Big’s Backyard Ultra 2023 – das Rennen in Zahlen


 von Sabine


Es ist der 25. Oktober 2023 in Bell Buckle, Tennessee. Seit nunmehr 4 ½ Tagen läuft der Big Dog’s Backyard Ultra, in diesem Jahr die Einzelweltmeisterschaften. Zwei Läufer stehen an der Startlinie: Harvey Lewis (USA) und Ihor Verys (CAN). Harvey versucht ziemlich ungelenk, sich nochmal zu dehnen. Ihor hat Knöpfe in den Ohren und hält durch Musik die Moral aufrecht. Um 18:00 läutet Gary Cantrell die Glocke zur Runde 108. Es ist die erste „Night Loop“ von Tag 5. Noch ist es hell. Harvey und Ihor gehen ein Stückchen, dann trabt Harvey an, kurze Zeit später auch Ihor. In den vorherigen Runden von Tag 5 war es meist Ihor, der die Runden schneller abspulte. Dennoch: Beide sehen noch verhältnismäßig gut aus. Das kann noch lange gehen, denke ich mir. 

Dann, um 18:09 lokaler Zeit, zeigt die Drohnenkamera, dass Ihor, der mittlerweile gut 100 Meter Rückstand auf Harvey hat, aufhört zu laufen. Er setzt sich auf den Asphalt, zieht einen Schuh aus, massiert seinen Fuß. Nach zwei Minuten zieht er den Schuh wieder an, steht auf – und macht sich auf den Rückweg. Am Start angekommen, hält er eine kleine Ansprache. Sagt, dass er keinen permanenten Schaden bei sich anrichten wollte und dass er stolz auf seine Leistung sei. Harvey sei ein verdienter Sieger. Er dankt Gary und dem Organisationsteam. 

Harvey beendet die Runde 108 in 47 Minuten und 31 Sekunden – so schnell ist er seit Runde 48 nicht mehr gelaufen. Er hatte in Runde 108 – erstmals in diesem Rennen – ein Ziel vor Augen. 

Harvey Lewis, der schon einmal den Weltrekord im Backyard Running hielt, hat damit einen neuen Rekord aufgestellt. Die 108 Runden, die er in 108 Stunden abgespult hat, entsprechen exakt 450 Meilen oder 724,2 km. 


Die Geschichte des Backyard Ultra (BYU)

Die Idee zum Backyard Ultra hatte Gary Cantrell – der Veranstalter der Barkley Marathons. Die Regeln dieses Rennens sind denkbar einfach: Alle LäuferInnen müssen zur vollen Uhrzeit an der Startlinie stehen und nach dem Startsignal auf eine 4,167 Meilen lange Strecke gehen. Wer innerhalb einer Stunde diese Strecke geschafft hat und wieder zur vollen Uhrzeit an der Startlinie steht, darf weiterlaufen. Gewonnen hat derjenige, der eine volle Runde mehr gelaufen hat als jeder andere. „Last One Standing“ also. Eine der Besonderheiten bei diesem Rennformat: Der Sieger hat es selbst nicht in der Hand, wie weit er läuft und ob er eine persönliche, nationale oder Welt-Bestleistung aufstellen kann. Es kommt nämlich darauf an, dass mindestens ein anderer Läufer, der sogenannte Assist, auch möglichst viele Runden durchhält. 

Gary Cantrell hat den ersten BYU 2011 in seinem eigenen „Hinterhof“ in Bell Buckle, Tennessee, ausgetragen. Benannt nach einem seiner Hunde, Big Dog. Damals war der Sieger Tim Englund (USA) mit 18 Runden. Seitdem haben sich nicht nur die Rekorde, sondern auch die Zahl der Wettbewerbe in die Höhe geschraubt. Aus einer einzigen Veranstaltung sind mittlerweile über 370 offziell akkreditierte BYUs geworden – und daneben gibt es ganz viele private Veranstaltungen. Das System BYU ist so groß geworden, dass es seit 2020 ein Qualifikationssystem für den Big’s Backyard Ultra (Einzelweltmeisterschaft) sowie für die nationalen Meisterschaften gibt. Und da mittlerweile alle Corona-bedingten Reisebeschränkungen gefallen sind, kann man sagen, dass der Big’s BYU in diesem Jahr zum ersten Mal eine „echte“ Einzelweltmeisterschaft war.

Übrigens: Der BYU ist historisch nicht die erste Challenge, bei der es darum geht, jede Stunde eine gewisse Laufstrecke zurückzulegen. Anfang des 20. Jahrhunderts war das Rennformat „A-Mile-An-Hour“ populär, bei dem jede Stunde eine Meile zurückgelegt werden musste. Der in die USA ausgewanderte Schweizer Eugene Estoppey lief zwischen dem 20.11.1910 und dem 31.12.1910 jede Stunde eine Meile – und kam so auf 1000 Meilen in 1000 Stunden. Damit brach er den damals bestehenden Rekord von 614 Meilen in 614 Stunden. Und auch schon vorher gab es ähnliche Rennformate – allerdings für Geher. Robert Barclay Allardice of Ury, einer der bekanntesten Pedestrians, ging zwischen 1. Juni und 12. Juli 1809 auf dem Newmarket Heath jeweils 1 Meile pro Stunde – insgesamt ebenfalls 1000 Meilen in 1000 Stunden.


Rekorde, Rekorde, Rekorde

Bei den meisten Rennformaten im Langstreckenlauf sehen wir mittlerweile eine Sättigung. Wenn Rekorde gebrochen werden, dann sind es meist nur noch kleine Verbesserungen. Und häufig braucht es nicht nur talentierte LäuferInnen, sondern auch eine Weiterentwicklung in der Technik (Stichwort Carbon-Schuhe), die die Entwicklung von Weltrekorden antreiben. 

Nun ist der BYU im Vergleich ein sehr junges Rennformat, und es hat tatsächlich in den letzten 12 Jahren eine rasante Entwicklung der Weltrekorde gegeben:

  • 10/2011: 18 Runden (Tim Englund)
  • 10/2012: 28 Runden (Joe Fejes)
  • 10/2013: 35 Runden (Tim Englund)
  • 10/2014: 49 Runden (Jeremy Elbel, Johan Steene)
  • 10/2017: 59 Runden (Guillaume Calmettes)
  • 10/2018: 68 Runden (Johan Steene)
  • 10/2020: 75 Runden (Karel Sabbe)
  • 06/2021: 81 Runden (John Stocker)
  • 10/2021: 85 Runden (Harvey Lewis)
  • 05/2022: 90 Runden (Merijn Geerts)
  • 10/2022: 101 Runden (Merijn Geerts/Ivo Steyaert)
  • 06/2023: 102 Runden (Phil Gore)
  • 10/2023: 108 Runden (Harvey Lewis)


Abb. 1: Entwicklung der Weltbestleistung im Backyard Ultra


Da ist derzeit keine „Sättigung“ in Sicht. Und dennoch stellt sich die Frage: Gibt es in diesem Format eine absolute Grenze – und wo liegt die? Vermutlich hat diese Grenze nicht nur mit der physischen Leistungsfähigkeit zu tun, sondern auch damit, wie lange Menschen einen Schlafentzug durchhalten können. 

Anders als beim „A-Mile-An-Hour“ Format und dem Rekordlauf von Eugene Estoppey hat man beim BYU kaum Möglichkeiten, länger als 3-4 Minuten pro Runde zu schlafen. Denn die Rundenzeiten – vor allem ab Tag 4 – sind nur selten unter 50 Minuten. In den verbleibenden 10 Minuten überhaupt zur Ruhe zu kommen, ist schon eine Kunst; das Schlafdefizit wird hier von Runde zu Runde größer. 

Die längste dokumentierte Zeit, die bislang ein Mensch ohne Schlaf ausgekommen ist, sind 264 Stunden, also rund 11 Tage. Da gäbe es also noch Luft nach oben. Allerdings muss man berücksichtigen, dass beim BYU die physische Belastung zum Schlafentzug hinzukommt. Ich würde vermuten, dass sich damit die maximal mögliche Zeit ohne relevanten Schlaf deutlich verkürzt. 


Die (Un)vorhersagbarkeit der Ergebnisse

Sportarten leben von ihrer Unvorhersagbarkeit. Vor allem für den Zuschauer liegt der Reiz von Sportarten darin, dass zu Beginn des Wettbewerbs alles offen ist. Auch dann, wenn es Favoriten gibt: Es ist immer möglich, dass David gegen Goliath gewinnt. 

Die Zahlen des diesjährigen Big’s BYU deuten darauf hin, dass die „Last One Standing“-Rennen so unvorhersagbar sind wie kaum ein anderes Lauf-Event – und wirklich dem David die Möglichkeit geben, den Goliath zu besiegen. Es gibt BYU-Routiniers, die irgendwann die Schnauze voll haben und es nicht mehr fertigbringen, sich wieder und wieder an die Startlinie zu stellen. Und dann gibt es die Underdogs, die in einem solchen Wettkampf über sich hinauswachsen.

Man muss sich nur mal die Läuferbiographien des Siegers und des Assist anschauen, um zu begreifen, wie offen die Rennen beim BYU sind: Harvey Lewis ist ein Routinier. Er läuft seit über 25 Jahren Ultramarathons, vor allem 24-Stunden-Rennen und Rennen von 100 Meilen oder mehr. Er nahm seit 2011 jedes Jahr am Badwater Ultramarathon teil, hat dieses Rennen zweimal gewonnen, wurde einmal Zweiter und zweimal Dritter. Seit 2020 hat er die BYUs für sich entdeckt. Im Jahr 2021 gewann er den Big’s BYU mit neuem Weltrekord (85 Runden). Harvey war sicher einer der großen Favoriten in diesem Rennen. - Und dann ist da Ihor Verys, der Ukrainer, der zum Studium nach Kanada gekommen ist. Der lief erst vor zwei Jahren seinen ersten Ultramarathon. Zwar ist er bei allen Rennen, an denen er bisher teilgenommen hat, aufs Podium gekommen – die meisten hat er sogar gewonnen – aber seine bisherige Bestleistung im BYU waren gerade mal 67 Runden. 

Auch wenn dieses Mal Harvey Lewis den Sieg davongetragen hat – so spricht es doch Bände dass diese Läufer mit so ungleichem Hintergrund die besten Leistungen erzielt haben.

Und für das gesamte Läuferfeld kommt man zum gleichen Schluss: Der BYU ist viel weniger vorhersehbar als andere Trail- oder Ultrarennen. Vergleicht man beispielsweise die ITRA-Punkte, die die Top 75 Läufer beim diesjährigen UTMB für ihre Leistung bekamen, mit ihrem ITRA Performance Index, mit dem sie ins Rennen gingen, so ergibt sich eine sehr hohe Korrelation: Der Korrelationskoeffizient ist 0,89 (eine vollständige Vorhersagbarkeit wäre bei einem Korrelationsfaktor von 1 gegeben, völliger Zufall würde einem Korrelationskoeffizient von 0 entsprechen). Das bedeutet: Die Vorleistungen (ITRA Performance Index) ergeben zwar keine sichere Vorhersage, wie das Rennen ausgehen wird, aber doch ganz gute Anhaltspunkte. Oder, um es plastisch zu machen: Max Mustermann mit einem ITRA Performance Index von 500 wird keine Chance haben, einen Jim Walmsley zu besiegen. 


Abb. 2: Korrelation zwischen ITRA Score beim UTMB 2023 und dem ITRA Performance Index, den die 75 besten Läufer vor dem Start des UTMB aufwiesen.


Beim BYU ist das anders. Hier ist die Streuung um die Gerade, die den möglichen Zusammenhang zwischen Vorleistung und aktueller Leistung beim Big’s BYU beschreibt, sehr viel größer als beim UTMB. Der Korrelationsfaktor beträgt gerade mal 0,57. 


Abb. 3: Korrelation zwischen der Zahl der gelaufenen Runden beim Big's Backyard Ultra 2023 und der besten Leistung der entsprechenden Läufer zwischen 2021 und 2023.



So langweilig ein BYU Rennen also zunächst mal aussieht – immer wieder die gleiche Runde – so spannend ist das Rennen doch, weil es viel weniger vorhersagbar ist als andere Rennen.  


Big’s und die anderen BYUs

In dem Artikel „A Data-Driven Primer for the Backyard Ultra World Championships” hat Mallory Richard unter anderem die Ausfallrate bei unterschiedlichen Backyard-Rennen über die Zeit untersucht. Bei den 2019 auf US-amerikanischem Boden veranstalteten Rennen fand sie, dass die Zeitkurve der Ausfallsrate sich für alle BYUs ähnelt – nach durchschnittlich 10 Stunden waren nur noch 50% der TeilnehmerInnen im Rennen ... und nach 30-40 Stunden war das Rennen vorbei. Dabei machte es keinen Unterschied, ob es sich um kleine, mittlere oder große Veranstaltungen handelte. Einzige Ausnahme: Big’s BYU. Dort waren 2019 nach 26 Stunden noch 50% der TeilnehmerInnen im Rennen, und die Siegerin, Maggie Guterl, erreichte 60 Runden. 

Doch das war 2019. Ein Blick auf die Zeitverläufe der Ausfallsraten aller Big’s BYUs zeigt: Seitdem hat sich einiges getan. Nicht nur in Hinblick auf die maximale Zahl der Runden, sondern auch in Bezug auf die Zeit, in der die 50%-Schwelle unterschritten wird. War das 2019 nach 26 Stunden, so waren 2021 erst nach 37 Stunden mehr als 50% der TeilnehmerInnen ausgeschieden. Und in diesem Jahr wurde die 50%-Schwelle sogar erst nach 55 Stunden unterschritten. 


Abb. 4: Prozentsatz der verbleibenden LäuferInnen bei den Big's Backyard Ultras 2017-2023


Und wie sieht es 2022 und 2023 mit dem Vergleich unterschiedlicher Rennen aus? Schaut man sich die deutschen Silver Ticket Races an, die als Qualifikation für die Big’s BYU World Team Championship 2024 dienen, so sind die Kennzahlen vergleichbar mit denen, die Mallory Richard in ihrem IRunFar Artikel für 2019 ermittelt hatte: Nach durchschnittlich 11 Stunden waren nur noch 50% der TeilnehmerInnen im Rennen, und die Sieger liefen zwischen 27 und 34 Runden. Das ist weit weg von den Kennzahlen der diesjährigen Weltmeisterschaft. 

In den letzten Jahren hat sich aber neben den lokalen Rennen und den Weltmeisterschaften noch ein weiteres Format entwickelt: Die BYU Masters. Das sind Einladungsrennen, bei denen der Renndirektor versucht, ein möglichst gutes, internationales Feld an der Startlinie zu versammeln. Solch ein Rennen fand schon zwei mal in Rettert statt, und auch in Australien gab es in diesem Jahr ein BYU Masters. Auch hier geht der „Schwund“ der Läufer deutlich langsamer vonstatten als bei den Silver Ticket Races – die 50%-Schwelle wurde nach 25, 39 und 41 Stunden erreicht. Und bei zwei dieser Rennen wurde ein Weltrekord aufgestellt. 


Abb. 5: Prozentsatz der verbleibenden LäuferInnen beim Big's Backyard Ultra 2023, verglichen mit den deutschen Silver-Ticket-Races 2023 und den Backyard Masters in Deutschland und Australien. 


Fazit: Damit der Sieger oder die Siegerin möglichst viele Runden läuft, braucht es ein Starterfeld mit einer hohen Leistungsdichte – sei das nun durch einen Qualifikationsprozess oder im Rahmen von Einladungsrennen.


Warum so wenige Frauen?

Zu diesem Thema habe ich schon einen separaten Artikel geschrieben. Der Auslöser für diesen Artikel war, dass beim Big’s BYU gerade mal vier Frauen angetreten sind. Das ist eine Quote von 5%. Niedriger als beim UTMB, der eine notorisch niedrige Frauenquote aufweist.

Der Artikel hat für ein bisschen Aufruhr gesorgt, bereits im Backyard Ultra Forum, aber dann auch, als er von Gary Cantrell selbst zitiert und mit sehr fragwürdigen Statistiken gekontert wurde.

Der Aufreger ist, dass ich in dem Artikel folgende Hypothese aufgestellt habe: Der Grund für die geringe Frauenquote beim Big’s BYU liegt darin, dass das Qualifikationssystem davon ausgeht, dass Frauen und Männer beim BYU praktisch gleich leistungsfähig sind. Da dies aber nicht der Fall ist (was sich anhand der bisherigen Leistungen belegen lässt), „schwemmt“ das Qualifikationssystem mehr Männer als Frauen in die Finals – sei es in die nationalen Meisterschaften oder in die Einzel-Weltmeisterschaft. 

In den Diskussionen tauchten immer wieder zwei Gegenargumente auf:

1) Die niedrige Quote liegt vor allem daran, dass Frauen sich weniger für das Rennformat „Backyard Ultra“ interessieren.

2) Keep it simple! Grassroots!!

Das erste Argument kann man ganz leicht widerlegen, wenn man sich die Teilnahmezahlen an Ultraveranstaltungen allgemein, an BYU ohne vorherige Qualifikation, an den nationalen Meisterschaften und an der Weltmeisterschaft anschaut:

  • Der Anteil von Frauen an Ultraevents 2023 betrug weltweit 22% (Quelle: Statistik der DUV)
  • Der Anteil von Frauen an BYU, die keine vorherige Qualifikation benötigen, betrug 2023 weltweit 20+/-11%.
  • Der Anteil von Frauen an den nationalen BYU Meisterschaften im Oktober 2022 betrug insgesamt 12+/-9%.
  • Der Anteil von Frauen bei Big’s BYU 2023 betrug – wie schon gesagt – 5%.

Das zeigt, dass sich das Interesse von Frauen am BYU nicht wesentlich von denen an anderen Ultra-Events unterscheidet, dass aber beim Qualifikationsprozess zu den nationalen- und Weltmeisterschaften sich nur wenige Frauen gegen die Männer durchsetzen können. 

Die Qualifikation geschieht beim BYU immer über zwei „Arme“: Zum einen kann man sich direkt qualifizieren, indem man bestimmte Rennen gewinnt – um das Startrecht für die nationalen Meisterschaften zu erhalten, muss man ein Silver Ticket Race gewinnen; um sich zum Big’s BYU zu qualifizieren, muss man die nationale Meisterschaft des Vorjahres gewinnen. Der zweite Qualifikationsarm ist, einen der Top-Plätze der At-Large List (national bzw. international) zu belegen. 

Nun zeigt sich aber, dass das zunehmende Interesse am BYU und die immer höhere Leistungsdichte dazu führt, dass der „Gender Gap“ in der sportlichen Leistungsfähigkeit sich immer deutlicher auswirkt. In der At-Large List 2012-2021 sind auf den Top 50 Plätzen insgesamt 9 Leistungen vertreten, die Frauen aufgestellt haben: 2x Courtney Dauwalter, Maggie Guterl, Amy Masner, Anna Carlsson, Jennifer Russo, Marina Kollassa, Katie Wright und Sarah Moore. In der At-Large List 2021-2023 ist unter den Top 50 gerade mal noch eine Frau vertreten, die US-Amerikanerin Jennifer Russo. 

Wenn diese Entwicklung so weitergeht, wird der Big’s Backyard Ultra bald ein reines Männerrennen werden.

Nun aber zum zweiten Argument, das letztendlich sagt: Mach das doch alles nicht so kompliziert! Wir wollen keine Korrekturfaktoren oder Handicaps. Der BYU lebt von seinem einfachen Konzept – und das sollte nicht geändert werden. 

Dieses Argument verstehe ich durchaus, denn die einfachen Regeln gehören tatsächlich zur „Seele“ des BYU. Allerdings gibt es die Qualifikationsregeln ja erst seit 2020. Und die eben gilt es zu überdenken. Ich hoffe, dass man sich auf Seite der Organisatoren nicht einfach auf fragwürdige Glaubenssätze zurückzieht, sondern das Problem kreativ angeht, ohne die Seele des BYU zu beschädigen.





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