von Erik
Acht Monate Vorbereitung liegen hinter uns. Planung, Training, hunderte Kilometer, tausende Höhenmeter, viele Überlegungen, Höhen und Tiefen, Zuversicht und Bedenken, Blog, Vorbereitungswochenende und Volumenwoche, Hinfiebern auf "den Tag".
Alles nun durch. Jetzt wird es ernst. Das Wettkampfwochenende ist gekommen.
Wir reisen am Donnerstag, 13.7.2017 an, um zumindest einen Tag zur Akklimatisierung zu haben. Anreise läuft passabel, nur moderate Staus, wir sind um 19.00 Uhr in Grindelwald. Einchecken im Hotel Residence, perfekt gelegen an der Rennstrecke, ca. 1km vom Start. Also am Samstag einfach zum Warmlaufen runterrollen. Hotel ist einfach, aber wir haben ein schönes, großes Appartment mit Blick auf den Eiger. Herrlich.
Dann erstmal Essen gehen. Auf die Frage nach einem landestypischen Restaurant landen wir auf Empfehlung der Hoteliersdame in der rummligsten Pizzeria Grindelwalds!??? Aber die Pizza ist recht gut. In der Pizzeria entdecken wir am Nachbartisch vier Damen die wir am Morgen einer unserer Karwendelmarschteilnahmen kennengelernt haben. So ein Zufall!
Dann ins Hotel und halbwegs früh in die Falle. Massiere wieder vorsichtig meine Wade. Die Intensive Behandlung der letzten Tage hat leider nicht zur vollständigen Beseitigung der Verhärtung geführt. Hoffe, daß sich da im Rennen nicht ausweitet und/oder zu Krämpfen führt.
Freitag, 14.7.17
Vor dem Frühstück mache ich das - zumindest bei mir - obligatorische 20-30 Minuten Warmlaufen. Schaue mir dabei nochmals die ersten Kilometer der Strecke an. Gibt ein gutes Gefühl. Man kann schon mal überlegen, wo man läuft oder geht, wo es eng wird usw.
Nach dem Frühstück gehen wir die Startnummern holen. Leider muß man ewig anstehen. An der Ausgabe wird direkt auch der Rucksack mit der Pflichausrüstung kontrolliert und das dauert natürlich. Da das Wetter sehr gut angesagt ist, haben wir unsere Rucksäcke nochmals gewichtsoptimiert und bei allem die leichteste Variante gewählt. Kontrolle geht bei allen gut durch.
Dann noch Betreuertickets für Amelie und meine Eltern besorgen und die obligatorischen Erinnerungsphotos vor dem Laufplakat machen.
Wir bleiben noch kurz am Promotionstand von Sponser hängen. Der nette Firmenvertreter schenkt mir eine Probeampulle von einem Krampflöser. Soll Verkrampfungen und Verhärtung sofort und nachhaltig lösen. Hoffnung! Vielleicht löst das ja mein Wadenproblem? Rein damit und abwarten. Habe später leider nicht wirklich das Gefühl, daß sich was gebessert hätte.
Beim Verlassen der Halle erkenne ich Otmar Mitter, den Sieger Herren 50 der beiden Vorjahre, von den Photos auf der Eigerseite. Spreche ihn an und wir unterhalten uns kurz. Erst ist er überrascht, daß ihn jemand anspricht, dann ist er super nett. Er hat als Ziel seinen Sieg zu wiederholen und seine Zeit zu verbessern. Das Bedenken, das auf seinem Gesicht zu erkennen ist, daß da ein Konkurrent um den Sieg Herren 50 mitläuft, kann ich ihm nehmen. Meine Zielzeit von 16 Stunden liegt 2 Stunden über seiner. Wir wünschen uns viel Erfolg.
Nach einem kurzen Einkauf erstmal ins Hotel und kurz Beine hochlegen. Dann bei unseren netten Gastgeberinnen vom Hotel Gletscherschlucht Rösti essen und die Planung der nächsten Tage nochmals durchgehen. Nachmittags kommt Andrea mit dem Zug angereist, abends meine Eltern mit Amelie. Zurück im Hotel rufen wir Amelie an um zu hören, ob alles glattgelaufen ist und sie unterwegs sind. Unterwegs sind sie, allerdings mit Megastaus vor sich (z.B. rund eine Stunde Zeiverlust um Karlsruhe). Verbringe die nächsten Stunden damit die drei mithilfe von Google Maps um die Staus drumrum zu lotsen. Funktioniert auch recht gut.
Nachmittags kommt dann Andrea an und wir gehen erstmal Kaffeetrinken. Treffe zufällig im Cafe wieder Ottmar Mitter. Erzählt mir, daß er vor zwei Jahren zu defensiv angelaufen ist und dann auf die große Scheidegg hoch viel zu langsam im Stau gelaufen ist. Also: am Start nicht zu weit nach hinten stellen und nicht zu langsam loslaufen. Allerdings auch nicht überpacen. Guter Hinweis.
Danach: Packen. Laufrucksäcke richten, Klamotten rauslegen und alles hinrichten und bereitlegen. Kontaktlinsen, Vaseline, Nasenpflaster, Sonnencreme, Ultra Starter und Haferflocken einweichen.
18 Uhr geht es zum obligatorischen Briefing. Das würden wir uns beim nächsten Mal schenken. Keine neuen oder wichtigen Informationen, aber man steht sich ewig die Beine in den Bauch...
Eigentlich war der Plan, daß bald nach dem Briefing meine Eltern mit Amelie ankommen. Die Fahrt hat nun aber doch länger gedauert und die Ankunft ist für 20 Uhr avisiert. Wir entscheiden, uns direkt im Restaurant zu treffen, um Zeit zu sparen, da wir früh ins Bett wollen. Das stellt sich leider als keine gute Idee heraus: Ortsunkundig verfahren sie sich und kreuzen suchend durch Grindelwald. Das Essen geht verspätet los und ich merke, daß ich wohl doch langsam etwas nervös werde. Die Verspätung regt mich auf und ich bin nur noch am rummotzen. Anpannung! Locker bleiben. Leicht gesagt...
Dann im Hotel nochmals ein letzter Check, ob alles bereitliegt und dann ins Bett. Wecker auf 2:50 Uhr stellen. Schlafe auch glücklicherweise schnell ein.
Jetzt ist alles getan. Morgen gilt's.
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Der Eiger ruft |
Acht Monate Vorbereitung liegen hinter uns. Planung, Training, hunderte Kilometer, tausende Höhenmeter, viele Überlegungen, Höhen und Tiefen, Zuversicht und Bedenken, Blog, Vorbereitungswochenende und Volumenwoche, Hinfiebern auf "den Tag".
Alles nun durch. Jetzt wird es ernst. Das Wettkampfwochenende ist gekommen.
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Wir werden am Ortseingang willkommen geheißen. |
Wir reisen am Donnerstag, 13.7.2017 an, um zumindest einen Tag zur Akklimatisierung zu haben. Anreise läuft passabel, nur moderate Staus, wir sind um 19.00 Uhr in Grindelwald. Einchecken im Hotel Residence, perfekt gelegen an der Rennstrecke, ca. 1km vom Start. Also am Samstag einfach zum Warmlaufen runterrollen. Hotel ist einfach, aber wir haben ein schönes, großes Appartment mit Blick auf den Eiger. Herrlich.
Dann erstmal Essen gehen. Auf die Frage nach einem landestypischen Restaurant landen wir auf Empfehlung der Hoteliersdame in der rummligsten Pizzeria Grindelwalds!??? Aber die Pizza ist recht gut. In der Pizzeria entdecken wir am Nachbartisch vier Damen die wir am Morgen einer unserer Karwendelmarschteilnahmen kennengelernt haben. So ein Zufall!
Dann ins Hotel und halbwegs früh in die Falle. Massiere wieder vorsichtig meine Wade. Die Intensive Behandlung der letzten Tage hat leider nicht zur vollständigen Beseitigung der Verhärtung geführt. Hoffe, daß sich da im Rennen nicht ausweitet und/oder zu Krämpfen führt.
Freitag, 14.7.17
Vor dem Frühstück mache ich das - zumindest bei mir - obligatorische 20-30 Minuten Warmlaufen. Schaue mir dabei nochmals die ersten Kilometer der Strecke an. Gibt ein gutes Gefühl. Man kann schon mal überlegen, wo man läuft oder geht, wo es eng wird usw.
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Anstehen bei der Gepäckkontrolle. |
Nach dem Frühstück gehen wir die Startnummern holen. Leider muß man ewig anstehen. An der Ausgabe wird direkt auch der Rucksack mit der Pflichausrüstung kontrolliert und das dauert natürlich. Da das Wetter sehr gut angesagt ist, haben wir unsere Rucksäcke nochmals gewichtsoptimiert und bei allem die leichteste Variante gewählt. Kontrolle geht bei allen gut durch.
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Ist denn auch alles dabei? Katrin führt ihren Wettkampfrucksack vor. |
Dann noch Betreuertickets für Amelie und meine Eltern besorgen und die obligatorischen Erinnerungsphotos vor dem Laufplakat machen.
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Fotoshooting mit Startnummer. |
Wir bleiben noch kurz am Promotionstand von Sponser hängen. Der nette Firmenvertreter schenkt mir eine Probeampulle von einem Krampflöser. Soll Verkrampfungen und Verhärtung sofort und nachhaltig lösen. Hoffnung! Vielleicht löst das ja mein Wadenproblem? Rein damit und abwarten. Habe später leider nicht wirklich das Gefühl, daß sich was gebessert hätte.
Beim Verlassen der Halle erkenne ich Otmar Mitter, den Sieger Herren 50 der beiden Vorjahre, von den Photos auf der Eigerseite. Spreche ihn an und wir unterhalten uns kurz. Erst ist er überrascht, daß ihn jemand anspricht, dann ist er super nett. Er hat als Ziel seinen Sieg zu wiederholen und seine Zeit zu verbessern. Das Bedenken, das auf seinem Gesicht zu erkennen ist, daß da ein Konkurrent um den Sieg Herren 50 mitläuft, kann ich ihm nehmen. Meine Zielzeit von 16 Stunden liegt 2 Stunden über seiner. Wir wünschen uns viel Erfolg.
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Mit Otmar Mitter, dem Vorjahressieger meiner Wettkampfklasse. |
Nach einem kurzen Einkauf erstmal ins Hotel und kurz Beine hochlegen. Dann bei unseren netten Gastgeberinnen vom Hotel Gletscherschlucht Rösti essen und die Planung der nächsten Tage nochmals durchgehen. Nachmittags kommt Andrea mit dem Zug angereist, abends meine Eltern mit Amelie. Zurück im Hotel rufen wir Amelie an um zu hören, ob alles glattgelaufen ist und sie unterwegs sind. Unterwegs sind sie, allerdings mit Megastaus vor sich (z.B. rund eine Stunde Zeiverlust um Karlsruhe). Verbringe die nächsten Stunden damit die drei mithilfe von Google Maps um die Staus drumrum zu lotsen. Funktioniert auch recht gut.
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Gemütliches Kaffeetrinken. |
Nachmittags kommt dann Andrea an und wir gehen erstmal Kaffeetrinken. Treffe zufällig im Cafe wieder Ottmar Mitter. Erzählt mir, daß er vor zwei Jahren zu defensiv angelaufen ist und dann auf die große Scheidegg hoch viel zu langsam im Stau gelaufen ist. Also: am Start nicht zu weit nach hinten stellen und nicht zu langsam loslaufen. Allerdings auch nicht überpacen. Guter Hinweis.
Danach: Packen. Laufrucksäcke richten, Klamotten rauslegen und alles hinrichten und bereitlegen. Kontaktlinsen, Vaseline, Nasenpflaster, Sonnencreme, Ultra Starter und Haferflocken einweichen.
18 Uhr geht es zum obligatorischen Briefing. Das würden wir uns beim nächsten Mal schenken. Keine neuen oder wichtigen Informationen, aber man steht sich ewig die Beine in den Bauch...
Briefing auf dem Eventgelände |
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Das Laufteam. Sabine, Katrin, Erik |
Eigentlich war der Plan, daß bald nach dem Briefing meine Eltern mit Amelie ankommen. Die Fahrt hat nun aber doch länger gedauert und die Ankunft ist für 20 Uhr avisiert. Wir entscheiden, uns direkt im Restaurant zu treffen, um Zeit zu sparen, da wir früh ins Bett wollen. Das stellt sich leider als keine gute Idee heraus: Ortsunkundig verfahren sie sich und kreuzen suchend durch Grindelwald. Das Essen geht verspätet los und ich merke, daß ich wohl doch langsam etwas nervös werde. Die Verspätung regt mich auf und ich bin nur noch am rummotzen. Anpannung! Locker bleiben. Leicht gesagt...
Dann im Hotel nochmals ein letzter Check, ob alles bereitliegt und dann ins Bett. Wecker auf 2:50 Uhr stellen. Schlafe auch glücklicherweise schnell ein.
Jetzt ist alles getan. Morgen gilt's.
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