Back on Track




Moin. Melde mich zurück.

In den letzten Monaten hatte ich im Job extremen Stress. Außerdem, oder vielleicht auch genau deswegen, war ich weit überdurchschnittlich häufig krank.

Resultat: Kaum Blog-Beiträge, wenig Training, häufige Trainingsunterbrechungen bzw. -ausfälle, Trainingsrückstand, keine Wettkämpfe.

Aber das wird sich jetzt ändern. Ab sofort werde ich wieder regelmäßiger schreiben und ich hoffe, nun auch wieder normal trainieren zu können.


Tja. Manchmal passiert genau das Gegenteil von dem was man vorhat. Ende letzten Jahres hatte ich mir überlegt 2019 zum Jahr des Traillaufens werden zu lassen. Ja, ja, ich weiß: Traillaufen ist bei mir immer kein ganz unerhebliches Thema. In diesem Fall meinte ich aber, mal was richtig außergewöhnliches und großes zu machen.

Mein Plan war, mehrere Wochen Auszeit zu nehmen und in dieser Zeit die Alpen zu erlaufen. Die spannendsten Trails in den schönsten Regionen zu entdecken und viele reizvolle Wettkämpfe zu bestreiten. Also richtig lange und richtig viel Zeit nur mit Traillaufen zu verbringen.

Aus obigen Gründen ist dann aber erstmal genau das Gegenteil passiert. Weniger Laufen im Alltag und meine Pläne für diesen Sommer mußte ich einkassieren.

Aber jetzt lichtet sich so langsam der Nebel, ich komme wieder in Form, habe mehr den Kopf frei und bin mir sicher, daß 2019 doch noch ein schönes Laufjahr für mich werden wird.

Meine aktuelle Planung sieht nun wie folgt aus:

Mein Projekt bleibt zurückgestellt. Zuerst gilt es, wieder in Form zu kommen.

Saisonstart war am 7.4. der Heidelberger Halbmarathon. Pflichtprogramm im positiven Sinne. Veranstaltung meines Heimatvereins, der TSG 78 Heidelberg und einer der schönsten Halbmarathons, die ich kenne.

Trotz des Trainingsrückstands hatte ich vorher ein ganz gutes Gefühl und deshalb auf ein gutes Ergebnis gehofft. Das Rennen lief dann auch ganz ordentlich, nur die Zeit war bescheiden: 1:30 h. Mein schlechtestes Ergebnis seit Jahren. Nach der ersten Enttäuschung ließ mich dann die Analyse zu dem Fazit kommen, daß aktuell halt nicht viel mehr drin war. Somit läßt sich das mit der Bewertung "solide" einsortieren.





Die weitere Wettkampf-Planung:

4.5. Innsbruck Alpine Trailrun Festival.
Hier werde ich den K65 laufen. Also 67,5 km und 2300 Höhenmeter. Katrin und Elli sind mit dabei, die beiden laufen den K25.

15.6. Zugspitz Ultratrrail.
Supertrail. 64 km, 2923 Höhenmeter. Letztes Jahr bin ich den Basetrail XL gelaufen, deshalb dieses Jahr die nächste Distanz. Katrin läuft nochmal den Basetrail XL, Sabine und Andrea den Basetrail.

20.7. Eiger Ultratrail.
E101 die Dritte. Hauptwettkampf 2019. Nach dem Wahnsinnsevent 2017 und dem Abbruch 2018 nun die nächste große Reise...

Alles weitere entscheide ich dann Ende Juli.




Zunächst steht also nun das Innsbruck Alpine Trailrun Festival an.


Der Startschuß fällt am Samstag den 4.5., also schon in einer Woche. Mal abgesehen davon, daß ich schon wieder ein wenig rumkränkel, fühle ich mich eigentlich ganz gut. Allerdings noch nicht wieder auf dem Niveau der letzten Jahre. Aber gut, so ist es nun halt mal. Schaun mer mal, wie es wird...

Warum habe ich mir gerade das Innsbruck Trailrun Festival ausgesucht? Über eine Teilnahme in  Innsbruck hatte ich letztes Jahr schon ein paar mal nachgedacht. Irgendwie war mir das Event einfach sympathisch, obwohl ich noch nicht dort war. Außerdem hat man hier die Möglichkeit, relativ früh im Jahr schon mal einen Wettkampf zu machen. Die Auswahl ist zu dieser Zeit gering.

Auslöser für die Teilnahme war dann, daß sich Simon von Hubatius (einer der Initiatoren) bei TrailrunningHD gemeldet hat, um uns einzuladen. In der Kommunikation mit Simon hat sich der Eindruck, den ich vorher schon hatte bestätigt: Das Ganze macht einen super netten Eindruck. Katrin und ich haben deshalb die Einladung gerne angenommen, Sabine und Andrea können leider nicht.  

Aktuell gibt es, glaube ich, noch ca. 100 Restplätze. Wer also spontan teilnehmen will, kann sich noch anmelden. (www.innsbruckalpine.de)

Insgesamt gibt es sechs Strecken: K7, K15, K25, K42, K65 und K85. Das Festival startet am Donnerstag und endet am Sonntag. Neben den Rennen gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm, es ist also das ganze Wochenende was geboten. Ich bin sehr gespannt und freue mich total. Endlich mal wieder ein Laufwochenende, das Wetter soll recht gut werden, Katrin und Elli mit dabei...

Wie oben erwähnt, laufen Katrin und Elli den K25. 25,4 km und 1000 Höhenmeter. Cut Off 4h15, also echt sportlich. Start ist um 8.00 Uhr, zum Mittagessen sind die beiden zurück.

Ich werde mich am K65 versuchen. 67,5 km und 2300 HM. Bei meinem aktuellen Fitnessstand ein ordentliches Brett.

Warum bzw. wie ich mich für den K65 entschieden habe, muß ich jetzt doch mal kurz erzählen. Das ist, glaube ich, ein gutes Beispiel wie die Entscheidungsfindung hinsichtlich der zu wählende Distanz aussehen kann.

Als uns Simon von Hubatius eingeladen hatte, habe ich das gemacht, was ein Mann halt so macht: Ich habe geschaut, was die längste Distanz ist und die habe ich genommen. K85. Die Königsdisziplin, der längste Lauf, nur für Chefs, dickes Ding. Roarrr. (Löwengebrüll)

Reaktion meiner Frau: "Hast du noch alle Tassen im Schrank? Sonst geht's dir noch gut, oder? Lernst du eigentlich gar nichts? Letztes Jahr hast du vier Wochen vor dem Eiger den Basetrail XL beim ZUT mit 39 KM gemacht und das war zu lang. Und jetzt willst du 85 Kilometer laufen? Das macht doch überhaupt keinen Sinn. Das läßt du mal schön."

Und was macht der brave Mann, wenn er so was zu hören bekommt? Richtig. Er meldet sich für den K85 an.

Nicht damit rechnend, daß die beste Ehefrau von allen diesmal nicht locker lassen würde. Und so wurden mir Sabine und Andrea auf den Hals gehetzt. Bei der nächsten Gelegenheit fragten mich die beiden unauffällig in der ihnen eigenen netten und zurückhaltenden Art: "Du willst den K85 laufen? Ist der nicht ganz schön lang?

Jaaa. Schon. 85 Kilometer halt. Aber darum geht's doch, oder? Viel hilft viel, und viele Kilometer bedeuten viel Spaß. Und so lächle ich den Einwand weg.

Nachdem ich meiner Trainerin, Kim-Dania Schierhorn von Michael Arend Training, meine Planung mitgeteilt habe, lächle ich allerdings nicht mehr, sondern komme doch noch mal ins Grübeln.

Auch sie meint, der K85 wäre zu viel, zu früh. K65 oder K42 würden besser passen.

Und was macht der brave Athlet, wenn der Trainer sowas sagt? Richtig, er bleibt beim K85. Letztendlich weiß der Athlet ja doch alles besser. ;-)

Und außerdem war gerade mal Februar und es blieb noch viel Zeit zum Trainieren.

Nachdem sich dann in der Folge Trainingsausfälle aufsummierten und mir Katrin immer mal wieder mitgeteilt hatte, für wie bescheuert sie mich hält, begann ich im März doch über ein Downsizing auf den K65 nachzudenken.

Als ich dann heroisch beschloß, auf den K85 zu verzichten und dies mitteilte, in der Erwartung breiter Zustimmung, waren die Reaktionen unerwartet:

Katrin: "K65? Das ist doch viel zu lang! Jetzt mach halt den K42."
Sabine und Andrea:" K65? Ist der nicht ein wenig lang? Der K42 wäre doch vielleicht besser, oder?"

Hä? Hatten nicht alle gesagt, ich solle auf den K65 runter? Und nun ist es auch wieder nix!

Also Trainerin anfunken und mir dort Unterstützung besorgen. Kim hatte ja K42 UND K65 vorgeschlagen.

Die Antwort: "Mit dem K65 hast du ja Großes vor. Der K42 wäre schon passender!" Offensichtlich hatte sie meine Trainingspläne analysiert und die massiven Trainingsausfälle in Rechnung gezogen.

Ächz. Stöhn. Also gut. Ich gebe auf. Mache ich halt den K42. Vom Gefühl her habe ich momentan sowieso langsam selbst den Eindruck daß der K42 besser passt.

Also rauf auf die Seite vom Festival, die Streckendetails kurz anschauen und dann ummelden.

Aber was muß ich da lesen?

1. Der K42 startet um 12.30 Uhr. Blöde Zeit, vor allem wenn Katrin den K25 macht, der um 8 Uhr startet und ich deshalb sowieso früh aufstehen muß.
2. Der K42 startet nicht in Innsbruck und man muß einen Shuttle nehmen.
3. Der K65 soll der schönere Lauf sein.

Hm. Da bleibt mir ja wohl nichts anderes übrig. Ich muß wohl oder übel beim K65 bleiben. ;-)

So. Entschieden. Jetzt bleibt es dabei. Freue mich auf den Lauf. Könnte schon sein, daß mir auf der Strecke das Lachen vergeht, aber dann ist es halt so. Auf den K65 habe ich jetzt richtig Lust und das ist doch die Hauptsache.

Wie man sieht, dauert es manchmal doch etwas länger, bis man sich für eine Strecke entschieden hat.

Normalerweise geht das bei mir aber natürlich schneller.

Katrin und Kim habe ich die längere Strecke so verkauft, daß ich den Wettkampf eher als forcierten langen Trainingslauf angehen würde. Dann würde die längere Strecke doch wieder passen.

Geht natürlich nicht. Wer läuft denn schon einen Wettkampf als Trainingslauf. Und außerdem habe ich mal gerechnet: Gestern bin ich gute 17km mit über 600 HM in 90 Minuten gelaufen. Das ist ziemlich genau ein Viertel vom K65. Mal vier macht sechs Stunden, was letztes Jahr zum Sieg gereicht hätte.

Das bedeutet, ich lauf um den Sieg mit. Einfache Rechnung, oder? ;-)

Aber bitte nicht petzten. Sonst kriege ich wieder Ärger mit Katrin und Kim...

Um ganz ehrlich zu sein: Mein Plan ist schon, den Lauf nicht voll Stoff zu machen. Erstmal leicht reduziert und gut dosiert loslaufen und dann mal schauen. Anfang der Woche bekomme ich noch mein Pacing von Kim und es wird auch noch darauf ankommen, wie ich mich am kommenden Samstag fühle. Wie auch immer, wird schon Spaß machen.

In diesem Sinne: See you on the Trails...

Demnächst in Innsbruck, hoffentlich im Ziel.






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