Frankfurt Marathon - Die Vorbereitung - Oder: So macht das ein Ultra Trailrunner!

von Erik



Marathon!

Ein Name wie Donnerhall. Respekteinflössend.

2002 bin ich meinen ersten Marathon gelaufen. Ein riesen Projekt. Einer Idee folgten sechs Monate intensive Vorbereitung. Auch ich hatte Muffensaussen, grossen Respekt vor der Aufgabe und entsprechend aufwändig war auch die Vorbereitung. Es war dann auch richtig hart und ich hinterher völlig kaputt.

In der Folge bin ich noch einige Marathons gelaufen und es war immer ein grosses Ding. Danach war ich eigentlich immer krank oder zumindest für längere Zeit out of order.
Für viele ist der Marathon DIE grosse Herausforderung.

Inzwischen bin ich Ultratrail-Läufer. Die Wettkämpfe bewegen sich zumeist zwischen 50 und 100 Kilometern mit vielen Höhenmetern. Ich bin nicht mehr ca. 3 Stunden, sondern zwischen 4 und 18 Stunden unterwegs.

Die Perspektive hat sich verschoben. Sowohl was Training, als auch was Wettkämpfe betrifft. Früher war der berühmt-berüchtigte lange Lauf am Sonntag in der Marathonvorbereitung 3 bis 3,5 Stunden lang und auf den hatte eigentlich niemand Lust. Heute laufe ich drei Stunden locker aus Jux und Dollerei und ein langer Lauf kann auch mal vier bis fünf Stunden dauern. Und drei Stunden hören sich und fühlen sich auch nicht mehr wirklich lang an.

Auch die Aussenwirkung scheint sich ähnlich entwickelt zu haben. Als ich letztes Wochenende den Gelita Trail Marathon Long Distance mit 50 Kilometern gelaufen bin, stand Marcus, ein Lauftreffkollege aus dem Verein, an der Strecke und rief mir zu:" Na Erik, heute mal auf der Kurzstrecke unterwegs?"

Und so wäre ich beim obigen Titel: Frankfurt Marathon - Die Vorbereitung.

Dieser Titel ist falsch. Es gibt nämlich gar keine Vorbereitung. Zumindest fast keine. Mit dem Heidelberger Trailmarathon habe ich die Trailsaison abgeschlossen und danach spontan entschieden, in Frankfurt mitzulaufen. Zumindest habe ich es vor, ich bin noch nicht mal angemeldet. Zuerst muss sich mein gereiztes Knie beruhigen. Jedenfalls liegen zwischen dem Trailmarathon und Frankfurt gerade mal drei Wochen. Bei ein bis zwei Wochen Regenerationsphase nach dem Lauf und ein bis zwei Wochen Tapering vor einem Wettkampf bräuchte ich also vier Wochen ohne groß Training. Ich habe aber bloß drei. Bedeutet: Kompromiss finden. Also wenige Trainingseinheiten und nur zwei echte Trainingsreize in den drei Wochen setzen. Kein langer Lauf.

Keine gezielte Vorbereitung und körperlich angeschlagen: So hätte ich früher never ever einen Marathon gemacht.

Was ist zu erwarten? Zitat Trainerin: "Laufen zum Spaß geht. Gute Zeit nicht".

Warum mache ich es dann? Ich hatte einfach Lust drauf. Spontan mal eben ein Marathonchen.
Ist ja nur Kurzstrecke. Und das schüttelt man doch jederzeit aus dem Ärmel, richtig?

Tja, so macht das ein Ultra Trailrunner!
Wir sind einfach harte Typen. ;-)

PS:
Das oben ist natürlich Schnack. Ein Marathon ist immer hart und sollte deshalb nur sehr gut vorbereitet gelaufen werden. Deshalb:

  1. Das alles wird sich rächen.
  2. Ich werde eine Kackzeit laufen.
  3. Das wird brutal hart
  4. Ich werde sowas von im Ar... sein.

In diesem Sinne: See you diesmal on the Asphalt.
Und danach sofort wieder: See you on the Trails...

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