TRAILTICKER 05 - 2019

von Sabine

Eva Sperger beim Schlegeis 3000 Skyrace. Foto: Viertbauer


Die Veranstalter des Zugspitz Ultratrail haben zuletzt bei Facebook gefragt: „Welche Distanz wollt Ihr beim ZUT 2020 laufen?“. Die häufigste Antwort: „101 km“. Häufig noch verbunden mit: „Natürlich“. Oder: „Es gibt nur einen echten ZUT“. Von denen, die sich eher zum Basetrail oder Basetrail XL bekannt haben, wurde dagegen hinzugefügt: „Reicht für den Anfang“ oder „Man muss sich ja noch steigern können“.

Seltsam. Wenn man das so liest, würde man erwarten, dass etwa 60% der Läufer, die sich zum ZUT melden, über die volle Runde an den Start gehen. Die Realität ist eine andere: In den letzten Jahren stellte der Basetrail und der Basetrail XL zusammen die Mehrzahl der Läufer. Waren das alles Anfänger? Sicher nicht.

Was mich aber vor allem stört ist, dass in dieser (wie ähnlichen) Umfragen immer wieder der Eindruck entsteht, dass Trailrunning nur auf den richtig langen Kanten funktioniert. Und dass diejenigen, die kürzere Strecken wählen, sich quasi entschuldigen müssen.

Ich habe gerade ein Bild vor Augen: Usain Bolt und Eliud Kipchoge sitzen bei einer Pressekonferenz und werden über ihre Lieblings-Strecke befragt. Sagt Kipchoge: „Natürlich Marathon. The one and only“. Und Bolt antwortet: „100 Meter reichen mir für den Anfang. Ich muss mich ja noch steigern können“.

Klingt absurd, oder?

Aber warum dann dieses „Muskelspiel“, wenn es um Trailrunning-Strecken geht?

Wie in der Leichtathletik Kurzstrecken, Mitteldistanzen, Langstrecken und der Marathon genauso ihre Daseinsberechtigung haben wie Hürden- oder Hindernisläufe, so ist es gut, dass es beim Trailrunning nicht nur eine Distanz gibt, sondern kürzere Distanzen (bis 30 km), Distanzen um die Marathondistanz herum (30-50 km), lange (50-100km) und ultralange Distanzen (>100 km). Außerdem gibt es eine große Bandbreite von laufbaren Trails bis hin zum technischen Skyrunning.

Bei der Trailrunning-Elite gibt es nur eine Handvoll von Läufern und Läuferinnen, die ich als „Generalisten“ bezeichnen würde, die alle Streckenlängen und technischen Schwierigkeitsgrade gleich gut beherrschen. Und gerade bei den Spitzenläufern sieht man in den letzten Jahren, dass Streckenlängen bis hin zur Marathondistanz immer beliebter werden und viel kompetitiver besetzt sind als die meisten Ultrarennen – von Western States und UTMB einmal abgesehen. Daran haben Rennserien wie die Golden Trail Series sicher einen großen Anteil. Aber es mag auch bei den Läufern die Einsicht mitschwingen, dass es auf die Dauer weder nachhaltig für die Gesundheit noch für die Leistung ist, wenn man mehrere 100 km oder 100 Meilen-Rennen pro Jahr am Leistungslimit läuft. Bei kürzeren Strecken funktioniert das sehr viel besser.

Aber es gibt nicht nur das Vorurteil: „Je weiter, desto besser“. Schon mehrfach bin ich über Aussagen von Marathonläufern gestolpert, dass doch die Ergebnisse von Ultrawettkämpfen nicht berichtenswert seien, weil dort die Leistungsdichte viel geringer sei als beispielsweise im Marathon.

Seltsam, oder? Eigentlich machen wir doch alle das gleiche: laufen.  Egal ob Halbmarathon, Marathon oder Ultra, egal ob Straße, Landschaftslauf, Trail- oder Skyrunning. Jeder hat da seinen „Sweet Spot“ – eine bestimmte Distanz, Uphill oder Downhill, technisch oder eher flowig. Aber gibt es da wirklich besser oder schlechter? Ist es nicht sinnvoller zu schauen, welche Strecke, welches Wettkampfformat einem am besten liegt?

Und außerdem: Viele von uns werden nie um ein Podium mitlaufen – sie laufen einfach aus Spaß, weil sie sich selbst herausfordern wollen. Da kann es auch mal interessant sein, einen Wettkampf zu laufen, der so ganz anders ist als das, was man eigentlich am besten kann. Für mich war es beispielsweise in diesem Jahr eine Herausforderung, nach vielen Jahren auf der Langstrecke an meiner 5km Form zu arbeiten. Oder wie wäre es mal mit einem Vertical K? Oder einem 24-Stunden Lauf. Es gibt inzwischen so viele Wettkampfformate, dass es eigentlich nicht langweilig werden sollte. Einfach mal ausprobieren ...








Eiger Ultra Trail (20.7.2019, Grindelwald, Schweiz)

Den E101 haben in diesem Jahr eine Favoritin und ein Außenseiter gewonnen: Kathrin Götz, die nach dem Sieg 2018 und dem zweiten Platz 2016 sowie einem verletzungsbedingten Ausscheiden 2017 zum vierten mal in Grindelwald an der Startlinie stand – und den aus der Romandie stammenden Jean-Philippe Tschumi, der bislang fast ausschließlich in der Schweiz angetreten und vor allem durch einen Sieg und zweiten Platz beim Trail Verbier St. Bernard aufgefallen ist.

Kathrin Götz hatte bis zum höchsten Punkt der Strecke, dem Faulhorn (km 35) schon einen Vorsprung von 20 Minuten auf ihre nächsten Verfolgerinnen. Doch kurz drauf passierte es: Sie stürzte, schlug sich das Knie auf. Sie konnte zwar weiterrennen, aber die Verletzung behinderte sie im weiteren Rennen zunehmend, weil sie das Knie nicht mehr beugen konnte. Und trotzdem war sie auf allen folgenden Streckenabschnitten bis zum Männlichen (km 69) schneller als alle anderen Läuferinnen. Ihre Motivation: Ihre Kinder warteten auf der Kleinen Scheidegg, wollten später auch mit ihr ins Ziel laufen. Mind over matter! Und so biss sie sich durch – und siegte zum zweiten mal in Folge, mit einem beeindruckenden Vorsprung von über 40 Minuten auf das übrige Feld. Und das gerade mal drei Wochen nach ihrem Sieg beim Lavaredo Ultratrail!

Bei den Männern gab es in diesem Jahr keinen klaren Favoriten, aber es waren einige exzellente Ultratrailer am Start: Andris Ronimoiss, Damian Hall, Tom Owens, Sange Sherpa sowie der Schweizer Meister im Ultratrail, Walter Manser. Owens und Manser liefen tatsächlich in der Spitzengruppe mit, und zu ihnen gesellte sich Jean-Philippe Tschumi, den vorher keiner wirklich auf dem Radar hatte. Im Aufstieg nach Wengen musste dann Owens abreissen lassen, dafür war Andris Ronimoiss im folgenden Aufstieg zum Männlichen so stark, dass er auf Manser aufschließen konnte. Und ein weiterer war enorm stark in diesem letzten langen Anstieg: Jean-Philippe Tschumi. Er konnte sich im Downhill fünf Minuten absetzen und hielt seine Führung von dort bis ins Ziel.
Bester Deutscher: Florian Felch auf Platz 16.

Und Moritz Auf Der Heide setzt seine Serie von Comeback-Races fort und gewinnt den E35 im Downhill nach einem spannenden Zweikampf mit dem Schweizer Stephan Wenk.

Ergebnisse Männer
  1. Jean-Philippe Tschumi (SUI) 11:38.41
  2. Andris Ronimoiss (LAT) 11:48.04
  3. Walter Manser (SUI) 11:52.30
Ergebnisse Frauen
  1. Kathrin Götz (SUI) 14:05.27
  2. Ajda Radinja (SLO) 14:46.46
  3. Helene Ogi (SUI) 15:18.30
Die vollständigen Ergebnisse findet Ihr hier.




Großglockner Ultratrail (26.-27.7.2019, Kaprun, Österreich)

Was passiert, wenn ausgerechnet an dem Wochenende, an dem um den höchsten Berg Österreichs ein Ultratrail stattfindet, ein atlantischer Tiefausläufer die historische Hitzewelle aus Mitteleuropa verdrängt? Richtig: Wetterchaos! Und das bedeutet konkret: Streckenverkürzung, Startverschiebung, viele DNFs und schließlich Rennabbruch. Und trotz alledem gab es insgesamt fünf (!) Streckenrekorde zu verzeichnen.

GGUT: Streckenrekord durch Eva Sperger beim Großglockner Ultra Trail! Sie verbesserte den Streckenrekord von Kristin Berglund aus dem Vorjahr (17:03:15) um eine Stunde auf 16:03:13. Und wird in der Gesamtwertung sogar Dritte. Dabei lief sie von Anfang an konkurrenzlos an der Spitze. Bei den Männern schied der Titelverteidiger und Streckenrekordhalter Thomas Farbmacher schon früh am Glocknerhaus mit Leistenproblemen aus. Auch der mitfavorisierte Petter Restorp (SWE) stieg auf dem Rückweg nach Kaprun an der Rudolfshütte aus. Blieb nur noch einer, der einsam an der Spitze einem Start-Ziel-Sieg entgegenlief: Trailbeard - Florian Grasel (AUT) – und das in einer hervorragenden Zeit, denn mit 14:40:14 blieb er nur 15 Minuten über dem Streckenrekord. Aufgrund von Gewittern und Hagel wurde kurz vor 15 Uhr das Rennen abgebrochen. Das führte dazu, dass nur 55 von 334 Startern und gar nur 6 von 39 Starterinnen das Ziel in Kaprun erreichten. Ein kurioser Rennverlauf …

GGT: Der Großglocknertrail ist eigentlich 75 km lang, wurde aber aufgrund der Wetterlage auf 50 km gekürzt – und führte damit über die gleiche Strecke wie der KTT. Anders als beim ZUT, bei dem man ebenfalls die beiden längeren Distanzen auf die Mitteldistanz gekürzt hatte, startete man jedoch die beiden Rennen separat. Eine gute Entscheidung, denn beim ZUT führte die große Zahl von Athleten zu viel Gedränge am Start und Staus auf der Strecke. Beim verkürzten GGT siegte nach packendem Kopf-an-Kopf Rennen Jordi Gamito Baus (ESP) in 4:43:39 vor Martin Halasz (SLV, 4:44:13). Bei den Damen war dagegen die Sache klarer: Juli Arend siegte in 6:13:51 und hatte im Ziel 25 Minuten Vorsprung vor ihrer nächsten Verfolgerin.

KTT: Auch wenn in diesem Jahr GGT und KTT über die gleiche Strecke führten – der KTT war von beiden der deutlich schnellere Lauf. Bei den Herren pulverisierte der tschechische Trailrunner Jiri Cipa mit 4:19:28 den Streckenrekord, den Florian Reichert 2018 aufgestellt hatte (4:37:13)! Und er dominierte damit auch das Rennen … und das vor Trailrunning-Größen wie Scotty Hawker (NZL) und Pau Capell (ESP), der sich auf den letzten Kilometern noch auf Platz drei vorschob. Die Spanierin Anna Comet lief ebenfalls Streckenrekord und befand sich über das ganze Rennen weit vor ihrer Konkurrenz. Sie siegte unangefochten in 5:28:08. Die beiden Tschechinnen Kateina Matrasova und Petra Sevcikova lieferten sich ein erbittertes Rennen und ließen auch so routinierten Läuferinnen wie Fernanda Maciel (BRA, 4. Platz) oder Simone Schwarz (GER, 6. Platz) keine Chance aufs Podium.

GWT: Der Gletscherwelt Trail besteht aus einem kurzen Uphill und einem sehr langen Downhill – etwas, was man sonst bei Veranstaltungen kaum findet. Während Matthias Baur anfangs im Uphill noch in Führung ging, waren es im Downhill andere, die dominierten. Allen voran der Tscheche Tomas Hudec, der am Schluss noch André Purschke (GER) überholte und in neuem Streckenrekord (2:38:38) siegte. Ebenfalls in Streckenrekord lief Sandra Koblmüller (AUT) in 3:16:49 zu ihrem Start-Ziel-Sieg.

Ergebnisse GGUT Männer
  1. Florian Grasel (AUT) 14:40:14
  2. Amadeus Wild (AUT) 15:48:27
  3. Philipp Jansch (AUT) 16:08:53
Ergebnisse GGUT Frauen
  1. Eva Sperger (GER) 16:03:13
  2. Malene Hauky (NOR) 18:19:49
  3. Anita Salvenmoser (AUT) 20:46:29
Die vollständigen Ergebnisse findet Ihr hier.




Sierre-Zinal (11.-12.8.2019, Sierre, Schweiz)

Der Sierre-Zinal könnte DAS Trailrunning-Highlight des Jahres gewesen sein – zumindest was die Leistungsdichte der Spitzenathleten angeht. 3)    Dadurch, dass Sierre-Zinal sowohl Bestandteil der Salomon Golden Trail World Series als auch des WMRA World Cups ist, war das Elitefeld – sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern – deutlich kompetitiver als in den vergangenen Jahren.

An der Startlinie: Kilian Jornet und Jim Walmsley. Noch nie sind die beiden auf einer „Kurzstrecke“ aufeinandergetroffen. Dann ist da der junge Läufer Davide Magnini (ITA), der im vergangenen Jahr beim Sierre-Zinal Siebter wurde, und  in diesem Jahr den Montblanc Marathon und den Dolomyths Run gewann. Auch die Athleten, die beim letztjährigen Sierre-Zinal die Plätze 2 bis 4 belegten, waren dabei: Robbie Simpson (GBR), Robert Surum (KEN) und Francesco Puppi (ITA); ebenso der Gewinner des Jahres 2016, Petru Mamu (ERI) und die Berglaufspezialisten Marc Lauenstein (SUI), Martin Anthamatten (SUI), Max King (USA) und Andy Wacker (USA).

Bei den Frauen trat die Siegerin von 2017 und 2018 wieder an: Lucy Murigi aus Kenia. Auch Simone Troxler (SUI), die im letzten Jahr Dritte wurde, war am Start. Die beiden würden sich mit den Läuferinnen messen müssen, die derzeit um die Punkte in der Gesamtwertung der Golden Trail Series kämpfen: Zuvorderst Ruth Croft (NZL), Eli Anne Dvergsdal (NOR), und die beiden Schweizerinnen Judith Wyder und Maude Mathys. Außerdem Amandine Ferrato (FRA) und Silvia Rampazzo (ITA), die derzeit die Plätze 3 und 5 in der Gesamtwertung der Golden Trail Series belegen.

Aus deutscher Sicht interessant: Florian Neuschwander, Moritz auf der Heide, Marc Dürr und Ida-Sophie Hegemann.  Michelle Maier, die in den vergangenen Jahren einmal Erste und zweimal Zweite wurde, war jedoch verletzungsbedingt nicht am Start.

Doch wer einen Dreikampf Jornet-Walmsley-Magnini erwartet hatte, wurde getäuscht: Bei den Männern wurde es vor allem ein Kampf von Kilian Jornet gegen die Uhr. Denn Kilian, der in diesem Jahr nach der Geburt von Töchterchen Maj nur weniger Rennen läuft, hat sich ganz darauf fokussiert, ein paar historische Rekorde zu brechen. Bei Sierre Zinal steht der Rekord bei den Männern schon 16 Jahr und wurde 2003 von Berglauf-Legende Jonathan Wyatt (NZL) aufgestellt: 2:29:12. Von Anfang an stürmte er los: Im ersten steilen Anstieg nach Ponchette hatte er schon 2 Minuten Vorsprung auf seinen Verfolger Petro Mamu (ERI) und lag deutlich auf Rekordkurs. Am höchsten Punkt (Hotel Weisshorn) lag er zwar gegenüber dem Rekord leicht zurück, doch dann kam seine Stärke: Der Downhill hinunter nach Zinal. Hier stürzte er sich förmlich hinunter, denn im Ziel hatte er fast 4 Minuten auf den Streckenrekord herausgeholt: 2:25:35. Knapp hinter ihm Petro Mamu, der ab Ponchette sogar noch schneller war Jornet und ebenfalls unter dem alten Streckenrekord blieb. Jim Walmsley drehte am Schluss nochmal richtig auf und schob sich von Platz 9 noch auf den dritten Platz vor. Bester Deutscher wurde Moritz auf der Heide.

Bei den Damen setzte Maude Mathys (SUI) schon im Aufstieg nach Ponchette ein Ausrufezeichen – sie ließ alle Läuferinnen hinter sich, auch die beiden, denen sie sich beim letzten Golden Trail Series Rennen (Dolomyths) geschlagen geben musste: Judith Wyder und Ruth Croft. Und Mathys baute Kilometer um Kilometer ihren Vorsprung aus – auch den Vorsprung auf den Streckenrekord, den die Tschechin Anna Pichrtova 2008 aufgestellt hatte (2:54:26). Sie konnte sich im Ziel sogar noch ein Tänzchen mit dem Maskottchen des Sierre-Zinal erlauben und unterbot dennoch den bisherigen Streckenrekord um über 5 Minuten. Auch Judith Wyder blieb unterhalb des bisherigen Streckenrekords und wurde Zweite. Silvia Rampazzo (ITA), die am Hotel Weisshorn noch vor Wyder lag, musste sich ihr letztlich geschlagen geben und landete auf Platz 3, die Führende der Golden Trail Series, Ruth Croft (NZL) wurde Vierte und behielt damit ihre Führung, während Mathys, Wyder und Rampazzo deutlich aufholen konnten. Beste Deutsche wurde Ida-Sophie Hegemann (3:37:59, Platz 30), die nach ihrem 26. Platz beim Mont Blanc Marathon wieder einmal überzeugen konnte.

Ein tolles Rennen! Nur eines irritiert: Die Organisatoren des Sierre-Zinal haben mit Petro Mamu und Elisa Desco zwei Dopingsünder als Elite-Athleten eingeladen. Sicher, die beiden haben ihre Strafe „abgesessen“. Aber es ist eine Sache, ob man solche Athleten als regulär angemeldete Athleten bei Rennen starten lässt – das sehen die Regeln vor – oder ob man einen Schritt weiter geht und sie sogar einlädt. Ein solcher Schritt gibt meines Erachtens das falsche Signal im Kampf gegen Doping, der sowieso schwer genug ist.

Ergebnisse Männer:
1. Kilian Jornet (ESP) 2:25:35
2. Petro Mamu (ERI) 2:26:31
3. Jim Walmsley (USA) 2:31:52

53. Moritz auf der Heide (GER) 2:52:05
82. Florian Neuschwander (GER) 3:05:14
88. Marc Dürr (GER) 3:07:45

Ergebnisse Männer:
1. Maude Mathys (SUI) 2:49:20
2. Judith Wyder (SUI) 2:54:20
3. Silvia Rampazzo (ITA) 2:56:17

30. Ida-Sophie Hegemann (GER) 3:37:59
37. Aoife Quigly (GER/GBR) 3:47:53

Die vollständigen Ergebnisse findet Ihr hier.







RENNSCHNIPSEL

4 Trails (10.-13.7.2019, Seefeld-Imst, Österreich)
Nach 3 Jahren Pause hat sich die Veranstaltung mit neuem Konzept zurückgemeldet - und war ein voller Erfolg. Statt Tagesetappen um 40-50km werden jetzt Etappen zwischen 22 und 26km gelaufen, die Cutoffs sind gelockert, und man hat sogar eine Hiker-Kategorie eingeführt. Diese Neuauflage der 4 Trails hat gezeigt, dass auch kürzere Strecken ihren Reiz haben und die Spannung an der Spitze nicht tangiert wird, wenn man das Event auch für langsamere Läuferinnen und Läufer oder für Neulinge beim Etappenlauf öffnet.
Bei den Männern war das Rennen extrem spannend. Martin Mattle (AUT) gewann die ersten Etappe, während Matthias Baur (GER) sich den Sieg auf den Etappen 2 und 3 sicherte. Es reichte ein zweiter Platz bei der Schlussetappe, um die Gesamtwertung in 8:48:17 zu gewinnen. Dabei hatte er aber nicht einmal drei Minuten Vorsprung auf Simon Zahnd (SUI, 8:51:00). Rene Mair (AUT, 8:59:51) belegte den dritten Platz. Der Sieger der Auftaktetappe, Martin Mattle, wurde schließlich nur Vierter (9:05:29). Siebzehn Minuten Zeitabstand zwischen Gold und „Blech“ – das ist eine Werbung für das neue Veranstaltungsformat.
Bei den Frauen gab es eine Läuferin, die das Feld dominierte: Ida-Sophie Hegemann. Die Trailläuferin aus Hannover, das ja nicht gerade für alpines Terrain bekannt ist, gewann jede Etappe und lag mit einer Gesamtzeit von 10:25:07 ganze 37 Minuten vor der Zweitplatzierten, Sandra Schmid (GER) und eine knappe Stunde vor Anita Eckerstorfer (AUT).
Die schnellsten Wanderer waren Torben Meyer (GER, 16:35:04) und Elisabeth Bräumann (AUT, 16:37:48).
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Schlegeis 3000 Skyrace (13.7.2019, Ginzling, Österreich)
Die Organisatoren hatten in diesem Jahr mit einem Wintereinbruch im Hochsommer zu kämpfen – und bewältigten ihn bravourös – mit ausführlichem Streckenbriefing am Vortag und “on the fly”-Streckenänderungen während des Wettkampfs. Alle Achtung! Und so zeigte man sich als Veranstalter würdig für die Aufnahme in die neu gegründete Skyrunner Austria Series, deren zweites von drei Rennen das Schlegeis 3000 Skyrace darstellte. Und gleichzeitig wurde die österreichische Meisterschaft ausgetragen. Christian Kreidl bei den Männern und Eva Sperger bei den Frauen machten schon im ersten Aufstieg klar, dass sie das Rennen gewinnen wollten – und sie brachten die jeweilige Führung souverän ins Ziel. Damit wurde Christian Kreidl auch österreichischer Meister – vor Sebastian Falkensteiner (AUT) und Georg Egger (AUT). Bester Deutscher war Benni Bublak auf dem 7. Rang. Eva Sperger hat sich durch ihren Sieg beim Schlegeis 3000 (und ihrem Sieg beim Hochkönig Skyrace) vorzeitig schon die Teilnahme an den Skyrunning Masters in Limone gesichert. Zweite bei den Frauen wurde die Tschechin Marcela Vasinova, Dritte und gleichzeitig österreichische Meisterin Stephanie Kröll.
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Buff Epic Trail  (14.7.2019, Barruera, Spanien)
Der Buff Epic Trail hat unter den 16 Skyrunning-Events der Skyrunner World Series einen besonderen Stellenwert, denn er gehört zu den vier Super Sky Races, bei denen es mehr Punkte zu gewinnen gibt. Bei den Frauen ging anfangs Johanna Astrom (SWE) in Führung, konnte sich aber nicht weit absetzen und wurde  nach etwa der Hälfte der Strecke von der Lokalmatadorin Sheila Aviles geschnappt. Diese dominierte auf der zweiten Hälfte und gewann in 4:37:40 vor Johanna Astrom (4:42:52) und Holly Page (GBR, 4:54:20). Ragna Debats (NED), die Gesamtführende in der Skyrunner World Series, hatte keinen guten Tag erwischt. Das zeigte nicht nur die Tatsache, dass sie “nur” auf Platz 4 kam, sondern vor allem dass sie im Ziel 20 Minuten Rückstand auf Aviles hatte. Wie bei den Frauen gestaltete sich auch bei den Männern das Rennen abwechslungsreich. Anfangs lag Ruy Ueda (JPN) an der Spitze, konnte dann aber am letzten Berg nicht nur vom späteren Sieger Oriol Cardona (ESP, 4:08:02), sondern auch von Jonathan Albon (GBR, 4:10:21) und Zaid Ait Malek (MAR, 4:11:07). Trotz seiner langen Führung kam Ueda nur auf Platz 4.
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Badwater 135 (15.7.2019, Death Valley, CA, USA)
Kein Trailrennen, aber ein sehr spezieller Ultralauf, der immer wieder Beachtung findet. Und in diesem Jahr gab es einiges zu vermelden: Einen neuen Streckenrekord sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen! Schnellster Mann war der Japaner Yoshihiko Ishikawa in 21:33:01 - und war damit 23 Minuten schneller als der Streckenrekord von Pete Kostelnick (2016). Ishikawa hat im vergangenen Jahr sowohl den Mauerweglauf als auch den SPARTATHLON gewonnen. Der Vorsprung auf den Zweiten, Harvey Lewis (USA) betrug 4 ½ Stunden! Schnellste Frau auf der 135 Meilen langen Strecke zwischen Badwater (Death Valley) nach Mt. Whitney Portal war Patrycja Bereznowska (POL) in 24:13:24. Sie wurde damit Zweite der Gesamtwertung und verbesserte den Streckenrekord von Alyson Venti (USA) aus 2016 um 1  Stunde und 40 Minuten! Von Juli 2017 bis Dezember 2018 hielt sie übrigens auch den Weltrekord im 24-Stunden Lauf. Bereznowska konnte die zweitplatzierte Frau, Gina Slaby (USA) um mehr als 5 Stunden distanzieren.
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Vermont 100 (20.7.2019, Silver Hill Meadow, VT, USA)
Der Vermont 100 war in diesem Jahr vor allem aus einem Grund interessant: Der litauische Ultraläufer Gediminas Grinius hat sich in diesem Jahr dem Projekt “Grand Slam of Ultrarunning” verschrieben: Western States – Vermont – Leadville 100 – Wasatch Front 100 … und das alles innerhalb von knapp 3 Monaten. Noch mehr: Er will den Rekord beim Grand Slam angreifen, den Ian Sharman hält. Der Vermont 100 war nun die zweite Station des Grand Slam. Grinius gewann das Rennen in 16:01:49 – vier Minuten langsamer als Sharman bei seinem Grand Slam 2013. Insgesamt liegt Grinius derzeit aber mit einer Gesamtzeit von 31:45:39 vorn (Sharman: 32:18:08 nach 2 Rennen) … aber die härtesten Rennen kommen ja noch, und gerade da hatte Sharman überzeugt. Auch der Zweite des diesjährigen Vermont 100 ist kein Unbekannter: Joe “Stringbean” McConaughy. Er kam rund 1 ½ Stunden nach Grinius ins Ziel.
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Dolomyths Skyrace (21.7.2019, Canazei, Italien)

Diesen Namen sollte man sich merken: Davide Magnini. Der 22-jährige Italiener gewann nach dem Limone Extreme 2018 und dem Mont Blanc Marathon auch den Dolomyths Skyrun … und avanciert damit zum Favoriten in den Salomon Golden Trail Series. Zwei Minuten nach Magnini liefen Nadir Maguet (ITA) und Elhousine Elazzaoui (MAR) gemeinsam über die Ziellinie. In der Gesamtwertung ist Magnini nach dem Dolomyths Skyrace Dritter (200 Punkte/2 Rennen), hat aber ein Rennen weniger als der Zweite Stian Angermund-Vik (209 Punkte/3 Rennen) und der Führende Pole Bart?omiej Przedwojewski (234 Punkte/3 Rennen), welcher beim Dolomyths Fünfter wurde.
Bei den Damen genügte Ruth Croft (NZL) ein zweiter Platz hinter Judith Wyder (SUI), um die Führung in der Gesamtwertung der Golden Trail Series zu übernehmen (188 Punkte, 2 Rennen). Dritte wurde die Schweizerin Maude Mathys.
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Speedgoat 50k (20.7.2019, Snowbird Resort, UT, USA)
Running on fumes! Das könnte das Motto des Siegers Michelino Sunseri aus Kalifornien sein. Er siegte in 5:14:35 – das ist die siebtbeste Zeit und nur 10 Minuten langsamer als der Streckenrekord von Jim Walmsley. Alle Achtung! Man sollte sich diesen Michelino Sunseri merken, zumal er in diesem Jahr schon Platz 2 beim Broken Arrow Skyrace hinter Hayden Hawks belegt hat. Die Plätze 2 und 3 beim Speedgoat belegten Benjamin Stout und Alex Nichols (beide USA). Bei den Damen wiederholte Anna Mae Flynn ihren Sieg von 2017, blieb aber mit 6:30:15 deutlich unter der Leistung von vor zwei Jahren. Zweite wurde Taylor Nowlin (USA), dritte Michelle Hummel (USA).
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Royal Ultra Skymarathon Gran Paradiso (21.7.2019, Valle dell’Orco, Italien)
Wann kommt es schon mal vor, dass ein deutscher Läufer bei einem Rennen der Skyrunner World Series in den Top 10 landet – und beim Royal Ultra Skymaratho waren es gleich zwei: Hannes Namberger wurde bei dem alle zwei Jahre alternierend mit der Trofeo Kima stattfindenden Rennen Vierter, sieben Minuten hinter dem Sieger, Cristian Minoggio (ITA); André Purschke kam auf Platz sieben. Und das in einem Feld mit starken Läufern wie Pere Aurell (ESP, Platz 9), Daniel Jung (ITA, Platz 6), Andy Symonds (GBR, Platz 5) oder Ruy Ueda (JPN, Platz 3). Hannes Namberger schob sich damit in der Gesamtwertung der Skyrunner World Series sogar unter die Top 10! Bei den Damen konnte Ragna Debats (NED) eine Woche nach ihrem vierten Platz beim Buff Epic Trail wieder voll überzeugen und siegte mit deutlichem Vorsprung.
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Südtirol Ultra Skyrace (26.-28.7.2019, Bozen, Italien)
Dieses Rennen wurde vom Tod einer Athletin überschattet, die vom Blitz erschlagen wurde. Auch wenn dieses traurige Ereignis nach dem Rennen hauptsächlich diskutiert wurde – hier wurden auch hervorragende sportliche Leistungen abgeliefert. Über die Langstrecke (121km, 7550 Höhenmeter) dominierte bei den Damen Ildiko Wermescher (GER/HUN), die gewohnt bedächtig losgelaufen war und die Führung erst nach etwa der Hälfte der Strecke von der Lokalmatadorin Regina Spiess (ITA) übernommen hatte. Dann baute sie aber den Vorsprung immer weiter aus, und im Ziel hatte sie dann 40 Minuten Vorsprung. Das Drama spielte sich hinter ihr ab – denn Julia Fatton (SUI), die deutlich hinter Spiess gelegen hatte, schaffte es auf den letzten 25km, einen 20-minütigen Rückstand zu kompensieren. Aber nur fast. Regina Spiess rettete sich schließlich mit 16 Sekunden Vorsprung vor Julia Fatton ins Ziel. Bei den Männern lag lange Zeit eine Dreiergruppe an der Spitze, bestehend aus dem Österreicher Gerald Fister und den beiden Italienern Oliviero Bosatelli und Josef Thaler. Bosatelli musste im finalen Downhill jedoch abreißen lassen, und so liefen Fister und Thaler gemeinsam über die Ziellinie und teilten sich den Sieg. Bester Deutscher wurde Matthias Dippacher – der sich mit Josef Blasbichler (ITA) den fünften Platz teilte. Da soll nochmal einer sagen, dass Frauen weniger kompetitiv sind aus Männer …
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Walser Trail Challenge (27.-28.7.2019, Riezlern, Österreich)
Diese Challenge dauert zwei Tage lang – und diese Tage konnten unterschiedlicher nicht sein: Am Samstag war das Wetter noch gut, am Sonntag folgte Mistwetter. Aber davon ließen sich die Trailrunner nicht abhalten. Die Walser Trail Challenge, die in diesem Jahr zum fünften Mal stattfand, entwickelt sich zu einem der Highlights im alpinen Trailrunning. In diesem Jahr waren die kürzeren Strecken schon Wochen vor dem Event ausgebucht! Wenn das nicht ein Hinweis darauf ist, dass das Veranstalterteam richtig gute Arbeit macht … Wie immer ging es am Samstag los mit dem Widderstein Trail, der Bestandteil der Walser Trail Challenge CLASSIC und PRO ist – aber auch einfach nur so gelaufen werden kann. Bei den Herren siegte Marc Dürr, der Sechste des Vorjahres – und das rund sieben Minuten schneller als 2018. Das ließ vermuten, dass er in den Kampf ums Podium bei der Walser Trail Challenge Classic würde eingreifen können. Dritter wurde Janosch Kowalczyk. Bei den Damen teilten sich zwei Triathletinnen – Madlen Kappeler (1., Siegerin Widderstein Trail 2017) und Ricarda Guemmer (3.) – sowie Monika Pletzer (2. Platz wie im letzten Jahr) das Podium vor der Vorjahressiegerin Susi Lell.
Und Susi Lell sah am nächsten Tag beim Walser Trail wie die sichere Siegerin aus, bis Monika Pletzer aufschloss und die beiden dann gemeinsam über die Ziellinie liefen. Wegen des besseren Ergebnisses beim Widderstein-Trail gewann Monika Pletzer die Trail Challenge Classic vor Susi Lell. Bei den Männern setzte sich Marc Dürr durch und zeigte mit den beiden Siegen sowie dem Sieg in der Trail Challenge Classic, wie sehr er sich seit 2018 verbessert hat.
Beim Walser Ultra Trail holte der Sieger Lukas Sörgel so viel Zeit auf seine Verfolger heraus, dass ihm trotz seines 28. Platzes beim Widderstein Trail auch der Sieg bei der Trail Challenge Pro gelang. Noch deutlicher fiel der Sieg der Österreicherin Marie-Luise Mühlhuber aus. Sie war fast eine Stunde schneller als ihre Verfolgerinnen und verbesserte sich gegenüber 2018 deutlich. Da sie aber beim Widderstein-Trail nicht gestartet war, ging der Sieg bei der Trail Challenge Pro an Sabine Engel, die als einzige von sieben gemeldeten Frauen die Challenge finishte.
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Skyrace Comapedrosa (28.7.2019, Arinsal, Andorra)
Der Skyrunning-Kalender der International Skyrunning Federation sieht nach der Änderung des Wertungsmodus Wettkämpfe spätestens an jedem zweiten Wochenende vor. Das heißt aber auch, dass nicht jedes Rennen wirklich dicht und spitzenmäßig besetzt ist. So war es auch beim Skyrace Comapedrosa: Bei den Frauen gab es eine klare Favoritin, Sheila Aviles (ESP). Sie setzte sich schon kurz nach dem Start an die Spitze, dominierte das Rennen und siegte in 3:01:38. Auch die Schwedin Sanna El Kott konnte ihr nicht gefährlich werden, zudem diese schwer stürzte und am Ende „nur“ Fünfte wurde. So gingen der zweite und dritte Platz an die beiden Spanierinnen Ester Casajuana (3:16:35) und Claudia Sabata (3:19:29). Bei den Männern setzte sich Jan Magarit (ESP) in 2:36:32 mit einer guten Minute Vorsprung vor Evgeni Markov (RUS) und Rok Bratina (SLV, 2:39:41) durch, der ebenfalls am Anfang schwer gestürzt war.
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Tromso Skyrace (03.08.2019, Tromso, Norwegen)
Eigentlich heißt dieses Skyrace bei diesem Rennwochenende in Norwegen Hamperokken-Skyrace. Denn so heißt der Berg, auf den es geht. Der Hamperokken misst gerade mal 1400 Höhenmeter – und dennoch ist das Rennen mit seinen 57 km und 4800 Höhenmetern brutal – vor allem, da das Gelände teils technisch schwierig und ausgesetzt ist. Die wichtigste Nachricht daher zuerst: Hillary Allen (USA), die vor zwei Jahren beim Hamperokken Skyrace schwer gestürzt und nur um ein Haar dem Tod entkommen ist, hat als elfte Frau das Ziel gesund und wohlbehalten erreicht! Bei den Männern führte zwar zunächst der aus Marokko stammende Zaid Ait Malek das Rennen an, aber bei der Querung des Hamperiokken konnte sich Jonathan Albon an die Spitze setzen und die anderen Läufer distanzieren. Schließlich siegte er in 6:54:30 vor dem Spanier Manuel Anguita Bayo (7:03:30) und dem Südtiroler Daniel Jung (7:06:34). Bei den Damen lief die Schwedin Johanna Astrom wie von einem anderen Planeten. Sie unterbot in 8:00:49 den Streckenrekord von Hillary Geradi (USA) aus 2018 um ganze 14 Minuten. Holly Page (GBR) kam in 8:10:09 auf Platz 2, Hillary Geradi erreichte das Ziel als Dritte in 8:25:57.
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Immenstädter Gebirgsmarathon (03.08.2019, Immenstadt, Deutschland)
Der Gebirgsmarathon ist ein kleiner aber feiner Klassiker des Traillaufs abseits der großen Trailevents und -festivals. 1990 wurde er vom "Urgestein" Willi Hiemer ins Leben gerufen, der die Veranstaltung bis 2016 organisiert hat. Seit 2017 ist Marc Dürr der Organisator. Der Lauf führt von Immenstadt über das Immenstädter Horn auf die Nagelfluhkette, wo es zunächst mal nach Westen zum Hochgrat und schließlich zurück auf den Mittag geht. Das Ganze sind 31km und 3000 Höhenmeter. Und man sieht jeden aus der Konkurrenz mindestens einmal, denn zwischen Stuiben und Hochgrat verlaufen Hin- und Rückweg auf demselben schmalen Pfad auf oder unmittelbar unterhalb des Grats der Nagelfluhkette. Kein Lauf, um persönliche Bestzeiten aufzustellen, aber ein unglaublich schöner und gut organisierter Lauf. In diesem Jahr gewann Florian Felch die Männerkonkurrenz in 4:18:29 – das ist neuer Streckenrekord auf der 2017 modifizierten Strecke – vor Manuel Heller (4:20:54) und Matthias Krah (4:30:24). Bei den Frauen gewann Alexandra Hagspiel in 5:33:09 vor Alexandra Gundel (5:48:17) und Corinne Jourdain (5:51:22).
Ergebnisse hier.


Kitz Alps Trail (08.-11..08.2019, Fieberbrunn, Österreich)
Eine neue Veranstaltung mit Streckenlängen von 24 bis 169km. Letzteres ist der erste 100 Meiler und damit das längste Trailrennen in Österreich. Der Veranstalter, Thomas Bosnjak, ließ nicht jeden auf die Strecke: Man musste schon 5 ITRA Punkte vorweisen können. Und trotzdem kamen nur sehr wenige der 101 angemeldeten Läufer und Läuferinnen durch. Viele nutzten die Option, in Kitzbühel auszusteigen und dann in die Endurance-Wertung aufgenommen zu werden. Nur 22 Läufer und 2 Läuferinnen finishten die volle Strecke; am schnellsten waren der Südtiroler Alexander Rabensteiner und die Rumänin Florina Vasutiu.
Ergebnisse hier.








Transvulcania-Ultramarathon: Schinderei auf dem Rücken des Vulkans. Wann gab es das schon mal? Eine Dokumentation über Trailrunning in einem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender. Und dabei auch noch richtig sehenswert. Die Doku berichtet über den diesjährigen Transvulcania und die begleitet einige der Athleten, die daran teilgenommen haben: Daniel Jung, Hannes Namberger, Lukas Naegele, Florian Reichert und Klaus Dahlbeck. Sollte man sich anschauen, so lange sie noch in der Mediathek des ZDF bzw. auf dessen Youtube Channel vorhanden ist.

Thabang. Trailrunning bringt ganz unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen zusammen. Ist das wirklich so? In den USA wird immer wieder thematisiert, dass es doch ein recht homogener Bevölkerungsausschnitt ist, der Trailrunning betreibt. Weiß, Mittelklasse und vor allem: Läufer aus der sogenannten „First World“, den wohlhabenden Industrienationen. Das hat seine Gründe. Vor allem aber gibt es außerhalb dieses „white, middle class, first world“ kaum Vorbilder, die häufig als Kondensationskeim für eine Bewegung gebraucht werden. In Südafrika könnte sich das ändern: mit Thabang Madiba. Er stammt aus einem Township auf dem platten Land. Und er brennt für seinen Sport: Trailrunning.

Par for the Course: Mirna Valerio at Broken Arrow Skyrace 2019. Was definiert uns als Trailrunner? Ist es unser Körper? Auf ihn fokussieren wir uns in unserem Training und unserer Ernährung. Dieser Fokus auf den Körper mag dazu führen, dass wir ein klares Bild davon haben, wie ein Trailrunner aussieht: Schlank, athletisch, kein Gramm Fett zu viel. Für Skyrunning gilt das erst recht, denn die Strecken sind noch steiler, noch höher, noch härter. Mirna Valerio aka Mirnavator entspricht ganz und gar nicht diesen Stereotypen. Sie fragt sich: Wann glauben wir, dass wir irgendwo hingehören, dass wir am richtigen Platz sind? Wenn wir andere Menschen sehen, die entweder Aussehen oder Erfahrungen mit uns teilen. Deshalb hat sie irgendwann beschlossen, anderen Menschen Mut zu machen. In dem sie das tut, was sie am liebsten macht: Laufen! Sie will zeigen dass jeder seine individuellen Grenzen verschieben kann. Nein, sie hat wahrhaftig nicht die besten Voraussetzungen, muss beim Broken Arrow Skyrace sehr viel mehr Gewicht über die 26 km und 1800 Höhenmeter tragen als die meisten anderen Läuferinnen und Läufer. Und natürlich ist sie langsamer. Aber sie gibt IHR Bestes – mit IHREM Körper, mit IHREN Voraussetzungen. Laufen gibt ihr die Erfahrung: Wir sind durch so viel mehr definiert als durch unseren Körper. The sky is not the limit – your mind is.

Dark Peak Fell Runners – Excellence through Misadventure. Auf den britischen Inseln hat sich Trailrunning schon entwickelt, als man es hier noch nicht buchstabieren konnte. Nennt sich aber nicht Trailrunning, sondern Fellrunning. Diese Laufkultur gerät heutzutage immer mehr in den Fokus, jetzt, wo z.B. die klassischen „Rounds“ (Bob Graham, Charlie Ramsay, Paddy Buckley) bei einigen Läufern auf der Bucket List stehen. Die Dark Peak Fell Runners haben sich aber ihren Charme behalten – ein Fell Running Club in Sheffield, dessen „Spielplatz“ der Peak District ist. Der Film ist absolut sehenswert, für alle, die der britischen Fell Running Kultur näher kommen wollen …

FILMVORSCHAU:

Schmerzfrei. Tim Wortmann ist Ultraläufer. Im Sommer 2018 bereitet er sich auf den Tor des Geants vor. Das heißt: 120-200 Trainingskilometer in der Woche, mit ordentlich Höhenmetern. Einen nicht unbeträchtlichen Teil seiner Zeit verbringt er am Berg. Dann, am 19. Juni 2018, stürzt er bei einem Trainingslauf auf die Schaufelspitze im Karwendel ab. Zwar gelingt es ihm, einen Notruf abzusetzen, doch danach ist nichts mehr, wie es vorher war. Operationen, Reha, nochmals eine Operation. Tim kämpft. Es wird kein einfaches „Zurück“ geben. Er wird neue Wege finden und gehen müssen. Sein großes Ziel: SCHMERZFREI. Lukas Sörgel arbeitet derzeit an einer Dokumentation über Tim Wortmann – Premiere ist am Freitag, 13. September um 19:30 in Bad Tölz. Sollte man sich schon mal vormerken ...

Für Filme, die mit 💲 markiert sind, fallen Kosten an. Weitere Filme findet Ihr in unserem Archiv für Trail- und Ultrarunning Filme. Und falls Ihr Euren Lieblingsfilm dort nicht findet – schickt mir einfach eine e-mail. Das Archiv wird fortwährend aktualisiert und erweitert …








ZUM ANSCHAUEN

25. August 2019: Pikes Peak Marathon. Der Pikes Peak Marathon in Colorado hat in den USA den Status, den unter den europäischen Bergläufern der Sierre-Zinal hat. Den Pikes Peak Marathon gibt es seit 1956 – und schon 20 Jahre vorher lief man den Berg im „Pikes Peak Ascent“ einfach nur hoch. Inzwischen ist es ein Wochenend-Event mit Ascend am Samstag und Marathon am Sonntag. Der Pikes Peak Marathon ist auch nach Sierre-Zinal die nächste Station der Salomon Golden Trail Series. Mit dabei: Unter anderem Kilian Jornet und Maude Mathys, die beim Sierre-Zinal den Streckenrekord pulverisiert haben. Und für sie geht nun die Rekordjagd weiter. Bei den Frauen hatte im Vorjahr Megan Kimmel den Streckenrekord auf 4:15:06 verbessert; sehr viel schwieriger wird es werden, den Rekord bei den Männern zu brechen: Den hatte Matt Carpenter 1993 aufgestellt: 3:16:39! Als Kilian 2012 den Pikes Peak Marathon gewann, brauchte er eine Zeit von 3:40:26 ... Und wie immer bei der Golden Trail Series kann man auch den Pikes Peak Marathon das Rennen über die facebook-Seite oder den Youtube Kanal der Golden Trail Series verfolgen. Los geht’s um 7:00 Ortszeit, das ist hier in Deutschland 15:00.

27. August – 1. September 2019: UTMB. Wenn man nicht in Chamonix vor Ort ist, kann man fast eine ganze Woche vor dem PC verbringen. Denn eines muss man den Organisatoren lassen: Was sie an Medienpräsenz auf die Beine gestellt haben, sucht beim Trail- und Ultrarunning seinesgleichen. TDS, OCC, CCC und schließlich der UTMB selbst – es ist eine ganze Woche voller Trailrunning. Ab Montag, 26.8.2019 10:00 wird der Live-Kanal online gehen. Hierüber lassen sich dann die einzelnen Rennen verfolgen: Der TDS ab 28.8., 4 Uhr, der OCC ab 29.8., 8:15 Uhr, der CCC ab 30.8., 9 Uhr und schließlich der UTMB ab 30.8., 18 Uhr. Und wer nicht ständig vor dem Video sitzen will oder kann, der kann sich das live Tracking anschauen.



ZUM MITLAUFEN

Hier werden ausschließlich die Trailwettkämpfe in den nächsten 2 Monaten aufgeführt, bei denen es noch freie Startplätze gibt. Solltet Ihr von weiteren interessanten Events wissen, dann schickt einfach eine e-mail – ich nehme die Veranstaltung gerne mit auf.

25. August 2019: Hartfüßlertrail:  Das Saarland hat eine sehr aktive Trailrunning-Szene. Auch wenn man hier keine technischen Trails und auch keine sehr hohen Erhebungen findet. Das Besondere am Hartfüßlertrail: Hier werden auf unvergleichliche Weise Natur und Industriegeschichte verbunden. Denn dieser Trail führt auf alten Bergmannspfaden durch idyllische Wälder – sogar ein „Urwald“ ist dabei -  wie auch über Abraumhalden und an Absinkweihern und stillgelegten Gruben vorbei. Je nach Können und Kondition kann man zwischen vier Strecken mit einer Länge von 7,5 bis 58 km wählen. Auch wenn bei den Läufern saarländische Dialekte überwiegen – die Anreise von weiter her lohnt sich auch, wenn die Veranstalter auch darum bitten, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen oder Fahrgemeinschaften zu bilden – denn Nachhaltigkeit wird bei diesem Lauf ganz großgeschrieben, und durch eine Kooperation mit dem NABU Saarland versucht man, den ökologischen Fußabdruck dieses Rennens auszugleichen.

1.-8. September 2019: Swiss Peaks: Länger geht nicht im Trailrunning – zumindest nicht in Europa. Es gibt insgesamt 6 Wettbewerbe mit Streckenlängen zwischen 15 und 360km (!). Das toppt sogar noch den Tor des Geants. Außerdem kann man sich hier im Gegensatz zum TDG immer noch anmelden und findet auch für die Langstrecken noch Startplätze. Die Strecken führen durchs Wallis, die kürzeren Distanzen werden auf einem Rundkurs, die längeren auf Point-to-Point Kursen gelaufen. Hauptquartier und Zielort für alle Wettbewerbe ist der kleine Ort Bouveret am Südostufer des Genfer Sees.

13.-21.September 2019: Goldsteig Ultrarace. Dieses Rennen – oder sollte man es eher Abenteuer nennen? – verläuft weitgehend entlang der Hauptroute des Goldsteig Wanderwegs durch den Oberpfälzer- und Bayrischen Wald. Man hat die Wahl, den kompletten Weg zu laufen (661km) oder kürzere Abschnitte (166 oder 488 km). Für diesen Lauf kann man sich nicht einfach so anmelden – man muss sich bewerben. Und noch eine Besonderheit: Die Aid Stations müssen separat gebucht werden…

14. September 2019: Ultratrail du Müllerthal. Bei dem Ultratrail du Müllerthal, kurz UTML, geht es auf traumhaften Wegen durch die Luxemburger Schweiz im Nordwesten des Großherzogtums. Man kann entweder drei große Schleifen mit einer Gesamtlänge von 112 km unter die Füße nehmen – dafür hat man 19 ½ Stunden zur Verfügung. Oder man startet 2 Stunden früher und kann sich 21 ½ Stunden Zeit lassen … dann hat man aber kein Anrecht auf das Podium. Oder man läuft einen der kürzeren Trails (75, 39, 15 km). Der UTML lohnt sich auf jeden Fall!

22. September 2019: Pfalz Trail im Leiningerland: Im 8. Jahr seines Bestehens ändert sich was beim Pfalztrail: Man hat das Rennen auf den Sonntag verlegt und die lange Strecke (85,7 km) gestrichen. Übrig bleibt nun der frühere Half Trail – jetzt Pfalztrail genannt – mit 35km und 820 Höhenmetern. Oder der Base Trail mit knapp 20km und 440 Höhenmetern. Diese Rennen verlaufen auf durchweg laufbaren Trails, die viel Spaß machen. Bei der Organisation kann man sich auf viel Routine und Erfahrung verlassen.

27.-29.September 2019: Swiss Trail Tour: Die Swiss Trail Tour startete 2018 zum ersten mal. Starter haben die Auswahl, einen 3 Tageswettkampf in der Tour- oder Ultra-Kategorie zu absolvieren – je nach Wahl sind die Strecken 27/35/32 km bzw. 43/52/45 km lang. Wer sich die Mehrtagestour nicht zutraut, kann auch am Samstag das längste Ultra-Rennen als Einzelwettkampf bestreiten. Die landschaftlich schöne Gegend um Lenk verspricht echten Trailgenuss.

3. Oktober 2019: 6 Stunden Urwaldlauf: Urwald im Saarland? Geht’s noch? Doch, es gibt ihn: Vor den Toren der Stadt Saarbrücken und mitten im Saarkohlenwald gibt es ein Naturschutzgebiet, in dem der Wald seit nunmehr über 20 Jahren sich selbst überlassen wurde. Durch diesen Wald führen verschlungene Wege und Pfade, auf denen dieser 6-Stunden Lauf durchgeführt wird. Es ist eines der wenigen „Timed Events“, die auf Trails stattfinden. Die Veranstalter vom Hartfüßlertrail haben diesen Wettkampf 2017 zusammen mit dem NABU aus der Taufe gehoben. Auf einem attraktiven Rundkurs von knapp 1,9 km (46 Höhenmeter pro Runde) kann man entweder alleine (Keiler-Wertung) oder im Team (Sieben-Geißlein Wertung) seine Kilometer sammeln. Die Teilnehmer der bisherigen Veranstaltungen waren rundum begeistert … Dieses Jahr hat man den Tag der Deutschen Einheit als Veranstaltungstag gewählt.

4. Oktober 2019: Schinder Trail - Backyard Ultra (Die Rache des Försters). Backyard Ultras boomen. Spätestens seit dem beeindruckenden Zweikampf Courtney Dauwalter - Johan Steene beim Big's Backyard Ultra im letzten Jahr. Nach dem Halden-Mohikaner, dem Bienwald Backyard Ultra und mehreren kleineren Events wurde jetzt noch ein Backyard Ultra angekündigt: Die Rache des Försters. Veranstaltet von den Leuten um Alexander Holl vom Schinder Trail. Dort ist man kreativ und extrem rührig. Gerade mal ein Jahr nach der erfolgreichen Premiere vom Schinder Trail Grauer Kopf hat man eine Winterversion etabliert (Winterparadies), eine weitere Strecke zum "Grauen Kopf" hinzugefügt (Extended), bastelt an einer Veranstaltung in den Chilenischen Anden (Condor Circuit) ... und jetzt auch noch ein Backyard Ultra. Großer Erfolg für Alex Holl und sein Team: Der Schinder Trail - Backyard Ultra hat den Status eines Backyard Ultra Affiliated Race bekommen ... aus dem Pool dieser Rennen gibt es für eine (noch ungenannte) Zahl von Läufern, die die längsten Strecken zurückgelegt haben, einen Startplatz beim "Original", bei Big's Backyard Ultra. Besonderheit: Der Schinder Trail übernimmt - im Fall einer Qualifikation für den Big's Backyard - die Hälfte der Reisekosten. Wow! Außerdem: Die Leute vom Schinder Trail sind sehr engagiert in regionalen sozialen- und Umweltprojekten. Beim Backyard Ultra heißt das: Pro gelaufener Runde werden 3 Euro fällig, das entspricht den Kosten für einen Laubbaum incl. Verbissschutz zur Wiederaufforstung der Sturmschäden von Sturmtief Friederike. Ich finde: Eine gute Aktion! Anmerkung: Damit gute Läufer nicht am Ende pleite sind, sind ab der 16. gelaufenen Runde die Runden kostenlos. Spenden werden aber gerne entgegengenommen ...

4.-6.Oktober 2019: Kaisermarathon / Tour de Tirol:  42km mit 2350 Höhenmetern. Eigentlich nicht nur ein Lauf, sondern ein ganzes Laufwochenende, denn am Freitag gibt es zusätzlich den Söller Zehner (10km, 255 HM) und sonntags den Pölven Trail (23 km, 1240 HM). Man kann alle Läufe für die Gesamtwertung laufen, oder auch nur einen von ihnen. Diese Veranstaltung gibt es seit 2010, hat sich aber hinsichtlich Streckenlänge und Austragungsort immer mal wieder geändert, seit 2014 ist sie aber in diesem Format gleich geblieben.

5./6.Oktober 2019: Black Forest Trailrun Masters: Tag 1: Black Forest Trailrun: 57 km mit 2400 Höhenmeter, Tag 2: Panoramatrail 35 km, 1850 Höhenmeter. Nach einer wechselvollen Geschichte und einem „Ausflug“ zu den Trail Maniaks ist die Veranstaltung wieder in heimischen Händen. Die Läufe am Samstag und Sonntag können entweder separat oder beide zusammen gelaufen werden (dann wird man in der „Masters“-Kategorie geführt). Alternativ kann man am Sonntag auch den Black Forest Petit Trail laufen (16,5 km, 850 Höhenmeter).

5./6. Oktober 2019: Nevermore Ultratrail. Dieser Trail führt die Teilnehmer mit Start und Ziel in Neustadt an der Weinstraße über 160 km auf Wegen und Pfaden durch den Pfälzer Wald, Deutschlands größtem zusammenhängenden Waldgebiet. Es gilt auf diesen 100 Meilen 6500 Höhenmeter zurückzulegen. Dabei sind die Läufer fast auf sich selbst gestellt: Markierungen gibt es nicht, es muss mit GPS bzw. Karte der richtige Weg gefunden werden. Auch verpflegungstechnisch ist man eher spartanisch: Nur 2 Verpflegungspunkte und 6 unbemannte Wasserstellen. Ob einem das die stolze Anmeldegebühr von 179 Euro wert ist, muss man selbst entscheiden …

6. Oktober 2019: Trails 4 Germany, Blaubeuren. Langstrecke: 20km/700HM, Kurzstrecke: 10km/430HM. Auf der östlichen Seite der Schwäbischen Alb gelegen, bietet das Städtchen am Blautopf wunderschöne Trails. Schon zweimal war man bei den Trails 4 Germany am Start, 2019 ist das dritte Jahr der Austragung … fast schon eine Erfolgsgeschichte.

12./13. Oktober 2019. Trail Raid 3.0, Bad Reichenhall. Ein spannendes Veranstaltungskonzept geht in die dritte Runde. Steve Auch, Philipp Reiter und David Wallmann nehmen uns mit auf ihre Lieblingstrails durchs Lattengebirge und an den Thumsee. Es ist ein wohldosierter Mix aus Community Run und Wettkampf – an jedem Tag gibt es drei Segmente (Bergwertung, King/Queen of Downhill und Speedy-Flat-Record), auf denen man richtig Vollgas geben kann und auf denen der/die Schnellste gekürt wird. Außerhalb der Segmente kann man wieder ein bis zwei Gänge zurückschalten und einfach die Trails und die Gemeinschaft genießen. Auch an Läufer, die sich die 25km/1830 HM bzw. die 21km/880 HM nicht zutrauen ist gedacht: Es gibt auf dem letzten Streckendrittel jeweils eine Abkürzung, die man nehmen kann, ohne eines der Segmente auszulassen. Noch mehr: Es wird auf den Segmenten nicht nur der/die Schnellste ausgezeichnet, sondern auch der Läufer bzw. die Läuferin, die am nächsten am Durchschnitt aller Läufer ist. Auf Cutoffs hat man ganz verzichtet. Das ganze Spektakel gibt es – inclusive Essen und Film am Samstagabend – für ganze 40 Euro! Da gibt es eigentlich keinen Grund, sich nicht anzumelden, oder?

12./13.Oktober 2019: Traildorado. 24-Stunden Traillauf auf einer 4,1km langen Runde (121 Höhenmeter). Man könnte diese Veranstaltung auch nennen "Tu was du willst". Denn hier ist fast alles möglich. Der Klassiker: 24 Stunden lang auf der Trailrunde zu laufen. Wahlweise auch in der Wertung der "Deutschen Meisterschaft im 24h Trailrunning". Man kann auch zusammen laufen - in der Kategorie 4-er Staffel. Man kann zwischendurch pausieren und sich Vorträge anhören. Sich sozusagen vom Arnsberger Wald zum Tor des Geants, in die Sahara oder nach Marokko beamen. Oder man kann einfach nur zuschauen. Und feiern. 24 Stunden Trailrunning Party! Noch gibt es ein paar Startplätze, aber schnell sein lohnt sich - wie so oft im Leben.

13. Oktober 2019: Trails4Germany, Kulmbach. Langstrecke: 22,4km/641HM, Kurzstrecke: 12km/330HM. Es ist das Finale der Trails4Germany Laufserie. Wie im letzten Jahr schließt man auch 2018 die Serie mit landschaftlich reizvollen Läufen auf den Frankenwald Steigla ab. Start und Ziel ist in der fränkischen Bierbrauerstadt Kulmbach.

19./20. Oktober 2019: Transruinaulta/Transviamala: 42 km, 1800 Höhenmeter/19 km, +950/-620 Höhenmeter. Auch hier hat man die Möglichkeit, entweder nur einen der beiden Läufe oder beide nacheinander zu laufen. Und wer nicht ganz so weit laufen will, für den gibt es die beiden Strecken auch als Kurzfassung (curta). Beide Strecken verlaufen durch die landschaftlich einmaligen Graubündner Rheinschluchten – die Vorder- und die Hinterrheinschlucht. Der Transviamala stand zudem schon häufig ganz oben bei der Wertung „schönster Lauf der Schweiz“.

20. Oktober 2019: Trailrun Naturpark Saar-Hunsrück:  50 km, 1200 Höhenmeter. Dieser Lauf wird in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfinden … er ersetzte (zumindest temporär) den Saarschleife-Trail, dessen Zukunft ungewiss ist. Wer also gerne im Spätherbst in der Dreiländerregion Deutschland-Luxemburg-Frankreich laufen will, dem sei dieser Trail ans Herz gelegt. Für Läufer, die kürzere Strecken bevorzugen, bieten sich Trails von 31, 17 und 9 km an. Ist also für jeden was dabei …

27. Oktober 2018: Drachenlauf, Siebengebirge. Wer glaubt, dass ein Lauf durchs Siebengebirge Pipifax ist, der sollte mal den Drachenlauf in Angriff nehmen – er wird eines besseren belehrt. Die Organisatoren haben 2018 die Strecke – bei gleicher Gesamtlänge – noch trailiger gemacht. Hierzu veränderten sie vor allem die Streckenführung zwischen Ölberg und Drachenfels, die nun nicht mehr vorwiegend über Waldautobahnen, sondern über Trails führt. Es gibt inzwischen sogar eine „Bergwertung“, die „Bittweg-Challenge“. Die Gesamtlänge (27km bei 1050 Höhenmetern), aber auch der Cutoff von 4 Stunden, wurde nicht verlängert. Das macht diesen Mittelgebirgstrail zu einem anspruchsvollen Lauf, der nicht unterschätzt werden sollte.








Benni Bublak goes British Rounds

Benni Bublak hat seinen Gefallen an den klassischen Britischen „Rounds“ gefunden. Nachdem er Ende letzten Jahres an der Paddy Buckley Round in Wales gescheitert ist, hat er sich nicht unterkriegen lassen sondern kam am 20. Juli zurück und bewältigte die Runde in 23 Stunden und 4 Minuten zusammen mit Ole Evers und Tom Hollins.
Doch damit nicht genug: Knapp 2 Wochen später war er zusammen mit Johannes Stimpfle auf der Bob Graham Round unterwegs – und schaffte diese ebenfalls in 18:58.
Nun fehlt nur noch Charlie Ramsay …



FKTs

Die Welle ist auch in Deutschland angekommen - und allmählich entwickelt sich das Allgäu zu einem FKT-Hotspot! Auf relativ kleinem Gebiet gibt es mittlerweile auf der FKT-Seite vier Routen:
  1. Das Allgäuer U: Nils Riegel, 6:45:46.
  2. Jubiläumsweg: Andreas Schindler, 3:16:24.
  3. Schattenberg: Jojo Klein, 0:28:11.
  4. Rock the Rubi: Noch kein FKT.
  5. 7(+1) Summits of Oberjoch: Magnus Bühl, 6:52:42.
  6. Hohe Gänge: Florian Felch, 20:40:28. 
Also - was hält Euch noch zurück? The race is on ... Hier findet Ihr die Strecken und Modalitäten.



Projekt 19/19: In it for the long run

Ultraläufer Anthony Horyna läuft auf dem Fernwanderweg E1 durch Deutschland. Von Süd nach Nord. 1900 Kilometer. Ein Marathon am Tag. 45 mal hintereinander.
Warum? Es geht hier nicht um einen FKT oder um eine Wette. Anthony will auf etwas aufmerksam machen: Darauf, dass jedes Jahr ca. 10000 Menschen in Deutschland durch Suizid sterben. Und dass Depression und Suizid noch immer ein Tabu in unserer Gesellschaft sind. Daran will er etwas ändern.
„Mit Projekt 19/19  möchten wir auf ungewöhnliche Art und Weise auf Depression und Suizid aufmerksam machen. Themen, die auch in Deutschland noch immer Tabu sind. Wir wollen unseren Beitrag leisten, dass zu ändern. Aktiv. Wir wollen zeigen, dass es trotz Herausforderungen und Belastungen immer weiter gehen kann. Schritt für Schritt. Jeden Tag. Immer wieder aufs Neue. Beim tagtäglichen Marathon, wie im Leben.“
Wenn Ihr also in der Nähe der Route wohnt, die Anthony quer durch Deutschland gewählt hat: Lauft einfach ein Stück mit ihm. Oder informiert Eure Lauffreunde. Anthony freut sich auch über eine Spende - die kommt der Aktion "Freunde fürs Leben" zugute - die über Depressionen und Suizidprävention informieren will.



Backyard Ultras 

Die Golden Ticket Races sowie die Affiliated Races für den Big’s Backyard Ultra stehen fest. Bei Golden Ticket Races erhält der „Last Runner Standing“ eine direkte Startberechtigung zum Big’s Backyard Ultra. Von allen Affiliated Races werden die besten Champions ausgesucht (Zahl steht noch nicht fest), dieser erhalten dann ebenfalls einen Startplatz für Big’s Backyard. Das heißt: Hier ist für einen Champion der Startplatz nicht garantiert.
In Deutschland gibt es inzwischen ein Golden Ticket Race und zwei Affiliated Races. Die nächsten Austragungstermine sind:
- 04.10.2019 Schinder-Trail® – Backyard Ultra (Affiliated Race)
- 16.05.2020 Katzen Sprung's Backyard Ultra (Affiliated Race)
- 12.06.2020 Bienwald Backyard Ultra (Golden Ticket Race)
Big’s Backyard Ultra, früher eher wenig beachtet, mutiert damit zur Weltmeisterschaft der Backyard Ultras. Die gesamte Liste der Events findet man hier.
Und dann gibt es noch die Tabelle von Rich Cranswick ... ist fast schon so was wie der obligatorische Spielplan vor jeder Fußball WM 😉



Neuigkeiten bei Trailwettkämpfen

Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf. Die Saison ist noch in vollem Gange, da kündigen die Veranstalter schon die eine oder andere Änderung im nächsten Jahr an. Hier ein kleiner Überblick:
  • Beim Innsbruck Alpine Trailrun Festival war bislang die längste Strecke der K85. Für diejenigen, die schon früh im Jahr über 100km laufen wollen, bieten die Veranstalter ab 2020 auch einen K110. 110 km und etwa 5000 Höhenmeter. Die genauen Streckendetails stehen noch nicht fest, ich gehe aber davon aus, dass man die Streckendetails so wählen wird, dass die Strecke 5 ITRA-Punkte ergibt.
  • Auch der Scenic Trail macht mit bei den Streckenverlängerungen. Ab 2020 will man dort den M100 Hyper anbieten. „M“ steht für „Meilen“ : Es handelt sich hier um einen Lauf mit 100 Meilen – oder präziser: 167km und 12000 Höhenmetern. Ergibt 6 ITRA Punkte.
  • Auch der Swiss Alpine hat – mal wieder – eine Änderung für 2020 angekündigt.  Leider zeichnen sich die Veranstalter in den letzten Jahren dadurch aus, dass sie ständig mit dem Programm herumexperimentieren. Zusammenlegung Swissalpine-Irontrail, Abschaffung des "Klassikers" K78 nach 32 Jahren, Abschaffung des T201, T88 neu im Programm ... Man würde sich als Trailrunner wirklich wünschen, dass hier mal Ruhe einkehrt. Doch nichts dergleichen. Jetzt soll der T88 nach zwei Austragungen wieder eingestampft werden. Stattdessen soll es ab 2020 einen 70km langen Lauf über drei Pässe (Fanezfurgga, Sertigpass, Scalettapass) geben, der auch den Panoramatrail beinhaltet und sich wie eine Erweiterung des sehr beliebten K43 liest. Letzterer wird ab 2020 auch die Richtung umkehren, damit es zu keinen "Konflikten" zwischen dem neuen Lauf und dem K43 kommt. Ab 2020 wird es damit wieder eine Trennung der Wettbewerbe geben in Bergläufe (Davos) und Trailläufe (Engadin St. Moritz).  Hier soll es auch erstmals eine 100-Meilen = 160km Strecke geben. Doch so schön es ist, dass in gewisser Weise jetzt die Räder wieder zurückgedreht werden, wenn man mal die neue 70km-Distanz als legitimen Nachfolger des K78 sieht und die 160km Distanz als Nachfolger für den T201: Könntet Ihr bitte in den nächsten Jahren mal die Füße still halten und die organisatorischen Änderungen auf ein Minimum beschränken? 
  • Eine weitere organisatorische Änderung betrifft den Eiger Ultra Trail: Nachdem es in den beiden letzten Jahren bei der Anmeldung etwas chaotisch zugegangen ist und die Startplätze innerhalb von Minuten vergriffen waren, hat man sich jetzt entschlossen, ab 2020 eine Startplatzlotterie durchzuführen. Den genauen Modus wird man rechtzeitig vor der Öffnung der Anmeldung mitteilen.
  • Ein Trend der letzten Jahre: Teamwettbewerbe werden immer beliebter. Ob der Dauerbrenner Transalpine oder der „Staffel-Trailrun“ bei den Infinite Trails: Dieses Format bringt einiges an Spannung. Jetzt hat Plan B eine neue Teamchallenge angekündigt: Den Starkenberger Homerun. Jedes Team besteht aus zwei Läufern bzw. zwei Läuferinnen oder einem Läufer und einer Läuferin. Für die Wertungskategorie zählt die Summe des Alters. Das Besondere: Hier läuft man nicht zusammen, sondern auf zwei unterschiedlich langen Strecken aufeinander zu.







Verhalten bei Gewitter

Die Diskussionen im Nachgang zu dem tragischen Todesfall einer Teilnehmerin beim Südtirol Ultra Skyrace hat zutage gefördert, wie wenig viele Trailrunner Bescheid wissen, wie man sich bei Gewitter im Hochgebirge verhalten sollte. Solche Verhaltensregeln haben die Veranstalter des Karwendelmarschs sehr schön und umfassend hier zusammengestellt.
Wichtig ist aber auch: Zum angemessenen Verhalten gehört es, das Pflichtgepäck gerade bei Gewittergefahr nicht auf oder gar unter das Minimum herunterzukürzen – denn ein Gewitter kann einen auch mal eine lange Zeit in einem Unterstand oder auf freiem Gelände „festhalten“ … die Gefahr auszukühlen ist da sehr hoch.


Von Athleten lernen ...

Es gibt Läufer, die machen eine Wissenschaft aus ihrem Trainingsplan. Und dann gibt es Läufer, die halten es eher einfach. Beispiel: Jonathan Albon. Er ist ein hervorragender Trail- und Skyrunner und Obstacle Course Racer. Seine Schlüssel-Trainingseinheit: 1000 Höhenmeter in einer Stunde (oder so lange man eben braucht). Ist ganz einfach: Man sucht sich einen Hügel oder Berg mit mindestens 100 m Höhendifferenz - und läuft den so lange hoch und runter, bis man 1000 Höhenmeter geschafft hat. Das ganze so schnell wie möglich.

So einfach kann Training sein ...



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