vor sechs Jahren war Trailrunning in China praktisch noch unbekannt. Inzwischen schießen dort die Trailrunning-Veranstaltungen wie Pilze aus dem Boden – und mit ihnen wächst eine neue Generation chinesischer Sportler heran, die eine ganz andere Beziehung zur Natur entwickelt, als man sie sonst aus China kennt.

UTMB® 2018: The two sides of the race. Das siebenköpfige Buff-Team, das in diesem Jahr beim UTMB antrat, hat die ganze Bandbreite abbekommen, die ein solches Ultratrailrennen bieten kann: Vom DNF von Zach Miller bis zum Sieg von Marcin Swierc beim TDS.

Wolfpack: Silverton, Colorado. Wir befinden uns mitten in den San Juan Mountains. Das ist die selbstgewählte Heimat der Familie Braford-Lefebvre. Wer in diesem abgeschiedenen und gleichzeitig faszinierenden Stück Natur lebt, der muss eine besondere Verbindung mit ihr haben. Und die Familie Braford-Lefebvre lebt diese Verbindung durch regelmäßige Trailruns in den San Juans.

Run Wild: Fly.  Drei Trailrunning-Athletinnen nehmen die Trails rund um Chamonix unter die Füße: Rory Bosio, Fernanda Maciel, Martina Valmassoi. Keine besondere Story, einfach nur schöne Bilder.

Jim Walmsleys Western States Victory. Die Geschichte ist inzwischen schon hinlänglich bekannt: Nach zwei vergeblichen Versuchen realisiert in diesem Jahr Jim Walmsley sein großes Ziel – Sieg und Streckenrekord beim Western States 100. Dieser Kurzfilm von CLIF Bar erzählt Jim diese Story nochmals in Kurzform.

UTMB: A family affair: Ein Vater, zwei Söhne. Sie nehmen den UTMB in Angriff – jeder in einem anderen Rennen: UTMB – CCC – TDS. Dieser Film aus der Columbia-Reihe “UTMB-Stories” verfolgt die drei bei ihren persönlichen Herausforderungen.

Live more now: Gina Lucrezi. Gina Lucrezi kennt man vor allem von den “Trail Sisters”. Die Organisation ist ihr Baby. Sie will damit Frauen unterstützen, in diesem von Männern dominierten Sport ihre Passion zu suchen und zu finden.

Film my Run: CCC. Der Fotograf und Filmemacher Stephen Cousins filmt und fotografiert eigentlich bei Hochzeiten. Aber er ist auch “Mister Film my Run”. In diesem Film dokumentiert er seinen Lauf beim CCC.

2018 Badwater 135 Race Documentary. Anders als in den Vorjahren haben die Organisationen in diesem Jahr eine Doku über das Event in Auftrag gegeben. Jeric Wilhelmsen erzählt die Geschichte des Badwater Ultramarathon und verfolgt das diesjährige Rennen.

Weitere Filme findet Ihr in unserem Archiv für Trail- und Ultrarunning Filme. Und falls Ihr Euren Lieblingsfilm dort nicht findet – schickt mir einfach eine e-mail. Ziel ist es, das Archiv fortwährend zu ergänzen und zu aktualisieren.








ZUM ANSCHAUEN:

13. Oktober 2018: Limone Skyrace. Es ist das Finale der Skyrunner World Series, Kategorie „Classic“. Zudem noch ein Bonus-Rennen, bei dem es 50% mehr Punkte für die Gesamtwertung gibt. Entsprechend wird die Skyrunning-Prominenz Mitte Oktober am Gardasee versammelt sein. Am besten lässt sich das Rennen über die Facebook-Seite der International Skyrunning Federation verfolgen.

18.-21. Oktober 2018: Grand Raid Reunion – Diagonale des Fous. Dieser Lauf zeigt, welche Macht inzwischen die Veranstalter von Laufserien haben. Ob UTWT, Salomon Golden Trail Series oder Skyrunner World Series: Wenn es ein Rennen schafft, den Fuß in diese Laufserien hineinzubekommen, dann gewinnt es sofort an Sichtbarkeit, weil solche Serien deutlich mehr Eliteläufer anziehen. Die Diagonale des Fous war in den vergangenen Jahren Bestandteil der Ultra Trail World Tour; bis 2016 war sie sogar das Finale der Tour. Und die Top-Läufer kamen: Ob Kilian Jornet, Francois d’Haene, Julien Chorier, Jim Walmsley, Andrea Huser, Emelie Lecomte, Nathalie Mauclair, Nuria Picas – sie alle haben sich schon auf diesem wunderschönen, aber auch extrem schwierigen Trail auf der Vulkaninsel im indischen Ozean versucht. In diesem Jahr gehört die Diagonale nicht mehr zur UTWT – die Veranstalter wurden mit der UTWT nicht handelseinig, scheinbar ging es hier auch um größere Geldsummen. Die Folge: Kaum einer der Eliteläufer “verirrt” sich nach La Reunion. Zumindest aber sind die Sieger von 2015 und 2017, Antoine Guillon und Benoit Girondel am Start, daneben Jordi Gamito-Baus, dem man nach seinem 3. Platz beim UTMB sehr viel zutrauen kann, und Tofol Castanyer. Live Ergebnisse gibt es über die Homepage des Veranstalters sowie über Twitter.

20. Oktober 2018: Otter Trail, Südafrika. Das “Grande Finale” der Salomon Golden Trail Series. Die 10 besten Frauen und Männer der bisherigen fünf Rennen wurden nach Südafrika eingeladen, um sich bei dieser Veranstaltung zu messen. Der Otter Trail ist ein Marathon – aber ein ganz besonderer. Er führt an der wilden Küste der Garden Route über einen Abschnitt, der für die Öffentlichkeit nur sehr begrenzt zugänglich ist. Bei diesem Marathon sind nicht nur über 2000 Höhenmeter in 11 größeren Anstiegen zu überwinden, sondern auch 4 Flußquerungen, die es in sich haben. Das ist ganz neues Terrain für die Läufer, die sich über die Top 10 der Golden Trail Series qualifiziert haben – und das wird das Rennen sehr spannend machen. Es gibt ein Live Tracking, und auch Salomon wird auf seiner facebook-Seite vom Rennen berichten.



ZUM MITLAUFEN: 

Oktober und November ist die Zeit, in der man sich schon ernsthaft Gedanken um die nächste Saison machen muss. Schließlich öffnen zu dieser Zeit einige große alpine Trailveranstaltungen die Anmeldung für 2019. Und bei einigen gilt es richtig schnell zu sein. Aber selbst im Herbst gibt es noch den einen oder anderen Trail, den man zum Abschluss der Saison unter die Füße nehmen kann. Und da die meisten dieser Veranstaltungen nicht überlaufen sind, kann man sich meist auch jetzt noch anmelden. Gleich vorab: Eine feste Größe im herbstlichen Trailkalender, den Platinman in Hennef, wird es in diesem Jahr nicht geben – aufgrund der Sturmschäden hätte die Runde zu sehr beschnitten werden müssen, so dass man sich für eine Absage der Veranstaltung entschieden hat.

5.-7.Oktober 2018: Kaisermarathon / Tour de Tirol: 42km mit 2350 Höhenmetern. Eigentlich nicht nur ein Lauf, sondern ein ganzes Laufwochenende, denn am Freitag gibt es zusätzlich den Söller Zehner (10km, 255 HM) und sonntags den Pölven Trail (23 km, 1240 HM). Man kann alle Läufe für die Gesamtwertung laufen, oder auch nur einen von ihnen. Diese Veranstaltung gibt es seit 2010, hat sich aber hinsichtlich Streckenlänge und Austragungsort immer mal wieder geändert, seit 2014 ist sie aber in diesem Format gleich geblieben.

6./7.Oktober 2018: Black Forest Trailrun Masters: Tag 1: Black Forest Trailrun: 58,4 km mit 2220 Höhenmeter, Tag 2: Panoramatrail 35,3 km, 1850 Höhenmeter. Nach einer wechselvollen Geschichte und einem „Ausflug“ zu den Trail Maniaks ist die Veranstaltung wieder in heimischen Händen. Die Läufe am Samstag und Sonntag können entweder separat oder beide zusammen gelaufen werden (dann wird man in der „Masters“-Kategorie geführt). Alternativ kann man am Sonntag auch den Black Forest Petit Trail laufen (16,5 km, 850 Höhenmeter).

13./14.Oktober 2018: Traildorado. 24-Stunden Traillauf auf einer 4,1km langen Runde (121 Höhenmeter). Man könnte diese Veranstaltung auch nennen "Tu was du willst". Denn hier ist fast alles möglich. Der Klassiker: 24 Stunden lang auf der Trailrunde zu laufen. Wahlweise auch in der Wertung der "Deutschen Meisterschaft im 24h Trailrunning". Man kann auch zusammen laufen - in der Kategorie 4-er Staffel. Man kann zwischendurch pausieren und sich Vorträge anhören. Sich sozusagen vom Arnsberger Wald in den Schwarzwald, die Sahara oder nach Fiji beamen. Oder man kann einfach nur zuschauen. Und feiern. 24 Stunden Trailrunning Party! Noch gibt es ein paar Startplätze, aber schnell sein lohnt sich - wie so oft im Leben.

13. Oktober 2018: Jubiläumslauf der LG Ultralauf. 13 Runden a 3,88 km. Die LG Ultralauf feiert Geburtstag – und lädt zu diesem Anlass zu einem besonderen 50-km Lauf in der Wahner Heide ein. Low key, ganz familiär. Auf jeder Runde gilt es übrigens 60 Höhenmeter zu überwinden – so dass man nach 50km insgesamt 680 Höhenmeter geschafft haben wird. Noch gibt es 20 Startplätze … sowie einige Startplätze als „Gastläufer“. Die geben mit diesem Status zu erkennen, dass sie nicht über die volle Distanz gehen wollen.

14. Oktober 2018: Trails 4 Germany, Taunus. Langstrecke: 18km/500HM, Kurzstrecke: 11km/300HM. Diese Veranstaltung aus der Trails4Germany Serie zeigt, was der Taunus in Sachen Trailrunning zu bieten hat. Rund um Riedelbach/Weilrod geht es durch Wälder und Wiesen.

20./21. Oktober 2018: Transruinaulta/Transviamala: 42 km, 1800 Höhenmeter/19 km, +950/-620 Höhenmeter. Auch hier hat man die Möglichkeit, entweder nur einen der beiden Läufe oder beide nacheinander zu laufen. Beide Strecken verlaufen durch die landschaftlich einmaligen Graubündner Rheinschluchten – die Vorder- und die Hinterrheinschlucht. Der Transviamala stand zudem schon häufig ganz oben bei der Wertung „schönster Lauf der Schweiz“.

21. Oktober 2018: Trailrun Naturpark Saar-Hunsrück: 50 km, 1200 Höhenmeter. Dieser Lauf ist neu in der Szene. Hinsichtlich der Laufregion hat er Überschneidungen mit dem Saarschleife-Trail, der in diesem Jahr nicht stattfindet und dessen Zukunft grundsätzlich ungewiss ist. Wer also gerne im Spätherbst in der Dreiländerregion Deutschland-Luxemburg-Frankreich laufen will, dem sei dieser Trail ans Herz gelegt. Für Läufer, die kürzere Strecken bevorzugen, bieten sich Trails von 30 bzw. 15km an.

21. Oktober 2018: Trails4Germany, Kulmbach. Langstrecke: 22,4km/641HM, Kurzstrecke: 12km/330HM. Es ist das Finale der Trails4Germany Laufserie. Wie im letzten Jahr schließt man auch 2018 die Serie mit landschaftlich reizvollen Läufen auf den Frankenwald Steigla ab. Start und Ziel ist in der fränkischen Bierbrauerstadt Kulmbach.

27./28. Oktober 2018: Infinity Loops, Schopp. Bis zu 8 unterschiedliche Runden mit einer Gesamtlänge von 161km und 3170 HM. Ein noch recht neues Veranstaltungskonzept aus dem Hause „Meldeläufer“. Dessen „Häuptling“, Michael Frenz, wohnt in Schopp mitten im Pfälzerwald – das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands. Da bietet es sich an, die Teilnehmer auf seine heimischen Trail-Runden zu schicken. Diese sind zwischen 10 und 28km lang und haben ein recht üppig bemessenes Zeitlimit. Alle Runden führen nach Schopp zurück, wo es auch feste Zeiten für Abendessen und Frühstück gibt … bevor man dann wieder auf die nächste Runde geschickt wird.

28. Oktober 2018: Drachenlauf, Siebengebirge. 27 km, 1050 HM. Im Vorjahr musste der Drachenlauf ausfallen – da wütete am Rennwochenende das Sturmtief "Herwart" und so gab es keine offizielle Streckenfreigabe. Nach dieser Zwangspause haben sich die Organisatoren entschlossen, die Strecke – bei gleicher Gesamtlänge – noch trailiger zu machen. Hierzu veränderten sie vor allem die Streckenführung zwischen Ölberg und Drachenfels, die nun nicht mehr vorwiegend über Waldautobahnen, sondern über Trails führt. Die Gesamtlänge, aber auch der Cutoff von 4 Stunden, wurde nicht verlängert. Das macht diesen Mittelgebirgstrail zu einem anspruchsvollen Lauf, der nicht unterschätzt werden sollte.

3./4. November 2018: Wien Rundumadum: 130 km, 1880 Höhenmeter. Rund um Wien gibt es den Wien Rundumadum Wanderweg. Auf diesem findet ein Erlebnislauf statt, der exzellent organisiert ist. Um die Umwelt und Natur zu schützen, hat man sich als Gesamt-Teilnehmerzahl eine Höchstmarke von 500 Läufern und Läuferinnen verordnet. Daher sollte man sich bald anmelden, wenn man einen der begehrten Plätze haben will. Für alle, die nicht die volle Tour um Wien machen wollen, gibt es auch Strecken von 88, 61 oder 42 km.

10.11. Kini Trail: 52 km, 1600 Höhenmeter. Der Kini Trail bietet die Möglichkeit, vor dem Winter nochmal einen Trail in Alpennähe zu laufen. Die große Schleife führt am Ufer von Seen entlang, durch herbstliche Wälder,  an den Schlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau vorbei - immer mit Blick auf hohe Gipfel und das Voralpenland. Gut laufbare, ebene Strecken wechseln sich ab mit steilen Anstiegen und knackigen Downhills. Der Cutoff (9 1/2 Stunden) lässt nicht zu, dass man sich zu viel Zeit lässt, ist aber selbst für langsamerer Trailrunner machbar.

18.11. Trail Uewersauer: 52 km, 2000 Höhenmeter. Wo – verdammtnochmal – ist Uewersauer? Es liegt im Nachbarland Luxemburg. Dort gibt es den Naturpark Obersauer, und durch diesen Naturpark geht es bei diesem Traditions-Herbsttrail, der in diesem Jahr schon zum 16. mal ausgetragen wird. Es geht durch Felder und Wälder, häufig an kleinen Bächen entlang immer auf- und ab. Ganze 7 Stunden und 15 Minuten hat man zur Bewältigung dieser Strecke, mehr gibt das im November spärliche Tageslicht nicht her. Für diejenigen, denen die volle Strecke zu lang oder der Cutoff zu eng ist, gibt es inzwischen auch den Mid Trail (32,7 km) und den Sprint Trail (11,3 km).

24.12. Bärenfels-Heiligabendmarathon: 42,5 km, 800 Höhenmeter. Braucht Ihr noch Kartoffeln zum Weihnachtsbraten? Dann nichts wie hin zum Bärenfels-Heiligabendmarathon, der zwischen Nohfelden und Birkenfeld im Hunsrück stattfindet. Auf einem Rundkurs von 8,5km, der fünfmal zu durchlaufen ist, muss man dann nur noch möglichst schnell rennen, denn der Sieger bekommt einen Sack mit 10 Kilo Kartoffeln. Während andere beim Weihnachts-Nahkampf zwischen Christbaum und Geschenketisch verzweifeln, zieht es jetzt schon seit Jahren immer eine Zahl von Läufern und Läuferinnen in das kleine Dorf Hoppstädten-Weiersbach, wo man sozusagen zu Gast bei Familie Feller ist, denn diese laufverrückte Familie schmeißt beim Bärenfels-Heiligabendmarathon die gesamte Organisation – von der Verpflegung bis zur Zeitnahme. Sollte man mal gemacht haben!






Appalachian Trail: Neuer FKT durch Karel Sabbe

In den letzten Jahren gab es mehrere erfolgreiche FKT-Versuche auf dem Appalachian Trail. Während die Versuche von Scott Jurek (2015) und Karl Meltzer (2016) von Anfang an durch die Medien gingen, schaffte es im letzten Jahr Joe „Stringbean“ McConaughy fast unbemerkt, den Rekord von 45 Tagen, 22 Stunden und 38 Minuten (Karl Meltzer, supported, southbound) auf 45 Tage, 12 Stunden, 15 Minuten (unsupported, northbound) herunterzuschrauben. Auch wenn die Differenz nicht riesig ist, galt das schon als Leistungssprung, denn Joe McConaughy war im Gegensatz zu Meltzer und Jurek ohne Unterstützungsteam unterwegs. Er musste also unterwegs selbst Abstecher zu den Orten entlang des Trails machen um sich zu verpflegen. Außerdem gilt die Süd-Nord-Richtung als die schwierigere, da dort die technisch schwierigeren Abschnitte am Schluss kommen, wenn man sowieso schon ausgelaugt ist.

In diesem Jahr war es der belgische Zahnarzt Karel Sabbe, der einen neuen FKT Versuch (supported, northbound) unternahm. Karel ist zwar auch Ultraläufer, aber dort hat er nur wenige Ergebnisse stehen, die meisten davon bei nationalen Veranstaltungen. Einen FKT aber hat er schon geknackt: 2016 hat er den FKT auf dem Pacific Crest Trail um fast einen Tag auf 52 Tage, 8 Stunden und 25 Minuten verkürzt. Seltsamerweise fand diese Leistung kaum Beachtung ...

Wer den Rekordversuch von Karel Sabbe auf dem AT verfolgt hat, musste sich verwundert die Augen reiben. Karel war verdammt schnell unterwegs. Konnte das gutgehen? Aber es gab, wie er berichtet, keine größeren Probleme. Keine Verletzungen, die ihn tagelang geschwächt oder Unwetter, die ihn lange behindert hätten. Die Konsequenz: Er hat es geschafft, den Rekord um über 4 Tage auf 41 Tage, 7 Stunden und 39 Minuten zu verkürzen. Das ist eine unglaubliche Leistung, die nur schwer zu toppen sein wird. Mit Karel hält nun ein Belgier den Rekord auf den beiden langen Trails entlang der Ost- und Westküste der USA – sicher ein Stachel im Fleisch vieler US amerikanischer Trailrunner und Speedhiker. Vermutlich werden wir 2019 einige FKT-Versuche auf den beiden Trails sehen. Joe McConaughy wird übrigens weiterhin in den FKT-Listen geführt, denn im Gegensatz zu Karel hat er ja den FKT unsupported aufgestellt.




In the year 60 B.C., Julius Caesar wrote: "Of all Gauls, the Belgians are the bravest." Over 2000 years later there is still some truth in that sentence. We have set a new speed record on the epic Appalachian Trail !! The Fastest Known Time is now 41 days 7 hours 39 minutes, which is over 4 days faster than the previous record, held by an incredibly strong and unsupported @thestring.bean. I want to thank my dear friend @jorenbiebuyck from the bottom of my heart as without his incredible crewing and support I would never have made the PCT as well as the AT speed records. Fun facts: nobody has ever held overall Pacific Crest Trail and Appalachian Trail speed records at the same time. Nobody had averaged more than 50 miles on the Appalachian Trail. More than proud, I feel privileged for having lived these incredible adventures. It was a blast from start to finish ! Thanks @skinssportswear for making this possible, without you there would have been no new FKT. Thank you everybody for the support! #AppalachianTrailSpeedRecordAttempt #teamSKINS #BestInCompression #HOKAONEONE#TimeToFly #TraKKs #Suunto #Selfpropelled#Ledlenser #kleankanteen #nordisk #trekneat #ultramarathon#speedrecord #AppalachianTrail #ultrarunning #ultratrail #trailrunner #trailrunning
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Im dritten Versuch: Neuer FKT (unsupported) auf dem John Muir Trail

Auch dieser 223 Meilen lange Trail durch die Sierra Nevada war im letzten Jahr schon im Fokus der Medien, als zunächst Darcy Piceu und dann Francois d’Haene hier Geschwindigkeitsrekorde aufstellten. Beide waren supported unterwegs.

Aurelien Sanchez ist ein französischer Ingenieur, der in den USA lebt. Er hatte in diesem Jahr das Ziel, den bisherigen unsupported FKT zu knacken – der steht auf 3 Tagen, 10 Stunden und 59 Minuten und wird von Andrew Bentz gehalten.

Zweimal scheiterte Sanchez. Aber eines muss man ihm lassen: Er gibt so schnell nicht auf. Gerade mal eine Woche nach seinem zweiten vergeblichen FKT-Versuch war er wieder zurück auf dem Trail. Und dieses mal klappte es: 3 Tage, 3 Stunden und 55 Minuten. Das ist nicht nur der neue FKT (unsupported) - gleichzeitig erreichte Sanchez damit die zweitschnellste Zeit, die für den John Muir Trail jemals benötigt wurde. Schneller war nur Francois d’Haene – aber der war halt auch mit einem ganzen Trupp von Unterstützern unterwegs.



Matthias Kodym auf dem Arizona Trail

Der Österreicher Matthias Kodym ist Trailrunner, Speedhiker, Fotograf. Er hat schon einige Langstrecken-Hikes hinter sich: den Pacific Crest Trail, den Te Araroa in Neuseeland, das von ihm selbst entwickelte Projekt OE3000, bei dem er Österreich nacheinander auf dem Nord-, Zentral- und Südalpenweg durchquerte, sowie in diesem Jahr die Canary Island Traverse GR131. Jetzt versucht er sich an einem FKT: Seit 1. Oktober ist er auf dem Arizona Trail unterwegs, wo er den unsupported FKT von 19 Tagen, 17 Stunden und 9 Minuten brechen will. Den hält eine Frau, die Speedhikerin Heather Anish Anderson. Den Rekordversuch kann man hier live beobachten. Viel Glück!






Mittlerweile hat der Herbst begonnen. Die Tage werden immer kürzer. Und für Berufstätige wird es immer schwieriger, bei Tageslicht zu laufen. Da hilft oft nur eines: Stirnlampe anziehen und bei Dunkelheit raus auf den Trail.

Vor allem Frauen fühlen sich in der Dunkelheit oft sehr unsicher. Eine solche Unsicherheit wird durch die vielfältigen Berichte über Übergriffe gegenüber Läuferinnen noch verstärkt. Dabei ist objektiv gesehen die Gefahr, in der Dunkelheit zu stürzen und sich zu verletzen sehr viel größer.

Aber nichtsdestotrotz: Es soll ja Spaß machen – daher kommen hier ein paar Hinweise zum Laufen im Dunkeln.



Damit nichts passiert
  1. Laufen in Begleitung oder in der Gruppe. Die Begleitung kann dabei zwei- oder auch vierbeinig sein. Und wenn es ein Zweibeiner ist, dann muss es nicht unbedingt ein Mann sein – denn Übergriffe erfolgen fast ausschließlich gegen Einzelpersonen.
  2. Helle Kleidung bzw. Reflektoren. Dies ist auch im Wald wichtig, wenn man nicht von Radfahrern umgenietet werden will. Die fahren manchmal unbeleuchtet - oft nicht mal beabsichtigt, sondern weil sie die Zeit falsch eingeschätzt und in die Dunkelheit gekommen sind...
  3. Stirnlampe. Hier kommt es darauf an, wo man unterwegs ist. Auf einem breiten Feldweg bei Vollmond reicht ein schwächeres Modell, aber wenn man auf ruppigen Wald- oder Bergpfaden laufen will, dann sollte es schon ein leistungsstarkes Modell sein. Aber welches? Ralph Hennrich von Trailgierig.com sowie Marco Steger haben auf ihren Seiten viele Tests und Reviews publiziert. Worauf man auch achten sollte: Wenn einem (unbeleuchtete) Läufer oder Spaziergänger entgegenkommen, sollte man das Licht dimmen oder den Lichtkegel nach unten auf den Weg richten – viele Stirnlampen sind inzwischen so hell, dass das Licht stark blendet.

Sicherheitsausrüstung zur Abwehr bei Gefahren
  1. Alarm: Ist klein – und sollte sehr laut sein (min 120 dB). In Gefahrensituationen erhält man so Aufmerksamkeit von Passanten – und selbst im einsamen Wald kann man so einen Angreifer zumindest kurzfristig aus der Fassung bringen und gewinnt Zeit für weitere Maßnahmen (Abwehr, Davonlaufen). Sinnvollerweise am Arm tragen, denn es macht keinen Sinn, im Fall eines Falles in den Taschen nach dem Alarm zu suchen. Es gibt recht günstige Armbänder mit integriertem Alarm, oder auch teurere Modelle, bei denen zusätzlich ein Alarmruf an eine definierte Rufnummer rausgeht.
  2. Blenden/Strobo: Was für harmlose Spaziergänger ein Ärgernis ist, kann gegenüber einem Angreifer wirksam sein: Blenden mit sehr hellem Licht – auch ein Stroboskop-Modus ist ein gutes Mittel, den Angreifer zu verwirren und Zeit zu gewinnen. Einige Stirnlampen bieten diese Modus, beispielsweise diese.
  3. Pfefferspray/Tierabwehrspray: In Deutschland darf ein solches Spray gekauft und zur Tierabwehr geführt werden. In Notwehr- und Nothilfesituationen darf es allerdings auch gegen Menschen eingesetzt werden. Wem das zu komplex ist, der kann die juristische Bewertung hier nachlesen. Allerdings wird Pfefferspray als Abwehrmaßnahme von einigen Experten kritisch gesehen. Man muss es handhaben können, bei Gegenwind kann es passieren, dass man das Spray selbst ins Gesicht bekommt und sich damit lahmlegt, und schließlich kann sich der Angreifer auch des Sprays bemächtigen und einen damit kampfunfähig machen.
  4. Grundsätzlich schadet es auf keinen Fall, mal einen Selbstbehauptungs- oder Selbstverteidigungskurs mitgemacht zu haben.

Was aus Gründen der Sicherheit immer dabei sein sollte: ein Handy. Wenn mal was passiert – ob ein Sturz oder schlimmeres – ist es wichtig, Hilfe herbeirufen zu können. Und manchmal muss es dabei noch nicht mal um einen selbst gehen – ich selbst habe beim Laufen schon zweimal jemanden „auflesen“ müssen.

Und beim Laufen im Wald, vor allem in den Wintermonaten, gilt: Immer eine Rettungsfolie mitnehmen. Die ist leicht, kompakt und passt in jede Tasche. Klingt vielleicht übertrieben. Als ich aber im letzten Winter bei einem Sturz auf die Schulter vor Schmerzen zunächst mal nicht aufstehen konnte, habe ich gemerkt, wie schnell man auskühlt...





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